Die Umwelt und der ADAC

Was hat der ADAC mit dem Umweltschutz, z. B. auch mit dem Flächenverbrauch zu tun?

Nun, der ADAC erstellt nicht nur Autostatistiken, die mit Sicherheit Einfluss auf die Entscheidung der Pkw-Käufer für oder gegen eine bestimmte Marke nehmen, er bestimmt mit erfolgreicher Lobbyarbeit auch die Verkehrs- und Straßenbaupolitik mit. Man nehme nur das von den Umweltverbänden seit Jahrzehnten geforderte Tempolimit, dessen Einführung der ADAC gemeinsam mit der Autoindustrie erfolgreich und gegen den weltweiten Trend verhindert hat. „Ein solches Tempolimit würde nicht nur die CO²-Emissionen reduzieren und Unfallrisiken mindern, es würde auch dem weiterhin viel zu hohen Flächenverbrauch entgegen wirken“, behauptet der LNV-Vorsitzende Reiner Ehret.

Straßen müssten nicht mehr so breit gebaut und Kurvenradien könnten verkleinert werden, was den Flächenverbrauch erheblich mindern würde. Neben dem Flächenspareffekt würden die Straßenbaukosten sinken und damit mehr Geld für eine wirklich nachhaltige Verbesserung der Verkehrsstrukturen vorhanden sein. Dass die Autobauer – besonders die Premium-Firmen in Baden-Württemberg, also Daimler, Audi und Porsche – das „Schneller und Größer“ beibehalten wollen, ist zu verstehen, verdienen sie doch an den großen Limousinen mehr als an Spritsparern. Dass aber der ADAC, der angeblich die Interessen von 19 Millionen Mitgliedern vertritt, ins selbe Hörnchen stößt, findet der Vorsitzende des Dachverbandes der Natur- und Umweltschutzverbände des Landes mindestens ebenso absurd wie die Versuche, durch gefälschte Statistiken den Automarkt zu manipulieren. „Wir Umweltschützer hoffen sehr, dass durch die angekündigte Reform des ADAC auch dessen umweltschädlicher Einfluss auf die Politik kleiner wird“, schließt Ehret.

Download: LNV-PM zur Umwelt und dem ADAC

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