Kein 4-spuriger A98-Ausbau im sensiblen Hochrheingebiet!

Der Landesnaturschutzverband begrüßt die Ablehnung des 4-spurigen Baus der Hochrheinautobahn A98 durch den baden-württembergischen Verkehrsminister.
Foto: Alabasterstein
Zumeldung zur Pressemitteilung des SWR vom 04.03.2022 –„Jahrzehntelanger Streit um Autobahnausbau: BW-Verkehrsminister Hermann stellt sich gegen Weiterbau der Hochrheinautobahn A98“
Link zur Bezugs-PM

Der Landesnaturschutzverband (LNV), Dachverband von 36 baden-württembergischen Naturschutzvereinen, begrüßt die Ablehnung des Baus der Hochrheinautobahn A98 durch den baden-württembergischen Verkehrsminister. „Auch wir halten den Bau einer dreispurigen Bundesstraße für ausreichend, um die verkehrlichen Ziele zu erreichen, und lehnen die A98 mit ihren immensen Naturzerstörungen im sensiblen Hochrheingebiet ab“, so LNV-Vorsitzender Dr. Gerhard Bronner. Ein solches Projekt passe nicht mehr in eine Zeit, in der die Bekämpfung des Klimawandels Priorität hat. Neben der Elektrifizierung bedeute dies auch eine deutliche Reduktion des Individualverkehrs.
Die Verkehrspolitik des Bundes habe bisher völlig versagt bei ihren Zielen zur Reduktion der verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen. Offenbar trete nun Bundesverkehrsminister Wissing mit seiner Befürwortung der Autobahn in die Fußstapfen seiner unseligen Vorgänger.
Vor Jahrzehnten habe man die Planung der Schwarzwaldautobahn von Freiburg nach Donaueschingen zu Gunsten eines dreispurigen Ausbaus der B 31 aufgegeben. Heute mag sich niemand mehr vorstellen, welche Verheerungen die Autobahn in der Landschaft des Hochschwarzwalds angerichtet hätte. „Diesen Lernprozess hat Minister Hermann nun auch für die Hochrheinautobahn eingeleitet“, so Bronner, „und wir wünschen ihm viel Erfolg dabei.“.
Daneben müsse der gesamte Bundesverkehrswegeplan auf den Prüfstand. Seine Verwirklichung würde mehr Straßenverkehr ermöglichen und so die Ziele der Emissionsreduktion im Verkehr unmöglich machen. Schon die Methode der Projektauswahl mit ihren Nutzen-Kosten- Berechnungen ist nach Ansicht des LNV völlig intransparent und führt zu unsinnigen Ergebnissen. Als wichtigster Nutzen werde eine Fahrtzeitverkürzung ermittelt, die es de facto gar nicht gebe, weil parallel dazu die Fahrtleistung steigt.
Pressemitteilung zum download: LNV-PM zum geplanten Ausbau der Hochrheinautobahn A98

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