Auszeichnung für Dr. Hanspeter Hoernstein
LNV-Ehrennadel für Grenzgänger zwischen Naturschutz, Landwirtschaft und Forstwirtschaft
Engagierter Naturschutzbeauftragter aus Emmendingen gewürdigt
Der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg (LNV) hat bei seiner Mitglieder-versammlung am 20.04.2024 in Stuttgart Dr. Hanspeter Hoernstein aus Emmendingen mit der LNV-Ehrennadel für seine besonderen Verdienste im Naturschutz gewürdigt. Die Ehrung überreichte der LNV-Vorsitzende Dr. Gerhard Bronner, der auch die Laudatio sprach. Ausgezeichnet wurden auch die Naturschützer Richard Haussmann vom Schwäbischen Albverein und Dieter Kempf aus Renchen.
„Seine Mission war es, die Gemeinsamkeiten zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu finden“, lobte Dr. Gerhard Bronner, Vorsitzender des LNV. Dr. Hanspeter Hoernstein warb in der Landwirtschaft für den Naturschutz und beim Naturschutz für die Landwirtschaft.
Laudator Bronner bezeichnet Dr. Hanspeter Hoernstein als Grenzgänger und Grenzenüberwinder. Die Grenzen zwischen Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Naturschutz überwand er schon in seiner Studienzeit, als er nach einem Praktikum auf einem Bauernhof Landwirtschaft und Forstwirtschaft studierte, im Rahmen des Studium generale sich aber auch mit Botanik, Landschaftsökologie und Geographie beschäftigte. Als Beruf wählte Hoernstein die Landwirtschaftsverwaltung, erst in Offenburg, später drei Jahrzehnte lang auf der Hochburg in Emmendingen. Seine Mission war stets, die Gemeinsamkeiten zwischen Landwirtschaft und Naturschutz zu finden. Er warb in der Landwirtschaft für den Naturschutz und umgekehrt. An der Landwirtschaftsschule auf der Hochburg führte er das Fach „Naturschutz“ ein und erfüllte nebenher auch externe Lehraufgaben – an der Uni Freiburg, aber auch an einem Agrargymnasium im Elsass – also wieder jenseits einer Grenze.
Auch nach seinem Ruhestand im Jahr 2013 engagierte sich Dr. Hanspeter Hoernstein weiter als Naturschutzbeauftragter – 30 Jahre lang insgesamt, davon 25 Jahre als Sprecher der Naturschutzbeauftragten für den Regierungsbezirk Freiburg.
Bereits Anfang der 90er-Jahre initiierte Hoernstein den ersten Landschaftspflegeverband in Baden-Württemberg – damals ein Novum – und lieferte damit die Vorlage für eine Idee, die – auch auf Initiative des LNV – mittlerweile fast flächendeckend in Baden-Württemberg existiert und Früchte trägt. Auch im LNV-AK Emmendingen arbeitet er seit langem mit, und zudem hält er in der Kreisjägervereinigung das Fähnlein des Naturschutzes hoch.
Wer Dr. Hanspeter Hoernstein erlebt hat – bei Tagungen, Exkursionen, als Referent oder Diskussionsteilnehmer, dem fiel sein „Mut vor Fürstenthronen“ auf, egal ob die Fürsten aus Landwirtschaft, Naturschutz oder Politik oder gar von vorgesetzten Behörden kamen. Geschwollenes, abgehobenes Gerede holte er mit einigen ebenso humorvollen wie kenntnisreichen Bemerkungen auf den Boden der Realität zurück. Wo man heute zu oft (und zu lange!) vor einer Entscheidung oder einer Beurteilung in Gesetze, Ausführungsbestimmungen und Verwaltungsvorschriften schaut, verließ er sich auf den gesunden Menschenverstand. Und wenn er sich in einer Diskussion zu Wort meldete, wusste man nicht nur, dass etwas gewichtiges Inhaltliches gesagt wurde, sondern auch, dass man gut unterhalten wurde.
LNV-Vorsitzender Bronner schloss seine Laudatio mit einem herzlichen Dank für alles, was Dr. Hanspeter Hoernstein für den Naturschutz und für die Gesellschaft geleistet hat und überreichte ihm für diese großen Verdienste die LNV-Ehrennadel.
Herr Dr. Hoernstein bedankte sich für die Auszeichnung. Er sieht in der Würdigung insbesondere auch eine Ehrung für alle diejenigen, die ihn unterstützt oder auch korrigiert haben. Seinen besonderen Dank widmete er seiner Ehefrau, die bei der heutigen Versammlung leider nicht dabei sein konnte.
Fotos zu Pressezwecken
Dr. Hanspeter Hoernstein und LNV-Vorsitzender Dr. Gerhard Bronner
Dr. Hanspeter Hoernstein und Dr. Gerhard Bronner
Dr. Hoernstein, Herr Kempf, Frau Kempf, Dr. Bronner und Herr Huber
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