Position von BUND, LNV und NABU
Die Naturschutzstrategie Baden-Württemberg 2020 ist der Fahrplan, mit dem bis zum Jahr 2020 der Verlust der Biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg gestoppt werden soll – ein Ziel, das eigentlich 2010 hätte erreicht werden müssen. Die Umweltverbände fordern zusätzlich zur Naturschutzstrategie die Erarbeitung eines verbindlichen, ressortübergreifenden und mit konkreten (Zwischen)-Zielen und Maßnahmen versehenen Umsetzungsplans. Jedes Ressort hat seinen Beitrag zur Erreichung des Gesamtziels zu erbringen. Angesichts stetig und massiv angewachsener Aufgaben im Naturschutz (Natura 2000, Biosphärengebiet etc.) hätten die Personal- und Finanzressourcen bereits in den vergangenen Jahren erhöht werden müssen, was leider ausgeblieben ist. So herrscht im Naturschutz ein eklatantes Vollzugsdefizit. Nun kommen mit der Naturschutzstrategie zusätzliche Aufgaben auf die Naturschutzverwaltung zu, die sich Großteils aus gesetzlichen Verpflichtungen herleiten. Darum gilt es die Personal- und Sachmittel im Landeshaushalt für den Naturschutz endlich deutlich zu erhöhen: für das Jahr 2012 um 17 Mio. Euro und um mindestens 30 bis 40 Mio. Euro jährlich bis zum Jahr 2016. Auch danach können weitere Steigerungen notwendig sein. Die EU-Kofinanzierungsmittel sind u. a. für den Vertragsnaturschutz unverzichtbar – durch eine Erhöhung der Landesmittel steigen auch sie. Verschiedene Berechnungen zeigen: Bis zum Jahr 2020 liegt der Finanzbedarf für den Naturschutz bei jährlich rund 100 Mio. Euro, um den Verlust der Biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg zu stoppen.