Bei der Anhörung des Landwirtschaftsausschusses am 08.02.2023 im Landtag spricht NABU-Landesvorsitzender Johannes Enssle für die Umweltverbände NABU, BUND und LNV:
„Wir Umweltverbände begrüßen die Einführung einer direkt wirksamen Verordnung der EU zur besseren Regelung von Pestiziden in Europa. Die aktuell gültige EU-Richtlinie ist zu schwach und wird von vielen Mitgliedstaaten, auch von Deutschland, nicht richtig umgesetzt. Die Folgen sind ein zu hoher Pestizideinsatz, mangelnde Transparenz, Wettbewerbsverzerrungen und Schutzgebiete, die nicht schützen, sondern Insekten, Vögel und unsere Gewässer gefährden. EU-weit einheitliche Regelungen wären hier auch im Interesse der Landwirtschaft. Allerdings braucht der Entwurf der EU-Kommission an entscheidenden Stellen noch Nachbesserungen: ein Totalverbot sämtlicher Mittel, also auch solcher Mittel, die im Ökolandbau zugelassen sind, würde zur Aufgabe vieler, auch für den Naturschutz wichtigen Kulturlandschaften führen. Der in Baden-Württemberg mit dem Biodiversitätsstärkungsgesetz eingeschlagene Weg darf hier nur ergänzt, aber nicht durchkreuzt werden. Das Land Baden-Württemberg sollte sich in Brüssel und Straßburg dafür einsetzen, dass die Verordnung überarbeitet und dann zügig verabschiedet wird.“