LNV-Info 3/2016
Jeden Herbst/Winter vergeben die Naturschutzreferate der vier Regierungspräsidien die Werkverträge zur Erstellung von Natura 2000-Managementplänen (MaP) nach einer Ausschreibung. Aufgabe ist es, die Kartierung von FFH-Lebensraumtypen und FFH-Arten sowie ggf. der Vogelarten im Natura 20000-Gebiet durchzuführen. Daraus sollen die geeigneten Maßnahmen zur Zielerreichung vorgeschlagen werden. Ferner sind Entwicklungsziele und -maßnahmen in einem MaP-Entwurf zu formulieren.
Der LNV koordiniert für alle nach § 3 UmRBG anerkannten Naturschutzvereinigungen einschließlich BUND und NABU jährlich die Besetzung der MaP-Beiräte. Diese wirken bei der Erstellung des MaP für jedes Natura 2000-Gebietes mit und treten normalerweise nur einmal zusammen. Meist darf nur eine Person aus dem Kreis der Naturschutzverbände mitwirken. Eine Stellvertretung für den Verhinderungsfall ist erwünscht.
Dieses LNV-Info soll Informationen zum zeitlichen Aufwand für diese MaP-Beiratstätigkeit geben.
Die Aufgabe des MaP-Beirats
Der MaP-Beirat tagt normalerweise nur einmal, meist nachmittags ab 16.00 Uhr und in örtlicher Nähe zum FFH-Gebiet. Aufgabe der MaP-Beiratsvertreter/-innen ist es, die zur Erreichung der behördlicherseits festgelegten Erhaltungsziele geeigneten Erhaltungsmaßnahmen zu beurteilen, sowie freiwillige Entwicklungsziele und zugehörige Maßnahmen festzulegen. Hierzu wird der MaP-Entwurf in Text und Karten auf CD-Rom ungefähr 14 Tage vor dem MaP-Beiratstermin zugeschickt.
Weil Gemeinden, Landwirte oder Grundstückseigentümer im MaP-Beirat (siehe Tabelle 3 im Anhang) noch immer wenig Kenntnis über die Ziele der europäischen FFH- und Vogelschutz-Richtlinie und den Sinn des Schutzgebietsnetzes Natura 2000 haben, ist es auch Aufgabe der MaP-Beiratsmitglieder aus dem Kreis der Naturschutzverbände, zu Verständnis und Akzeptanz von notwendigen Naturschutzmaßnahmen beizutragen.
Der Arbeitsaufwand für MaP-Beiratstätigkeit umfasst also im Normalfall:
• Besuch der Auftaktveranstaltung zum MaP im Frühjahr (empfehlenswert für Personen, die erstmals in einem MaP-Beirat mitarbeiten)
• Zeit zum Lesen des MaP-Entwurfs vor der Sitzung (Text und Karten), Überlegung zu möglichen Defiziten, zu Forderungen und Verbesserungsvorschlägen (abhängig auch von der Ortskenntnis und persönlich gewünschten Arbeitstiefe)
• Eine einzige Beiratssitzung von 3-4 Stunden Dauer
• Evtl. eine schriftliche Stellungnahme nach der Sitzung, damit die Vorschläge und Forderungen nicht untergehen (muss aber nicht sein)
• Bei Interesse auch Durchsicht des zweiten MaP-Entwurfs, wie er nach der MaP-Beiratssitzung in die Offenlage für die Bürgerbeteiligung geht, und ggf. erneute Stellungnahme.
Zu Hintergrundinformationen zum Management von Natura 2000-Gebieten Dort ist auch das MaP-Handbuch hinterlegt, in dessen Kapitel „2.3.4.3 Beirat“ die Aufgaben des MaP-Beirats beschrieben sind.
Bei Fragen steht Ihnen die LNV-Geschäftsstelle gern Rede und Antwort. Für Verbesserungsvorschläge zu den LNV-Infos sind wir ebenfalls immer dankbar.