LNV wendet sich gegen Ressourcenverschwendung
Der Mobilfunkanbieter Vodafone verspricht seinen Kunden im Rahmen der Aktion „Nextphone“ alle zwölf Monate ein neues Handy, damit sie – so das Unternehmen – “stets auf dem neuesten Stand bleiben”. „Vodafone fördert damit die Wegwerfmentalität in krassester Weise“, so Dr. Gerhard Bronner, stellvertretender Vorsitzender des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg (LNV). Wenn man weiß, so der Naturschutzdachverband, dass Handys extrem knappe seltene Erden benötigen, die zudem oft aus Krisengebieten wie dem Kongo kommen und deren Förderung Kriege finanziert, so ist dies unverantwortlich.
Auf politischer Ebene wird allmählich Obsoleszenz, also die Produktion von Gütern mit eingebautem Verschleiß, als Problem erkannt. Ziel einer nachhaltigen Wirtschaft müssen hochwertige langlebige Güter sein. „Vodafone konterkariert dieses Ziel in verantwortungsloser Weise und kümmert sich weder um Umweltschäden noch um die Verschwendung von Ressourcen, die unsere Nachkommen später dringend brauchen“, so Bronner.
Ein Handy enthält rund 30 verschiedene Metalle, darunter 24 Milligramm Gold und neun Gramm Kupfer. Für die weltweite Jahresproduktion 2013 ergibt dies bei 1,8 Milliarden hergestellten Handys einen Verbrauch von 43,2 Tonnen Gold und 16.200 Tonnen Kupfer. Allein für das Gold in einem Handy entstehen mindestens 100 Kilogramm giftiger Bergbauabfall.
Der LNV bittet Handynutzer, ihre Geräte so lange wie möglich zu nutzen und nur bei irreparablen Defekten ordnungsgemäß zu entsorgen. Statt einem Vertrag mit Vodafone mit jährlich einem neuen Handy empfiehlt der LNV umweltbewussten Telefonierern den Kauf eines „Fairphone“ und einen handyunabhängigen Vertrag.
Download: LNV-PM zur Vodafonewerbung