Zumeldung zur Pressemitteilung Nr. 131 des Staatsministeriums vom 11.12.2018
Kabinett berät über die Bilanz des Aktionsprogramms Jagst
Aktionsprogramm Jagst
Von Seiten des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg (LNV) dankt dessen Vorsitzender Dr. Gerhard Bronner allen Akteuren, insbesondere der Landesregierung und dem Regierungspräsidium Stuttgart für die bisherigen Maßnahmen an der Jagst. Sie seien ein guter Maßstab für Verbesserungen an ähnlichen Flüssen. Gleichzeitig appelliert Bronner an die Landesregierung „Führen Sie das Aktionsprogramm Jagst bitte weiter und stellen Sie die erforderlichen Mittel plus Personal dafür bereit.“
Denn noch habe sich der Fischbestand nicht erholt und über die teils stark belasteten Seitengewässer gelangen in den Fluss Stoffe, welche die Gewässergüte der Jagst limitieren. Der LNV fordert die für die Nebenbäche verantwortlichen Kommunen auf, ihrer Pflicht zur Durchführung von Gewässerschauen nachzukommen und die festgestellten Mängel zu veröffentlichen.
Von der Gewerbeaufsicht fordert der LNV die Überprüfung von Steinbrüchen, aus denen – auch im Bereich der Jagst – durch Starkregen immer wieder Kalkschlämme in den Fluss gespült werden. Das feine Sediment setzt sich in die Kiemen der Fische und Wirbellosen, was zu deren Erstickungstod führt.
Das Jagstunglück habe laut LNV schließlich deutlich gemacht, dass bei solchen Havarien an Gewässern in kürzester Zeit sowohl ökologisch als auch finanziell weitreichende Entschei-dungen getroffen werden müssen. LNV-Chef Gerhard Bronner wünscht sich dazu eine zentrale Stelle im Land, von der die Behörden vor Ort im Katastrophenfall schnell und kompetent Hilfe erwarten können. Feuerwehr und THW sollten gemeinsame Katastrophenschutz-Übungen mit Wasserbehörden durchführen.