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Hochwasserschutz und Naturschutz zusammen denken

Landesnaturschutzverband hält nichts von einer “Neubewertung” des Naturschutzes

Um künftig Hochwasserschäden zu vermeiden, schlägt der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk eine Beschneidung des Naturschutzes vor. Diese Idee hält der Landesnaturschutzverband (LNV) für gänzlich abwegig.

Entwässerungsgräben naturschutzgerecht unterhalten
Es stimmt nicht, dass die Unterhaltung von Entwässerungsgräben am Naturschutz scheitert. Der Naturschutz gibt nur vor, dass die Entschlammung der Gräben in der richtigen Jahreszeit geschieht (Spätsommer/Herbst) und nicht mit Geräten, die alle Frösche und Fische häckseln (Grabenfräsen).

Flächen-Versiegelung in Überschwemmungsgebieten stoppen
Ursache für den Wegfall von Überschwemmungsgebieten ist nicht der Biber, wie von Minister Hauk behauptet. Durch Bebauung der Auen und durch Eindämmung der Gewässer verliert die Landschaft die Fähigkeit, Wasser zurückzuhalten.

Renaturierung von Bächen und Flüssen Mittel gegen Hochwasser
Es gibt eine gesetzliche Pflicht, Bäche zu renaturieren. Bei der Umsetzung ist das Land im Rückstand.
Renaturierte Bäche führen tendenziell zu einer Verringerung der Hochwassergefahr. Dazu gehört auch, den Bächen und Flüssen wieder den Raum zu geben, den sie brauchen.

Auch Bannwälder halten Hochwasser zurück
Dass Minister Hauk kein Freund der Bannwälder ist, ist schon lange bekannt. Sie als Risiko für den Hochwasserschutz anzuführen, weil dort Totholz abgeschwemmt werde, ist mehr als an den Haaren herbeigezogen.
Gerade die Böden von Bannwäldern können große Regenmengen speichern und am Abfließen hindern.

Bezug: MLR-PM vom 07.06.2024 Hochwasserschäden in der Land- und Forstwirtschaft