Plettenberg bei Dotternhausen unter Schutz stellen!

Landesnaturschutzverband fordert Unterschutzstellung des Plettenberges bei Dotternhausen

Naturschutzwürdig als ökologisches und landschaftliches Kleinod

Zollernalbkreis. Der Landesnaturschutzverband (LNV), Dachverband von 32 Naturschutzvereinen in Baden-Württemberg, hat in dieser Woche beim Regierungspräsidium Tübingen die Ausweisung des Plettenberges bei Dotternhausen als Naturschutzgebiet beantragt. Die hohe ökologische Wertigkeit mit dem Vorkommen zahlreicher seltener Tier- und Pflanzenarten erfordere diesen Schritt, so die Naturschützer. „Wir möchten, dass der Unterschutzstellungsantrag unabhängig vom laufenden Genehmigungsverfahren des Steinbruches bearbeitet wird“, sagt Gerhard Bronner, Vorsitzender des LNV. „Deshalb haben wir die Erweiterungsfläche bei der Abgrenzung weggelassen. Es geht um den Rest.“

Kommt es zu einer Unterschutzstellung, so wären aber künftige Erweiterungen nicht mehr möglich. Erhalten blieben dann große Teile einer hochwertigen Wacholderheide, die erst im vergangenen Jahr in einer Aktion des Albvereins ausgelichtet wurde. „Holcim müsste sich dann früher als geplant um Ersatzstandorte für die Gesteinsgewinnung in der Region bemühen.“
Bisher sind am Plettenberg 36 ha als Naturschutzgebiet „Plettenkeller“ ausgewiesen. Es handelt sich um die Steilhänge im Süden des Berges. Nach den Vorschlägen des LNV kämen 80 ha dazu. Sie umfassen die Steilhänge des Berges sowie die noch vorhandenen Hochflächen im Norden und Süden, großenteils bedeckt von Wacholderheiden.
Der LNV hat seinem Unterschutzstellungsantrag umfangreiche Listen von Arten und Biotopen beigefügt, die den ökologischen Wert belegen. Sie wurden erhoben im Rahmen des Managementplanes für das FFH-Gebiet „Östlicher Großer Heuberg“ sowie durch langjährige Beobachtungen örtlicher Naturschützer.
Dass die von Holcim derzeit geplante Erweiterungsfläche im Antrag nicht enthalten ist, heißt nicht, dass die Naturschützer den Plänen zustimmen. Bronner: „Für uns ist immer noch der bei der Genehmigung des Steinbruchs im Jahr 1974 vom damaligen Naturschutzbeauftragten ausgehandelte Kompromiss verbindlich, nach dem der Abbau mit Ausschöpfung der jetzt genehmigten Fläche abgeschlossen sein sollte. Bereits dieser Kompromiss war schmerzlich, denn er beinhaltete die Öffnung des Steinbruchkraters nach Osten hin, wodurch der Steinbruch von Balingen und Hausen am Tann sichtbar würde. Außerdem sind dort hochwertige Wälder am Steilhang betroffen.“
Den Naturschützern ist klar, dass stillgelegte Steinbrüche sich auch langfristig zu hochwertigen Biotopen entwickeln können, wenn hierfür geeignete Maßnahmen ergriffen werden. Sie befinden sich über die Rekultivierungsmaßnahmen im Dialog mit der Firma Holcim. „Uns ist es aber lieber, wenn Gestein dort abgebaut wird, wo nicht vorher schon wertvolle Biotope liegen“, so Gerhard Bronner. „Genau das ist aber am Plettenberg der Fall.“

Den vollständigen Antrag des LNV finden Sie hier

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