Die Jahresberichte des Landesnaturschutzverbandes:
Jahresbericht 2023
Die Naturschutz-Themen haben im Jahr 2023 einen schweren Stand. Die große Politik blickt verständlicherweise eher auf aktuelle Kriegsschauplätze als in die Roten Listen. Dennoch: hinter dem geringen Stellenwert des Naturschutzes steckt mehr. Unter dem Deckmantel der Entbürokratisierung werden er-reichte Standards in Frage gestellt. Unter der Überschrift „Energiewende“ werden Verheerungen im Naturschutzrecht angerichtet, die Naturschützerinnen und Naturschützer und auch Juristinnen und Juristen die Haare zu Berge stehen lassen. Selbst in Naturschutzgebieten sollen Windenergie- und Freiflächen-Solaranlagen gebaut werden dürfen. Und das ohne Not, denn die Ziele der Energiewende lassen sich auch ohne Eingriffe in wertvollsten Landschaften und Biotope erreichen.
Jahresbericht 2022
Der Landesnaturschutzverband konnte viele schon früher begonnene Projekte auch 2022 weiterführen, Das Projekt “Youth in Nature”, durch das Jugendliche regelmäßig auf Exkursionen ihre Artenkenntnisse vertiefen konnten, ist sehr gut angekommen. Mit Landtagspräsidentin Aras, Ministerpräsident Kretschmann und Umweltministerin Walker sowie der Landtagsabgeordnete Rösler hatten die Jugendlichen prominenten Besuch.
Auch andere Projekte, wie die “Stärkung des Ehrenamtes im Naturschutz” sind sehr erfolgreich.
Jahresbericht 2021
Im 50. Jahr seines Bestehens konnte der LNV – trotz Corona-Pandemie – zahlreiche Projekte anstoßen, bzw. fortsetzen. Bei “youth-in-nature” konnten zahlreiche Jugendliche bei regelmäßigen Exkursionen Arten kennen lernen. Mit “Stein – Stärkung des Ehrenamtes im Naturschutz” konnten viele Informationsveranstaltungen vorweigend in Digitalform angeboten werden, sowie das monatliche Format “Naturschutz im Gespräch – Expertenaustausch mit dem LNV”. Das Projekt “Naturgarten-Wettbewerb – hier brummt´s” bietet eine Internetplattform an, die Gemeinden oder Vereinen umfassend dabei unterstützt, einen solchen Wettbewerb durchzuführen.
Jahresbericht 2020
Trotz aller Herausforderungen wegen Corona war 2020 für den Naturschutz und den Landesnaturschutzverband (LNV) ein durchaus erfolgreiches Jahr. Als Folge des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“ hat der Landtag das Biodiversitäts-Stärkungsgesetz verabschiedet, in dem einige langjährige Forderungen des LNV aufgegriffen wurden. Schottergärten sind nun noch eindeutiger verboten als bisher, Streuobstwiesen haben einen Grundschutz, baurechtliche Kompensationsmaßnahmen sollen besser dokumentiert (und umgesetzt!) werden, der Biotopverbund wird verbindlich.
Jahresbericht 2019
Das wichtigste Thema im vergangenen Jahr 2019 war sicher das Volksbegehren Artenschutz „Rettet die Bienen“. Der Landesnaturschutzverband (LNV) war in die vorbereitenden Diskussionen eingebunden, hat sich dann aber entschlossen, das Volksbegehren nicht zu unterstützen. Zu kompromisslos beharrten die Initiatoren auf ihren Positionen, die der LNV aufgrund seiner jahrzehntelangen Erfahrung im Konfliktbereich Landwirtschaft und Naturschutz nicht teilen konnte. Andere Naturschutzorganisationen unterstützten das Volksbegehren, teilweise mit Zähneknirschen.
Jahresbericht 2018
2018 fanden in Stuttgart und anderen Städten Demonstrationen von Schülern für den Klimaschutz statt. Ist „Fridays for future“ die Bewegung, auf die wir immer gewartet haben? Ist das der Wandel einer konsumorientierten, hedonistischen Jugend hin zu einer politisch engagierten? Wird es wieder „in“, sich ökologisch zu engagieren? Und sind diese Jugendlichen auch bereit, nicht nur politisches Handeln einzufordern, sondern Verzicht zu üben? Für Greta Thunberg kann man das bejahen – sie verzichtet auf das Fliegen. weiterlesen
Jahresbericht 2017
Der Jahresbericht zeigt das enorme Engagement von ehrenamtlichen NaturschützerInnen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Entwicklung unserer Gesellschaft auf.
Ein Zukunftsthema wird der individuelle Artenschutz sein. Es stellt sich die Frage, ob es wirklich im Einzelfall sinnvoll ist, jede Mauereidechse einzeln umzusiedeln und flächendeckend Folien zur Vergrämung auszubringen.
Jahresbericht 2016
Naturschutz und Energiewende war in diesem Jahr ein Schwerpunktthema, insbesondere die Fehlentwicklungen beim Biogas. Maisäcker liefern nun Energie, wo vorher wertvolle FFH-Wiesen waren, Windräder könnten eine Gefahr für den Wespenbussard und Fledermäuse sein, Dämme von Wasserkraftanlagen verwandeln den natürlichen Fluss- oder Bachlauf in eine Kette von Stauseen. Freiland-Solaranlagen verändern die Landschaft und dazu kommen noch neue Stromtrassen.
Jahresbericht 2015
Das Jahr 2015 stand ganz im Zeichen von Abschied und Neubeginn. Reiner Ehret, 15-jähriger Vorsitzender des LNV, zollten seine Weggefährten größten Respekt. Sein enormes Engagement für den Naturschutz-Dachverband war von Integrationswillen und Dialogbereitschaft geprägt. Dr. Gerhard Bronner, Biologe aus Donaueschingen, wurde zum Nachfolger gewählt. Er wolle zwar Neues wagen, aber mit Sicherheit keine radikale Änderung des bisherigen Kurses.
Jahresbericht 2014
Neben über 1000 Stellungnahmen zu üblichen Beteiligungsverfahren gab der LNV auch zu 13 Gesetzes- und Verordnungsänderungen Anregungen ab. Darunter war das Erneuerbare-Energieengesetz, welche eine wichtige Weichenstellung im Kampf gegen die Klimakatastrophe ist. Dabei muss allerdings der Natur- und Artenschutz weiterhin berücksichtigt werden. Das Recht auf Akteneinsicht bei umweltrelevanten Verfahren wurde nun in das Umweltverwaltungsgesetz aufgenommen.
Jahresbericht 2013
Mit Sorge sieht der LNV, dass immer mehr Mais für Biogasanlagen angebaut wird. Deshalb hat der LNV eine Initiative gestartet für die Mitvergärung von Bioabfällen. Bei Biotoppflegeaktionen wie Heckenrückschnitt und Wiesenmahd fällt häufig viel Biomaterial an, dessen Entsorgung Probleme bereitet. Deshalb wäre es wichtig, wenn dies energetisch genutzt werden könnte und nicht in der Landschaft liegen bleibt, wo es zur Eutrophierung beträgt.
Jahresbericht 2012
Auch 2012 wirkte der LNV wieder in zahlreichen Arbeitsgruppen mit. Beim “Aktionsbündnis Flächen gewinnen” ging es um die Förderung der Innenentwicklung, um die Ausweisung von Baugebieten auf der “Grünen Wiese” zu reduzieren. Die Luchsinitiative hat die Wiederansiedlung des Luches im Schwarzwald zum Ziel, eine weitere Arbeitsgruppe möchte die Population der Raufußhühner erhalten.
Jahresbericht 2011
Das Jahr 2011 stand ganz im Zeichen des 40-jährigen Bestehens des LNV. Auf einer Festveranstaltung im Neuen Schloß mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann würdigte der LNV-Vorsitzende Reiner Ehret vor 300 Gästen das beispielgebende Engagement des Dachverbandes für den Naturschutz. Natur und Umwelt in Baden-Württemberg hätten hiervon erheblich profitiert.
Jahresbericht 2010
Innerhalb von 10 Jahre wirkten LNV-MitarbeiterInnen bei der Erstellung von über 300 Menagementsplänen für FFH-Gebiete und Vogelschutzgebiete mit. Die Ehrenamtlichen vor Ort leisteten damit eine überaus wertvolle Arbeit für den Naturschutz.
Auch durch die Arbeit in den LEADER-Gremien auf regionaler Ebene versuchte der LNV den Naturschutzgedanken mit den Anforderungen von Tourismus und regionaler Wirtschaft in Einklang zu bringen.
Jahresbericht 2009
Der LNV sucht stets die sehr gute Zusammenarbeit mit den anderen großen Umweltverbänden wie BUND und NABU. Für die Erarbeitung der Stellungnahme zur Wasserrahmenrichtlinie hat das hervorragend funktioniert, ebenso in der Projektgruppe zum Ausbau der Neckarschleusen.
Jahresbericht 2008
Manchmal entsteht der Eindruck, dass Naturschützer und Umweltschützer unterschiedlichen Interessengruppen angehören, meint Reiner Ehret, Vorsitzender des LNV. Die Mitarbeiter des Ministeriums Ländlicher Raum, wozu der Naturschutz gehört, tun sich leider schwer, eng und schnell und vertrauensvoll mit den Umweltfachleuten aus dem Umweltministerium zusammenzuarbeiten. Beim Thema regenerative Energieerzeugung wäre das dringend notwendig!
Jahresbericht 2007
Der Landesnaturschutzverband hat intensiv an der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg beteiligt. Nachhaltigkeit wird mit den drei Säulen definiert: Ökologie, Ökonmie, soziale Belange, die in ein Gleichgewicht gebacht werden müssten. Diese Sichtweise ist allerdings falsch, die Ökologie ist die Basis für alles, nicht eine Säule neben anderen. Die Belastbarkeit der Erde ist endlich, daran muss der Ressourcenverbrauch angepasst werden.
Jahresbericht 2006
Um das Ziel der Reduzierung des Flächenverbrauchs zu erreichen, kann nicht auf Freiwilligkeit bei den Gemeinden gesetzt werden. Hier müssten schärfere Vorgaben gemacht werden, wozu die Politik aber nicht bereit ist. Die drängenden ökologischen Probleme können nicht mit Freiwilligkeit gelöst werden, sondern nur mit gesetzlichen Regelungen.
Jahresbericht 2005
Das LNV-Zukunftsforum Naturschutz zum Thema “Flächenzerschneidung” war hervorragend besucht. Es gab eine lebhafte Diskussion mit den Referenten und die Teilnehmenden waren mit vielen neuen Erkenntnissen zufrieden. Der LNV-Vorsitzende Reiner Ehret forderte, dass die vielen Straßenbauvorhaben einer erneuten Prüfung unterzogen werden müssten. Der Vermeidung von Flächenverbrauch muss endlich Rechnung getragen werden.
Jahresbericht 2004
Nach wie vor rettet der Eremit (Juchtenkäfer) sehr alte Parkbäume vor der Fällung für das S21-Projekt. Aber auch andere Themen waren wichtig, wie die EU-Wasserrahmenrichtlinie. Hauptkritikpunkt ist, dass es keine Summierung der vielen Kleinmengenentnahmen für Bewässerungszwecken gibt, nicht einmal einen Schätzwert. Dies hatte im trockenen Sommer 2003 das Austrocknen von Gewässerabschnitten zur Folge. Da der Klimawandel weiter fortschreitet, ist mit trockenen Sommern vermehrt zu rechnen.
Jahresbericht 2003
Der LNV kann feststellen, dass der hohe Einsatz für die FFH-Richtlinie überaus lohnend war. Die Zusammenstellung einer gemeinsamen Gebietskulisse von LNV, BUND und NABU zu den FFH-würdigen Gebieten konnte der EU-Kommission übergeben werden. Die Naturschutzverbände haben ihr Ziel erreicht, dass 11,6 % der Landesfläche als FFH-Gebiete ausgewiesen werden. So wurden die Flächen für Flachlandmähwiesen, Hainsimsen-Buchenwälder und Erlen-Eschenwälder erheblich erweitert.