Naturschützer fordern Ende des Kuschelkurses mit dem Straßenverkehr
Angesichts der jüngsten Hiobsbotschaften zu den Klimazielen der Bundesrepublik fordert der Landesnaturschutzverband (LNV) ein „Ende des Kuschelkurses mit dem Straßen- und Flugverkehr“. Ohnehin seien im Verkehr die Reduktionsziele bei den Treibhausgasemissionen niedriger als in anderen Sektoren. Dass nicht einmal diese Ziele erreicht werden, sei eklatantes Politikversagen, so LNV-Chef Gerhard Bronner.
„Ein erster Schritt wäre die Abschaffung ungerechtfertigter Begünstigungen klimaschädlichen Verhaltens: Das Dienstwagenprivileg, die Begünstigung des Diesels bei der Mineralölsteuer und die Pendlerpauschale!“, so Bronner. Das reicht jedoch nach Ansicht des LNV nicht aus.
„Wenn sich der Verkehr so weiter entwickelt, können wir uns das Klimaziel minus 40 % CO2 bis 2020 gegenüber 1990 abschminken“, klagt Gerhard Bronner. Deshalb spricht sich der LNV für Maßnahmen aus, die auch spürbar sind und geeignet, das Verkehrsverhalten rationaler zu machen. Wenn man sich nicht auf die einfachste Maßnahme einigen kann, eine deutliche Erhöhung der Mineralölsteuer, müssen neue Ideen her. Eine streckenabhängige satellitengestützte Maut für alle Fahrzeuge und deutliche Ausdehnung des mautpflichtigen Straßennetzes wäre sicher wirksam, aber aufwändig.
Als einfacher und besonders innovativ sieht der LNV aber eine andere Idee an: eine hohe Erstzulassungsgebühr für Pkw, wie sie in zahlreichen europäischen Ländern existiert. Wenn diese emissionsabhängig gestaltet würde, würden vernünftige Kleinwagen fast nichts zahlen, aber SUVs richtig viel. Mit den Einnahmen könnte man sogar einen Bonus beim Kauf von Elektroautos oder anderen sparsamen Fahrzeugen finanzieren. Ein solches Bonus-Malus-System würde die Kaufentscheidungen ganz sicher in die richtige Richtung lenken.
Download: LNV-Pressemitteilung