Bild: Wolfgang Staiger

LNV klagt weiter gegen Gäubahnkappung

Deutsche Umwelthilfe und Landesnaturschutzverband gehen in die nächste Instanz

Nach der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat mit dem Landesnaturschutzverband (LNV) auch der zweite Kläger gegen die Gäubahn-Kappung angekündigt, in die nächste Instanz zu gehen. „Beim Verwaltungsgericht ging es um Formalien der Klagebefugnis als Umweltverband“, so LNV-Vorsitzender Gerhard Bronner. Also darum, ob die Kappung wesentliche Umweltauswirklungen habe. „Der Verwaltungsgerichtshof wird darüber befinden, ob die von uns vertretenen Umweltbelange tangiert sind, wovon wir überzeugt sind. Aus unserer Sicht verstößt eine langfristige Unterbrechung gegen den Planfeststellungsbeschluss. Da rechnen wir uns gute Chancen aus“, so Bronner.

Hoffen auf Unterstützung durch Gemeinden entlang der Gäubahntrasse
Um sich die Klage leisten zu können, braucht der LNV als kleiner Verband aber noch erhebliche Geldmittel und hofft auf Spenden von Bürgern und Gemeinden entlang der Gäubahn. Die Städte Rottweil und Villingen haben die erste LNV-Klage bereits unterstützt, alle weiteren Anrainergemeinden der Gäubahn möchte der LNV noch ansprechen. Ein Spendenkonto bei der Plattform „betterplace“ ist eingerichtet.

Auch Schweiz bedauert Ende der Verbindung Stuttgart – Zürich
In der Schweiz führt das Gebaren der Bahn zu Kopfschütteln. Zwar hat der Nationalrat davon Abstand genommen, die Verbindung dann auch in Schaffhausen zu kappen, um dort zuverlässigere Schweizer Nahverkehrszüge einzusetzen. Dennoch könnte die Kappung in Stuttgart-Vaihingen das Ende der direkten Verbindung der Metropolen Stuttgart und Zürich bedeuten.

Gäubahn fährt nur bis Vaihingen und dort fällt dann die S-Bahn aus
Zusätzliche Brisanz erhält die Gäubahnkappung dadurch, dass selbst der geplante Ersatz durch die S-Bahn im nächsten Jahr längere Zeit ausfallen wird. Das zeigt, wieviel von den Versprechungen der Bahn zu halten ist, die Kappung hätte gar keine Nachteile für die Fahrgäste.

Bezahlt der Bund die „Lösung“ Pfaffensteigtunnel?
Der LNV ist überzeugt, dass die neue Bundesregierung nicht die zwei Milliarden Euro für den hoch unwirtschaftlichen Pfaffensteigtunnel bereitstellen wird. „Dann tritt ein, was die Bahn immer bestritten hat: eine dauerhafte Kappung der Gäubahn in Stuttgart-Vaihingen.“, befürchtet der LNV-Vorsitzende Gerhard Bronner. Der LNV hofft, dass es zu einer Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofs kommt, bevor vollendete Tatsachen geschaffen werden.

LNV wird unterstütz von „Pro Bahn“ und dem Verkehrsclub Deutschland
Die Klage des LNV wird unterstützt vom Fahrgastverband „Pro Bahn“, dem Verein zur Förderung des Schienenverkehrs, und dem Verkehrsclub Deutschland.