LNV-Projekt „Schule wird nachhaltig“

LNV-Info 8/2016

Natstiftung-GlücksspiraleDieses Projekt wurde von der Stiftung Naturschutzfond Baden-Württemberg aus zweckgebundenen Erträgen der Glücksspirale gefördert

ph-heidelberg-klein in Kooperation mit der Pädagogischen Hochschule Heidelberg.

 

LNV-Handreichung zu „Außerschulische Lernorte in der Praxis“

schule-nachhaltigWichtige Hinweise zum Schuljahresanfang in LNV-Handreichung
Eine LNV-Handreichung gibt wichtige Tipps und Hinweise zum außerschulischen Lernen. Gezeigt werden unter anderem wie die organisatorischen, logistischen und finanziellen Herausforderungen bei der Einbeziehung außerschulischer Lernorte in den Unterricht gemeistert werden können. Die Broschüre wurde im LNV-Projekt „Schule wird nachhaltig“ erarbeitet, das von der Stiftung Naturschutzfonds BW gefördert wurde. Bezug kostenlos (gegen Rückporto) beim LNV.
zum Herunterladen:
Außerschulische Lernorte
Flyer zum Projekt

Berücksichtigung der LNV-Forderungen im Bildungsplan

Welche Inhalte der LNV-Stellungnahmen wurde in den neuen Bildungsplänen berücksichtigt? Bei einer Überprüfung stellte der LNV fest, dass die Ergänzungsvorschläge und Anmerkungen in den Unterrichtsfächern unterschiedlich aufgegriffen wurden: In den Fächern „Biologie, Naturphänomene und Technik“ (BNT) und Sachunterricht sind einige Themen im Bildungsplan verankert, in „Alltagskultur, Ernährung, Soziales“ (AES) teilweise, in Geographie und Wirtschaft kaum bis gar nicht.
LNV-Info Wirkungsanalyse Bildungsplan
Stellungnahme zum Bildungsplan vom 29.10.2015
Stellungnahme zum Bildungsplan vom 2.2.2015

 

Kongresses „Schule wird nachhaltig“

Kongresses „Schule wird nachhaltig“ am 28.11.2015 in Stuttgart, Tagungsberichte
Pressemitteilung zum Kongress
Folgende Resolution wurde am 28.11.2015 in Stuttgart verabschiedet:
Resolution für eine Bildung für nachhatige Entwicklung

 

Ausgangsideen

Die richtigen Inhalte lernen
nachhaltige-entwicklungLeidenschaftlich wird über das Bildungssystem diskutiert. Schulsysteme und Lernmethoden stehen auf dem Prüfstand, Integration und Inklusion stehen auf der Agenda. Deutlich weniger öffentliche Aufmerksamkeit findet die Frage, ob unsere Kinder in den Schulen die richtigen Inhalte lernen und ob sie dies auf eine Weise tun, dass sie sie wirklich dauerhaft beherrschen.
Auch wenn viel über „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ gesprochen wird: Vertreter der drei Nachhaltigkeitsdimensionen sehen noch Defizite und beobachten in den letzten Jahren wenig Fortschritte.

Die Umweltverbände beklagen, dass zwar theoretisches Umweltwissen gelehrt wird, das aber bisher noch zu wenig zu nachhaltigem Handeln führt. Grundlagen wie Artenkenntnis, Kenntnis der Lebensräume und Begegnungen mit der umgebenden Natur werden aber stark vernachlässigt. Wirtschaftsvertreter wiederum beklagen fehlendes ökonomisches Wissen und bei vielen Schulabsolventen die mangelhafte Beherrschung grundlegender und für das Berufsleben benötigter Techniken (u. a. Verfassen von korrekten, verständlichen Texten, Kopf-, Dreisatz- und Prozentrechnen).
Soziale Interessensträger vermissen praktische Kenntnisse über die Funktion des Sozialstaates und die Bereitschaft zu gemeinwohlorientiertem Engagement und zur Übernahme persönlicher Verantwortung sowie einen altersentsprechenden Grad an Autonomie.
Von daher ist es ein Schritt in die richtige Richtung, wenn das Kultusministerium und das Landesinstitut für Schulentwicklung vorsehen, in den neuen Bildungsplänen die folgenden 6 Leitperspektiven zu verankern:

• Bildung für nachhaltige Entwicklung
• Bildung für Toleranz und Akzeptanz von Vielfalt
• Prävention und Gesundheitsförderung
• Berufliche Orientierung
• Medienbildung
• Verbraucherbildung

Alle sechs Prinzipien passen perfekt zur Idee der Nachhaltigkeit, wenn man darunter versteht, dass die Kinder sich Kenntnisse, Fähigkeiten und Werthaltungen zu eigen machen, die ihnen ermöglichen, ein gelingendes Leben zu gestalten, auf die Gesellschaft in positiver Weise Einfluss zu nehmen und sie zukunftsfähig zu machen.

naturparkschule

In beispielhafter Weise veranschaulicht das Konzept der „Naturparkschulen“ im Südschwarzwald die Anliegen des Projektes.

 

 

Bisherige Aktivitäten

 

Es wurden die Bildungspläne und fachbezogenen Stundenkontingente mehrerer Länder recherchiert und ausgewertet: Vergleich Kontingentstundentafeln Januar2015. Unter Naturschützern wurde eine Umfrage durchgeführt.

Zu den Ergebnissen des Projekts „Schule wird nachhaltig“ zählen sechs zentrale Botschaften:
– Mehr Praxisbezug und Anschaulichkeit
– Öffnung der Schule durch mehr außerschulische Lernorte, externe Experten und Praktika
– Schulgelände und Schulgebäude als Lernort entwickeln
– Regionalisiertes Lernen
– Es zählt, was bleibt! (weniger Stoff solider lernen)
– Aufgabe der Unterscheidung von Haupt- und Nebenfächern

Sie sind hier im Detail erläutert: Botschaften

Sowohl zur ersten wie zur zweiten Fassung der Bildungsplanentwürfe wurden umfangreiche Stellungnahme erarbeitet.

Um den Lehrkräften zu erleichtern, BNE auch praktisch im Unterricht wirksam werden zu lassen, entstand eine Sammlung von mehreren 100 Unterrichtsmaterialien sowie über 1000 Angeboten außerschulischer aufgebaut, die künftig im Netz verfügbar sein soll.

Da die Nutzung außerschulischer Lernorte häufig eine logistische Herausforderung ist, stellt der LNV eine Handreichung „Außerschulisches Lernen in der Praxis – wie funktiert das“ zur Verfügung. Die Broschüre kann kostenlos (gegen Versandkostenbeitrag), in der LNV-Geschäftsstelle bestellt werden. Download –>

Die bisherigen Aktivitäten sind in den beiden Projektberichten dokumentiert:
Bericht Oktober 2014
Bericht Februar 2015

Möchten Sie sich zu den Botschaften äußern, haben Sie Hinweise zu oder Kritik an unserer Stellungnahme? Posten Sie etwas in unserem Forum

Der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V. erarbeitete Vorschläge zur besseren Verankerung von Nachhaltigkeitsaspekten in den Bildungsplänen der Schulen. Hierzu kooperiert er mit der Fakultät für Biologie der Pädagogischen Hochschule Heidelberg, Prof. Lissy Jäkel.

Die Projektarbeit wird begleitet von einem Beirat, in dem neben fachlichen Experten auch Vertreter der drei Nachhaltigkeitsdimensionen mitarbeiten. Der Beirat setzt sich aus folgenden Personen zusammen:
– Prof. Lissy Jäkel, Pädagogische Hochschule Heidelberg
– Barbara Dresel, Pädagogische Hochschule Heidelberg
– Dr. Svantje Schumann, Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz
– Ingrid Bisinger, Ministerium ländlicher Raum
– Achim Beule, Kultusministerium
– Dr. Karin Blessing, Umweltakademie BW
– Thomas Beisswenger, Landesverband der Industrie und ISTE
– Gerhard Stumpp, Bund für Umwelt und Naturschutz
– Dr. Gerhard Bronner, Landesnaturschutzverband
– Joachim Ruth, Deutscher Gewerkschaftsbund
– Karin Uhlmann, Wirtschafts- und Sozialpfarrerin der ev. Landeskirche Württemberg
– Prof. Armin Lude, PH Ludwigsburg und BNE-Netzwerk
– Johannes Krumme, Arbeitgeberverband Baden-Württemberg
– Dr. Ulrich Walz, Lehrer, Bildungsplankommission Biologie
– Stefan Alzenberger, Landesschülerbeirat