LNV betrachtet neues Planungswerkzeug FLOO aber als hilfreich
Der LNV freut sich über das Engagement seitens des Verkehrsministeriums zur Förderung der Innenentwicklung von Gemeinden. „Wir schätzen es, dass das Land den Kommunen mit dem neuen Flächenmanagement-Tool ‚FLOO‘ ein Planungswerkzeug zur effektiveren Flächennutzung zur Verfügung stellt“, so der Vorsitzende des Dachverbands der Natur- und Umweltschutzverbände Reiner Ehret. Doch ohne Bewusstseinswandel und gesetzliche Vorgaben wird sich allein damit wenig ändern.
„Dass nach wie vor täglich rund 6,3 ha Freifläche in Siedlungs- und Verkehrsflächen umgewandelt werden, ist definitiv zu viel“, sagt der LNV-Chef. Strukturell und gesellschaftlich müsse sich noch einiges bewegen. Der Gesetzgeber könnte beispielsweise verbindliche Kriterien für eine innerörtliche Entwicklung vorgeben. „Es geht generell um kurze Wege zu allen sozialen und öffentlichen Einrichtungen sowie zur Nahversorgung. Zudem geht es um eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr“, betont Ehret. Letzteres sei vor allem bei kleineren Gemeinden außerhalb von Ballungsräumen ein Problem.
Auch, dass nach wie vor Neubausiedlungen und Einkaufstempel an den Ortsrändern geplant würden, bemängelt der LNV-Chef. Dieses Vorgehen führe zu einer immer stärkeren Verödung der Ortskerne. Ehret hofft, dass das neue Internetgestützte Tool dabei helfen wird, unzeitgemäße Neubauvorhaben an den Ortsrändern zu reduzieren und das innerörtliche Potenzial zu stärken. Vor allem aber wünscht er sich einen Bewusstseinswandel bei den Gemeinden, deren – auch finanzielles – Interesse es sein müsste, den bereits vorhanden Siedlungsraum zu nutzen und aufzuwerten statt sich immer weiter nach außen zu entwickeln.