Windkraft geht auch umweltfreundlich!

LNV mahnt Achtung der Gesetze bei Freiburger Windkraftplanung an

Der LNV nimmt die anhaltende Diskussion um Windkraftstandorte in Freiburg zum Anlass, für mehr Sachlichkeit zu plädieren. „Wir distanzieren uns von fanatischen Windkraftgegnern, wie sie teilweise in der “Bürgerinitiative zum Schutz des Hochschwarzwaldes” zu finden sind. Wir kritisieren aber auch Windkraftlobbyisten, die am liebsten die aus gutem Grund im Laufe von Jahrzehnten entstandene Naturschutzgesetzgebung zu Gunsten der Windkraft aushebeln wollen”, betont der stellvertretende LNV-Vorsitzende Dr. Gerhard Bronner.

Mit dem Windkrafterlass und den Planungsempfehlungen der LUBW lägen gute Planungsgrundlagen für naturverträgliche Windkraftanlagen vor. Die Berücksichtigung der bestehenden Naturschutzgesetze sei kein Hemmschuh für die Energiewende, sondern vielmehr die Garantie, dass Schäden für die Natur vermieden werden. „Wir wollen Windkraft, aber keine erschlagenen Greifvögel!”, argumentiert Bronner.

Konkret bezieht sich der LNV auf die Diskussion um den Standort „Ochsenberg“ in Freiburg, neben dem sich ein Felsen mit Wanderfalkenbrutplatz befindet. „Der Standort liegt auch am Rande eines Naturschutzgebietes und eines europäischen Vogelschutzgebiets“, weiß Bronner. Obwohl dies alles seit Jahren bekannt sei und der Windenergieerlass des Landes klare Regeln vorgebe, baue ein Investor durch den Aufbau kostspieliger Windmessgeräte Druck auf. „Dieser wäre gut beraten, auf die Flächennutzungsplanung der Stadt zu warten, welche Gutachten in Auftrag gegeben hat“, meint Bronner. Nur so würden konfliktarme Standorte gefunden.

“Der Investor erweist der Windenergie einen Bärendienst, wenn er mit der Brechstange Standorte durchsetzen will, die nur durch Gesetzesverstöße realisiert werden können”, davon ist der LNV-Sprecher überzeugt.

Als besonders befremdlich findet er, dass anscheinend sogar die Sprengung der Brutstelle der Wanderfalken am Ochsenberg in Betracht gezogen worden war. „Mit einem solchen Vorgehen hätte die Öko-Hauptstadt Freiburg nicht die Energiewende vorangetrieben, sondern nur negative Schlagzeilen erzeugt“, so Bronner weiter. In Freiburg gebe es mehrere Standorte mit wesentlich weniger Naturschutzkonflikten, beispielsweise in der Umgebung des Rosskopfes oder an der Holzschlägermatte.

Dass es auch anders geht, zeigen nach Ansicht des LNV die Beispiele Crailsheim und Donaueschingen. „Dort stehen Planungen kurz vor der Genehmigung, die bei strikter Einhaltung der Naturschutzvorgaben ausreichend Windkraftstandorte ausweisen, um die Energiewende voranzubringen“, weiß der LNV-Vize. Jeder, der sicher planen und investieren wolle, müsse sich an die Gesetze halten. Dazu gehörten auch die Gesetze zum Schutz der Natur. Nur so würden teure und zeitaufwändige Gerichtsverfahren vermieden, und zwar zum Wohle aller Beteiligten – Naturschützern wie Investoren.

Download: LNV-PM zur Windkraftplanung

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