Bild von Peter Dargatz auf Pixabay

Naturschutz kontrovers – Ist die Zukunft der Landwirtschaft “Bio”?

Dienstag, 13.06.2023, 18:00 bis 20:30 Uhr
Buchungen geschlossen

Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt. (Die Referenten diskutieren in Präsenz, die Teilnehmenden sind online zugeschaltet)

In der Veranstaltungsreihe “Naturschutz kontrovers” geht es darum, verschiedene Meinungen und Standpunkte zu einem aktuellen Naturschutzthema gegeneinander zu stellen und zu diskutieren.

“Natürlich ist “Bio” die Zukunft”, mag mancher denken – gerade mit Naturschutz-Hintergrund. Aber ist das wirklich so?

Ist es angemessen, dass die Politik in Deutschland Ökologische Landwirtschaft zum Leitbild erklärt und die EU zur Erreichung der Green Deal Ziele bis 2030 einen Anteil von 25 Prozent Ökolandbau erreichen will?

In dieser Veranstaltung stellen

Professor Dr. Dr. Urs Niggli, Präsident des Institutes für Agrarökologie in der Schweiz

und

Jan Plagge, Bioland

ihre unterschiedlichen Standpunkte zur Bedeutung des ökologischen Landbaus heute und in Zukunft vor, um sie im Anschluss in einer moderierten Aussprache mit dem Auditorium zu diskutieren.

Die Herausforderungen sind groß. Umwelt- und Naturschutz, soziale Aspekte, menschliche Gesundheit und Tierwohl stellen Forderungen an einen modernen Landbau und eine fortschrittliche Tierhaltung.

Flächenbezogen führt Biolandbau zu geringeren Umweltauswirkungen als konventionelle Landwirtschaft. Aber wie sieht es produktbezogen aus? Im Bioschnitzel steckt mehr Ackerfläche als im konventionellen – heißt das, dass man Wälder roden muss, wenn man die Welt mit Bio ernähren will?

Und wie ist es mit dem Zielkonflikt beim Pflanzenschutz. Ist es zwangsläufig so, dass Herbizidverzicht mehr Pflügen heißt, was an erosionsgefährdeten Standorten fatal wäre?

Ist das Ideal einer nachhaltigen Landwirtschaft also irgend etwas zwischen “bio” und “konventionell”, gar der ebenso hochgelobte wie geschmähte “integrierte Anbau”?

Zwei ausgewiesene Experten diskutieren unter der Moderation des LNV-Vorsitzendem Dr. Gerhard Bronner zu diesem Thema.

Jan Plagge ist seit 2011 Präsident von Bioland und seit 2018 zusätzlich Präsident von IFOAM Organics Europe, weiterhin FibL Vorstand des FibL-Deutschland. Bevor er 2011 zum Präsidenten von Bioland  gewählt wurde, hat er 15 Jahre in der Betriebsberatung und in der Praxisforschung, national und auch in Übersee, gearbeitet. Seine Familie hat einen landwirtschaftlichen Betrieb in Niedersachsen, 1991 umgestellt. Er steht für den Ökolandbau in Deutschland und Europa und ist stolz auf die Leistungen des Biolandbaus, der zeigt, was alles ohne Chemie und Mineraldünger möglich ist, wenn man den Boden statt der Pflanze ernährt, Kreisläufe schließt und Artenvielfalt auf dem Betrieb fördert.

Was im Biolandbau möglich ist, hat auch Urs Niggli ein Leben lang erforscht – zuletzt von 1990 bis 2020 als Leiter des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FibL) in Frick in der Schweiz. Seit 2020 als Gründer und Präsident des Instituts für Agrarökologie (www.agroecology.science). Er ist Mitglied der wissenschaftlichen Gruppe des UN Food System Summits 2020, Berater von Agroscope Schweiz, Mitglied der Expertengruppe des Wissenschaftsrats zur Erarbeitung der Perspektiven der Agrar- und Ernährungsforschung in Deutschland. Er sieht auch die Herausforderungen, die der Biolandbau mit seinem nach Nigglis Ansicht zu starren Regelsystem nicht erfüllen kann. Mittlerweile plädiert er für eine maßvolle mineralische Düngung und – horrobile dictu! – den klugen Einsatz der Gentechnik. Diese Ideen propagiert er mit dem von ihm vor vier Jahren gegründeten Institut für nachhaltige Ernährungs- und Landwirtschaftssysteme.

Wohin also muss die Zukunft der Landwirtschaft gehen? Ist es wirklich der Ökolandbau oder gibt es auch andere Wege, um unsere Ernährung im Einklang mit dem Planeten zu gestalten?

 

Weitere Informationen erhalten Sie in diesem Flyer “Ist die Zukunft der Landwirtschaft “Bio”.

Die Veranstaltungen sind für Naturschützer*innen kostenfrei.

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