LNV wendet sich gegen die Förderung von Solarspeichern
Der LNV empört sich über ein neues Steuergeschenk. Ab März sollen Investoren staatliche Zuschüsse erhalten, wenn sie sich zusätzlich zu ihrer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach einen Batteriespeicher anschaffen. Letztere sind jedoch energiewirtschaftlich unsinnig, da sie nicht nach den Notwendigkeiten des Netzes, sondern nach den Bedürfnissen des einzelnen Hauseigentümers gesteuert werden. Entgegen den Aussagen der Hersteller können sie daher keinen Beitrag dazu leisten, den Netzausbau und die Notwendigkeit für zentrale Speicher zu verringern.
Nicht nur die Energiewirtschaft übt große Kritik an dem neuen Förderprogramm für Solarstromerzeuger. Auch der Dachverband der Natur- und Umweltschutzverbände in Baden-Württemberg kann die Umsetzung des im Rahmen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes gefassten Bundestagsbeschluss nicht akzeptieren. „Dass die Bundesregierung 50 Millionen Euro für eine unsinnige, teure und umweltbelastende Technik verteilen will, ist unfassbar“, empört sich der stellvertretende LNV-Vorsitzende Dr. Gerhard Bronner.
Das Förderprogramm soll bereits Anfang März starten. Pro Einfamilienhaus sind bis zu 3.000 Euro Fördergelder möglich. Der Bundesverband Solarwirtschaft begrüßt diese Gesetzesinitiative. „Das ist nicht verwunderlich: Dank staatlicher Förderung steigt so der Umsatz“, so Bronner. Und auch Hausbesitzer könnten trotz hoher Kosten für die Speicher profitieren, da sie sich nicht mehr an der Finanzierung des Netzes beteiligen müssten. Doch letztendlich zahle der normale Stromkunde, der weder über eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach noch über einen Batteriespeicher verfüge, die Zeche. Ihm drohen höhere Stromkosten für den auch weiterhin zwingend notwendigen Netzausbau. An einer Stabilisierung des Stromnetzes durch private Speicher zweifeln die meisten Energieexperten ohnehin. Batteriespeicher sind nach Einschätzung des LNV für den Breiteneinsatz ungeeignet. Sie benötigen riesige Mengen an Blei oder Lithium, bei deren Gewinnung erhebliche Umweltschäden entstehen.