Eine Stimme für Natur, Umwelt und Klimaschutz

BUND, LNV und NABU rufen Bürgerinnen und Bürger zur Europawahl auf

Für BUND, LNV und NABU in Baden-Württemberg ist die Europawahl kommenden Sonntag eine entscheidende Wahl für Natur, Umwelt und Klima. Die Verbandsspitzen der drei größten Naturschutzverbände im Südwesten appellieren daher an die Bürgerinnen und Bürger im Land: „Ergreifen Sie die Chance, gehen Sie am 26. Mai wählen und geben Sie Natur, Umwelt, Klima und der Demokratie Ihre Stimme.“ Gerade in den Bereichen Umwelt und Natur hat die Europäische Union eine entscheidende Rolle und große Verdienste errungen. Etwa 70 Prozent der Umweltgesetze werden in Brüssel verhandelt. Viele der Fortschritte im Natur- und Umweltschutz sind nicht auf nationaler Ebene, sondern aufgrund von EU-Richtlinien ermöglicht worden. Dazu gehören der Schutz der Flüsse und Seen, der Schutz der Artenvielfalt und der Schutz des Menschen und der Umwelt vor Chemikalien.

Jedoch ist die EU im Klimaschutz bisher zögerlich. „Die EU muss Triebfeder des Klimaschutzes sein, so dass alle EU-Staaten die Klimaschutzziele von Paris als nationale Ziele festschreiben und wir EU-weit das 1,5 Grad-Ziel erreichen. Die Nationalstaaten müssen ihrerseits die EU stärken, anstatt sie wegen kurz- und mittelfristiger nationalstaatlicher Ziele auszubremsen – wie wir es vom Autoland Deutschland kennen. Wir wollen den Aufbruch in ein zukunftsfähiges und nachhaltiges Europa mit einer echten Mobilitätswende, wirksamem Klimaschutz und einer Abkehr vom ungebremsten Wirtschaftswachstum“, so Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des BUND Baden-Württemberg.

In der Landwirtschaft hat die EU bislang die falschen Weichen gestellt. Fast 60 Milliarden Euro verteilt sie jährlich an landwirtschaftliche Betriebe. Das bisherige System fördert einseitig Großbetriebe und intensive Bewirtschaftung. „Die EU muss besonders in der Agrarpolitik umsteuern, Artenschutz, bäuerliche Betriebe und gesunde Lebensmittel über die Produktionsmaxime stellen. Hierzu gehört auch ein generelles Verbot des Pestizideinsatzes in Naturschutzgebieten“, sagt Johannes Enssle, Landesvorsitzender des NABU Baden-Württemberg.

Die EU unterstützt und verpflichtet die Mitgliedsstaaten dazu, ihre Naturschätze in ganz Europa zu erhalten und zu pflegen. „Arten- und Naturschutz kennt keine nationalen Grenzen, denn die Tiere und Pflanzen halten sich bei ihren Wanderungen nicht an Staatsgrenzen. Der großräumige genetische Austausch ist für den Artenerhalt überlebenswichtig. So trägt Europa mit seinem Schutzgebietsnetz ,Natura 2000‘ zum Artenerhalt bei“, betont Gerhard Bronner, Vorsitzender des LNV. „Auch dank des strengen EU-Schutzes haben sich manche Tierbestände spürbar erholt, so zum Beispiel Uhu, Wanderfalke oder Schwarzstorch.“

Die Landesspitzen von BUND, LNV und NABU sind überzeugt: „Wir brauchen eine starke und mutige EU. Eine EU, die die globalen Herausforderungen meistert, die Landwirtschaft naturverträglicher macht und ihren Beitrag leistet, um das Artensterben sowie den Klimawandel zu stoppen.“ In einer repräsentativen Kantar Emnid-Umfrage für den BUND maßen 83 Prozent der Befragten dem Umweltschutz eine große bis sehr große Bedeutung zu. „Damit Umwelt- und Naturschutz eine starke Stimme haben, brauchen wir mutige Menschen und Freunde der Demokratie im Europaparlament. Deshalb ist es wichtig, dass die Bürgerinnen und Bürger am 26. Mai zur Wahl gehen und für ein starkes, menschen- und naturfreundliches Europa stimmen.“

Hintergrund:
Die Ergebnisse der repräsentativen Kantar Emnid-Umfrage für den BUND
Wahlprüfsteine des Deutschen Naturschutzrings zur Europawahl

Pressemitteilung Aufruf zur Europawahl: Eine Stimme für Natur, Umwelt und Klimaschutz