Flächenförderung geht auf Kosten von Umweltprogrammen

Der Vertragsnaturschutz ist gefährdet

Der Dachverband der Natur- und Umweltschutzverbände in Baden-Württemberg teilt die Kritik von Minister Bonde an den Ergebnissen des EU-Haushaltsgipfels in Brüssel. Speziell für die gut etablierten Agrarumweltprogramme MEKA und die Landschaftspflegerichtlinie sieht der LNV große Probleme.

Die Bereiche Ländliche Entwicklung und Landwirtschaft werden dem EU-Haushaltsgipfel zufolge ab 2014 überproportionale Einschnitte hinnehmen müssen, befürchtet der stellvertretende LNV-Vorsitzende Dr. Gerhard Bronner. Vor allem die sogenannte zweite Säule der Gemeinsamen EU-Agrarpolitik sei von den Kürzungen betroffen, wozu die Agrarumweltprogramme MEKA und die Landschaftspflegerichtlinien gehörten.
„Es ist widersinnig, dort zu sparen, wo gesellschaftliche Leistungen erbracht werden und dafür die Gießkannenförderung der ersten Säule ungeschoren zu lassen“, so der Landwirtschaftsreferent weiter. Damit kritisiert er die weiterhin großzügige Flächenförderung bei den Ackerbauern.

Die Bauernverbände hätten damit zwar vordergründig ihre Position durchgesetzt. Es könnte jedoch ein böses Erwachen geben, wenn die Landwirte merkten, dass dem Vertragsnaturschutz die Gelder entzogen worden seien und der Naturschutz wieder vermehrt auf dem Verordnungswege durchgesetzt werden müsse.

Unverständlich für den LNV ist, warum Merkel sich nicht auf die Seite Großbritanniens geschlagen hat, das die zweite Säule zu Lasten der ersten stärken wollte.

LNV-PM zur Flächenförderung