|
|
Infobrief Nr. 8 vom 04.08.2023
|
Im Blickpunkt: Aus für den Flächenfraßparagraph 13b BauGB
|
|
|
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Naturschützerinnen und Naturschützer,
|
das war ein Gefühl wie Weihnachten und Geburtstag gleichzeitig: das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat den § 13b des Baugesetzbuches (BauGB) für europarechtswidrig erklärt! Der Gesetzgeber muss das BauGB ändern und alle §13b-Bebauungspläne müssen neu aufgerollt werden. Alle? Leider nein. Alle, die vor Juni 2022 rechtskräftig geworden sind (das ist die Mehrzahl) bleiben gültig. Schwer zu verstehen: auch rechtswidrig zu Stande gekommene Bebauungspläne können gültig sein. Alle jüngeren Bebauungspläne können nun beanstandet werden, und das sollten wir auch tun.
|
Der § 13b war von vorneherein auf Missbrauch ausgelegt. Die Wohnungsnot von geflüchteten Menschen und Menschen mit wenig Einkommen wurde damit nicht bekämpft.
|
|
|
|
Stattdessen wurden vorzugsweise im ländlichen Raum, etwa Oberschwaben, großzügige Einfamilienhausgebiete geschaffen. Während es in anderen Bundesländern kaum §13b-Pläne gab, entwickelte sich in Baden-Württemberg und Bayern geradezu einen Boom mit hunderten neuer Baugebiete.
|
Hätten die Umweltverbände viel Unheil verhindern können, wenn sie früher geklagt hätten? Haben sie ja. Doch eine EU-Beschwerde blieb ebenso erfolglos wie Klagen vor unteren Gerichten. Eine solche Klage hat der BUND dann vor das Bundesverwaltungsgericht als oberste Instanz gebracht und gewonnen. Glückwunsch!
|
Während viele der Bebauungspläne, zu denen schnell vor dem Ablauf des § 13 b am 1.1.2023 noch ein Aufstellungsbeschluss gefasst wurde, nun obsolet sind, werden die meisten anderen sicher weiterverfolgt und die unterlassenen Schritte (Umweltprüfung, Bürgerbeteiligung, Ausgleichsmaßnahmen) eben nachgeholt.
|
Umso wichtiger ist es, mit einer Vielzahl von Mitteln gegen den Flächenverbrauch vorzugehen. Vom zuständigen Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen hört man da wenig Überzeugendes. Deshalb treiben wir gemeinsam mit 24 weiteren Verbänden den Volksantrag „Ländle leben lassen“ voran. Er fordert verbindliche Obergrenzen, wie sie im Koalitionsvertrag vereinbart und dann vergessen wurden. Wenn jede Leserin und jeder Leser dieses Infobriefes zehn Unterschriften im persönlichen Umfeld sammelt, kommen wir unserem Ziel – 40.000 Unterschriften landesweit – deutlich näher. Lassen wir diese einmalige Chance, das Dauerproblem Flächenverbrauch in der Griff zu bekommen, nicht verstreichen!
|
|
|
|
|
In dieser Ausgabe des Infobriefes:
- LNV Aktiv
- Aus den LNV-Arbeitskreisen
- Aus Politik und Verwaltung
- Daten, Fakten, Hintergründe
- Alles was Recht ist
- Aus den Mitgliedsverbänden
- Termine und Aktionen
- Bücher, Filme, Neuigkeiten
- Und außerdem…
|
|
LNV AKTIV
|
|
|
Lässt sich Natur ausgleichen?
LNV-Zukunftsforum: Kompensation von Eingriffen, 11.11.2023
Befeuert durch die Energiekrise werden die Rufe nach Verfahrens-Beschleunigung und Rückstellung von Naturschutzbelangen immer lauter. Gleichzeitig tritt die die Prüfung von Möglichkeiten, naturzerstörende Eingriffe zu vermeiden, in den Hintergrund. Stattdessen sollen sie über Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen abgegolten werden. Doch wie sieht die Kompensation von Naturzerstörung in der Praxis aus? Ist sie überhaupt möglich? Mit welchen Rahmenbedingungen? Das Zukunfts-Forum stellt die drängende, in der Öffentlichkeit aber kaum bekannte Problematik vor und nennt Hintergründe. Wir laden Sie herzlich ein. Logr
|
|
|
|
|
Volksantrag "Ländle leben lassen" I
Positive Zwischenbilanz!
Vor rund drei Monaten ist der Volksantrag „Ländle leben lassen“ gestartet. Die erste Zwischenbilanz ist positiv: Das Bündnis aus Naturschutz-, Landwirtschafts- und vielen weiteren Verbänden ist auf 24 Kooperationspartner angewachsen und die Hälfte der benötigten Unterschriften wurde bereits gesammelt. Gemeinsam wollen die Verbände nicht länger zusehen, wie die Landschaft in BW weiter zersiedelt wird. Sie fordern von der Landesregierung, endlich wirksame Maßnahmen gegen den verheerenden Flächenfraß zu ergreifen. Schn
|
|
|
|
|
Volksantrag "Ländle leben lassen" II
Große Sammelwoche im September
Vom 15. - 23.09.2023 läuft die Sammelwoche mit vielen Aktionen und aktiven Sammlungen aller Trägerkreisorganisationen. Nachbarschaftsaktionen, inspirierende Weinbergwanderungen oder lebendige Infostände in den belebten Innenstädten - jede Idee ist willkommen. Auftakt ist der Globale Klimastreik unseres Bündnis-Partners Fridays for Future am 15.09.2023. Am 23.09., letzter Tag der Sammelwoche, finden große Gemeinschaftsaktionen von Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden statt. Machen Sie mit! Ziel ist, in einem konzentrierten Zeitraum möglichst viele Unterschriften sammeln, um so auch eine hohe Medienpräsenz entwickeln. Schn
|
|
|
|
|
Youth in Nature II
Noch freie Plätze in Karlsruhe, Ravensburg und Tübingen
Rund 90 Jugendliche erhielten bereits eine Zusage für die YiN-Regionalgruppen Freiburg, Karlsruhe, Ravensburg, Stuttgart und Tübingen. Nach den Sommerferien starten damit fünf neue Gruppen im Rahmen des LNV-Artenkenntnis-Projektes mit ersten Exkursionen. In Freiburg ist das Insektenleben am Kaiserstuhl Programm, die Tübinger Gruppe widmet sich den Libellen und die Stuttgarter tauchen in die Welt der Spinnen ein. Wenige freie Plätze gibt es noch für die Gruppen Karlsruhe, Ravensburg und Tübingen. "Youth in Nature" wird auf Initiative der GRÜNEN-Landtagsfraktion vom Umweltministerium BW gefördert. Fragen beantwortet Projektkoordinatorin Kathrin Schlecht . Schl
|
|
|
|
|
Meldepflicht für kommunalen Enegieverbrauch
Mehr Kommunen melden fristgerecht
Nach § 18 (vorher § 7b) des Klimaschutzgesetzes (KSG) sind die Kommenen verpflichtet, ihre Energieverbräuche bis zum 30. Juni jeden Jahres auf einer Plattform einzutragen. Das soll zu einer intensiveren Beschäftigung mit dem Energieverbrauch und dessen Kosten beitragen und helfen, Einsparpotenziale aufzudecken. Im Vergleich zum Vorjahr kamen 2023 deutlich mehr Kommunen ihrer Meldepflicht fristgerecht nach. Der LNV überprüft seit 2 Jahren das Meldeverhalten. Die Ergebnisse sind in einer Interaktiven Karte erfasst. Sie hilft, nachzusehen, welche Kommune bereits gemeldet hat und wo nachgefragt werden sollte. Logr
|
|
|
|
|
Umwandlung Streuobstbestände (§33aNatSchG)
Gemeinsamens Vorgehen bei allen Streuobst-Verfahren
LNV, BUND und NABU haben ein neues Verfahren bei allen Anträgen auf Umwandlung von Streuobstbeständen nach § 33a Abs. 2 Naturschutzgesetz (NatSchG) vereinbart. Kernstück sind umfangreiche Informationen und Handreichung über den rechtlichen Schutzstatus der Gebiete und dessen Konsequenzen für geplante Eingriffe. Informationen zu Planungen in Streuobstgebieten sowie die Stellungnahmen der Naturschutzverbände werden künftig zentral erfasst und ausgewertet. Die LNV-AK wurden hierüber bereits in einem gesonderten Schreiben informiert. logr/Schn
|
|
|
|
|
Naturgartenwettbewerbe "Hier brummt's"
Ausgezeichnete Naturgärten in Holzgerlingen
Am 19.07.2023 war es soweit - die Jurymitglieder und die 15 Teilnehmenden des in Holzgerlingen ausgetragenen Naturgartenwettbewerbs waren zur Preisverleihung eingeladen. Da bisher nur die Jury die Möglichkeit hatte, die Gärten zu besichtigen, wurden Collagen ausgestellt, anhand derer sich die Anwesenden einen Einblick in die Gestaltung und biologischen Vielfalt der teilnehmenden Gärten verschaffen konnten. Das Projekt "Hier brummt's" wird von der Stiftung Naturschutzfonds unterstützt und aus zweckgebundenen Erträgen der Glücksspirale gefördert. Schl
|
|
|
|
|
|
Konrad Bauerle beim Tag der Artenvielfalt, Universität Hohenheim
|
|
Tag der Artenvielfalt 2024
Bitte Termin vormerken: 15./16.06.2024
Der Termin für den nächsten "Tag der Artenvielfalt" steht bereits. Der 15./16.06.2024 soll wieder ganz im Zeichen von Artenvielfalt und Artenkenntnis stehen. Der LNV möchte für 2024 bisherige und weitere Akteure für Veranstaltungen gewinnen. Für das Aktions-Wochenende stellt der LNV erneut eine Website sowie diverse Materialien zu Bewerbung der Veranstaltungen zur Verfügung. Der "Tag der Artenvielfalt" wird von der Sparkassenstiftung Umweltschutz gefördert. Fragen beantwortet Projektkoordinatorin Kathrin Schlecht. Schl
|
|
|
|
|
LNV-Pressemitteilungen
Gemeinsame Pressemitteilung von LNV, BUND und NABU
|
Bündnis wächst und Hälfte der benötigten Unterschriften ist bereits gesammelt
|
Meldedisziplin der Kommunen hat sich gegenüber dem Vorjahr deutlich verbessert
|
|
StEiN-Bildungsveranstaltungen
|
|
|
StEiN - Wirksam im Naturschutzehrenamt
Stärkung des Ehrenamtes im Naturschutz
|
|
|
StEiN-Veranstalungen im September und Oktober
Im August machen wir eine kleine, veranstaltungsfreie Sommerpause. Im September geht es dann mit den Fortbildungen weiter: Kleinstrukturen in der Landschaft – Ökologische Nischen der Biodiversität Dienstag, 5. September 2023, 19.00 Uhr bis 21.00 Uhr - online StEiN-Praxistag Reptilien und Amphibien - Im Rahmen der Reihe “Artenschutz in Stellungnahmen” Samstag, 16. September 2023, 10:00 bis 16:00 Uhr in Singen am Hohentwiel Geothermie oberflächennah – Funktionsweise und Nutzungsformen Dienstag, 19.09.2023, 19:00 bis 21:30 Uhr - online 4. Werkstattgespräch zu Stellungnahmen - Kollegiales Coaching Donnerstag, 21.09.2023, 19:00 bis 21:00 Uhr - online Pflege wertvoller Lebensräume Teil 3 – Ökologische Heckenpflege zur Stärkung der Biodiversität Dienstag, 26.09.2023, 19:00 bis 21:00 Uhr - online
|
|
|
|
|
AUS DEN LNV-ARBEITSKREISEN
|
|
|
LNV trauert um Helmut L. Bechtler
Stellvertretender Sprecher des LNV-AK Hochschwarzwald
Der LNV trauert um Helmut L. Bechtler, der am 29.06.2023 verstorben ist. Helmut Bechtler war von 2009 bis 2022 stellvertretender Sprecher des LNV-Arbeitskreises Hochschwarzwald. Einsatz für die Natur, ein großes botanisches Wissen und Widerstand gegen Naturzerstörung, etwa durch die Flurneuordnung, zeichnete ihn aus. Seine besondere Liebe galt dem Feldberg und insbesondere der Baldenweger Weide mit ihren eiszeitlichen, botanischen Besonderheiten. Er betreute das Gebiet rund 50 Jahre als ehrenamtlicher Naturschutzwart des Schwarzwaldvereins. Der LNV wird Helmut Bechtler in ehrendem Gedenken behalten. Tr
|
|
|
|
|
LNV-Arbeitskreis Ludwigsburg
Arbeitskreis sucht dringend Verstärkung
Der LNV-AK Ludwigsburg sucht Verstärkung. Besonders willkommen sind Personen, die die Anliegen der jüngeren Generation einbringen können bzw. wollen. Spezielle naturschutzfachliche Kenntnisse sind nicht notwendig. Die wichtigste Aufgabe des LNV-AK liegt darin, gemeinsame Stellungnahmen der Naturschutzverbände zu erarbeiten und abzugeben sowie ggf. verbandsübergreifende oder ortsübergreifende Aktivitäten der Mitgliedsverbände zu koordinieren. Möchten Sie den LNV-AK näher kennenlernen? Sie sind herzlich zum nächsten Treffen am 25.09.2023 ab 19 Uhr in Ludwigsburg eingeladen! Um Rückmeldung wird gebeten. Schn
|
|
|
|
|
AUS POLITIK UND VERWALTUNG
|
|
|
|
Ministerium für Umwelt, Klima,Energie BW
|
|
Klima-Anpassungsstrategie BW
11 Handlungsfelder und 102 Maßnahmen
Die Landesregierung hat die Klima-Anpassungsstrategie aus dem Jahr 2015 aktualisiert. Die Ende Juli vorgestellte neue Anpassungsstrategie umfasst insgesamt elf Handlungsfelder: Boden, Gesundheit, Landwirtschaft, Naturschutz und Biodiversität, Stadt- und Raumplanung, Tourismus, Verkehr und Infrastruktur, Wald und Forstwirtschaft, Wasser, Wirtschaft und Energiewirtschaft sowie Bevölkerungsschutz. Die insgesamt 102 Maßnahmen adressieren somit verschiedene Bereiche, unter anderem den Umgang mit Hitze in urbanen Gebieten, etwa durch Hitzeaktionspläne. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Ressource Wasser. Logr
|
|
|
|
|
Land stellt Biogasstrategie BW vor
Umweltverbände sind kritisch
Die Landesregierung hat die neue Biogasstrategie BW auf den Weg gebracht. Jede zehnte Biogasanlage in Deutschland steht in BW. Die Nutzung der Reststoffen und der Abwärme spielt eine immer größere Rolle. Der LNV, BUND und NABU sehen die Biogas-Strategie kritisch. Sie bemängeln u. a., dass die Biogas-Nutzung die Konkurrenz um landwirtschaftliche Flächen verschärft hat. LNV-Vorsitzender Dr. Gerhard Bronner betont, die Biogasnutzung auf Basis von Anbaubiomasse und meist ohne sinnvolle Wärmenutzung, habe in großem Umfang zu Grünlandumbruch und zur Biotop-Zerstörung geführt. Logr
|
|
|
|
|
Stiftung Naturschutzfonds fördert Projekte
1,4 Mio. Euro Fördermittel, Infoveranstaltung am 14.09.2023
Die Stiftung Naturschutzfonds BW unterstützt Projekte, die die biologische Vielfalt fördern. Förderanträge sind ab sofort möglich. Antragsteller*innen können zwischen Möglichkeiten wählen: 1. Anträge auf Projektförderung bis zu 50.000 Euro können fortlaufend bei der Stiftung Naturschutzfonds eingereicht werden. 2. Anträge über 50.000 Euro haben den 02.11.2023 als Antragsfrist. Besonders auch für neue Antragsteller*innen ist eine digitale Informationsverantaltung am 14.09.2023 interessant, um Fragen rund um das Antragsverfahren zu klären. Logr
|
|
|
|
|
Gesetz zur Wiederherstellung der Natur
EU-Parlament stimmt für Nature Restoration Law
Das EU-Parlament hat am 12.07.2023 dem Gesetz zu Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law) zugestimmt. Es verpflichtet die Mitgliedsstaaten, zerstörte Natur wieder in einen guten ökologischen Zustand zu bringen und so u. a. natürliche Ressourcen zu sichern. Dass es trotz erheblicher Widerstände doch noch zu einer Verabschiedung kam liegt auch am enomen öffentlichen Engagement von Zivilgesellschaft, Wissenschaft und selbst aus der Wirtschaft. Doch der Erfolg hat einen Preis: wichtige Ziele sind abgeschwächt. Im nächsten Schritt beraten Parlament, Rat und Kommission über die endgültige Ausgestaltung. Logr dpa-Europaticker I NABU-Info I BfN-Faktencheck vom 07.07.2023
|
|
|
|
|
ANK: Förderprogramme veröffentlicht
Aktionsprogramm natürlicher Klimaschutz wird konkret
Das BMUV hat Mitte Juli die Förderrichtlinien „Natürlicher Klimaschutz in kommunalen Gebieten im ländlichen Raum“ und "Maßnahmen des natürlichen Klimaschutzes in Unternehmen" im Rahmen des Aktionsprogramms Natürlicher Klimaschutz (ANK) veröffentlicht. Die Förderprogramm sind mit mit bis 100 Mio. Euro bis 2028, bzw. jährlich 50 Mio. Euro ausgestattet. Lt Schreiben des BMUV wird beim erstgenannten Programm großer Wert auf Allianzen mit Umwelt- und Naturschutzverbänden vor Ort gelegt. Logr
|
|
|
|
|
|
pixabay-flockine, Unterstockbehandlung
|
|
EFSA hält Glyphosat für unbedenklich
Trotz hoher Risiken wahrscheinlich Wiederzulassung ab 2024
In einem lange erwarteten Gutachten hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) den Einsatz von Glyphosat als unbedenklich eingestuft. In der EU ist eine Wiederzulassung des umstrittenen Totalherbizids ab 2024 daher wahrscheinlich. Verbraucher- und Umweltorganisationen rufen zu Widerstand auf, die Deutsche Umwelthilfe will Klage einreichen. Logr
|
|
|
|
|
DATEN, FAKTEN, HINTERGRÜNDE
|
|
|
Klimabilanz 2022
Treibhausgas-Emissionen um 0,4% gesunken
Im Jahr 2022 wurden in BW nach ersten Schätzungen des Statistischen Landesamtes 72 Mio. t Ttonnen Treibhausgase ausgestoßen. Nach einem deutlichen Anstieg im Vorjahr (+4,6 %) lagen der Wert mit - 0,4 % etwa auf Vorjahresniveau und rund 18,8 Mio. t (−20,7 %) unter dem Referenzwert von 1990. Auf den Verkehrsbereich entfielen rund 28 % der Emissionen, gegenüber dem Vorjahr sogar leicht gestiegen (0,1 %). Für die im Klimaschutzgesetz des Landes formulierte Zielerreichung 2030 ist eine weitere Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes in Höhe von 40,2 Mill. t CO2-Äquivalenten bzw. 56 % gegenüber dem Jahr 2022 erforderlich. Logr
|
|
|
|
|
11 Jahre PFAS in Mittelbaden
- ein Fall von 1.500 in Deutschland
Nach wie vor sind die PFAS (per- und polyfluorierte Chemikalien) in Mittelbaden Geschichte einer Umweltverschmutzung mit unklarem Anfang und offenem Ende. Noch immer ist offen, was zu tun ist um die Chemikalien aus dem Boden zu bekommen, welche Gefahren von PFAS für die Gesundheit ausgehen und die Frage: ist Mittelbaden eigentlich allein mit dem Problem? In der 2023 aktualisierten Broschüre "PFAS in Mittelbaden" schildert die Biologin und Wissenschaftsjournalistin Patricia Klatt die Geschichte eines Skandals und setzt sich eingehend und kenntnisreich mit PFAS in der Region und weltweit auseinander. Logr
|
|
|
|
|
EU plant Deregulierung der Gentechnik
EU-Kommission legt Gesetzentwurf vor
Das Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft setzt sich für den Erhalt der gentechnikfreien Landwirtschaft in BW und für gentechnikfreie Lebensmittel ein. Seit 05.07.2023 liegt ein Gesetzesentwurf der EU-Kommission vor, der die neuen Gentechniken komplett deregulieren möchte und somit das Aus für eine gentechnikfreie Landwirtschaft und Lebensmittelerzeugung - egal, ob konventionell oder bio bedeutet. Das Bündnis, in dem der LNV und die NaturFreunde Mitglied sind, fordert die politisch Verantwortlichen dazu auf, gegen eine Deregulierung der neuen Gentechniken zu stimmen. NaturFreunde, Tr.
|
|
|
|
|
13b BauGB ist mit EU-Recht unvereinbar
BVerwG gibt Klage gegen §13b BauGB statt
Der BUND BW hat einen großen Erfolg erzielt. Das Bundesverwaltungsgericht (BVG) in Leipzig hat einer Normenkontrollklage des BUND gegen einen Bebauungsplan in Gaiberg bei Heidelberg stattgegeben und § 13b Baugesetzbuch (BauGB) für europarechtswidrig erklärt. Das Urteil geht in seiner Bedeutung weit über den konkreten Fall hinaus. Es bedeutet, dass Freiflächen außerhalb des Siedlungsbereichs einer Gemeinde nicht nach § 13b Satz 1 BauGB im beschleunigten Verfahren ohne Umweltprüfung überplant werden dürfen. Logr
|
|
|
|
|
AUS DEN MITGLIEDSVERBÄNDEN
|
|
|
NaturFreunde: Umweltgespräche 2023
Wald und Klima, 04./05.11.2023, Heilbronn
Wald und Klima sind untrennbar miteinander verbunden. Wälder produzieren Sauerstoff, reinigen Luft und Wasser und mildern extreme Wetterverhältnisse. Doch wie sieht die Zukunft unserer Wälder aus, bei ständig wachsender Trockenheit und zunehmender Hitze? Welche Art von Wäldern wird es zukünftig geben? Sind die Wälder durch den Klimawandel vielleicht sogar bedroht? Diesen und anderen Fragen werden die NaturFreunde im Rahmen der „Heilbronner Umweltgespräche 23“ nachgehen. Anmeldung unter: 0711 - 481076, info@naturfreunde-wuerttemberg.de oder info@naturfreunde-baden.de NaturFreunde, Tr
|
|
|
|
|
Wildtiere in Bewegung
9. Denzlinger Wildtierforum, 15.09.2023, Denzlingen
Wildtiere und Menschen sind ständig in Bewegung. Welchen Einfluss hat die Bewegung auf Tiere, Menschen und auf die Umgebung? Auf globaler und auf lokaler Ebene untersucht das Denzlinger Wildtierforum der FVA die Ursachen und Folgen von Wildtierbewegungen und setzt sich zudem mit soziologischen Perspektiven darauf auseinander. Aktuelle Forschungsergebnisse werden vorgestellt und gemeinsam werden konkrete Handlungsempfehlungen für die Wildtierforschung erarbeitet. Insbesondere dem Monitoring von Wildtieren kommt eine wichtige Rolle zu. Logr
|
|
|
|
|
11. Nachhaltigkeitstage BW
"Gemeinsam anpacken, klimaneutral 2040, 18.09.-08.10.2023"
Das Umweltministerium ruft zur Beteiligung auf: Bald starten die Nachhaltigkeitstage in Baden-Württemberg. Im verlängerten Aktionszeitraum vom 18.09.-08.10.2023 können u. a. Vereine, Unternehmen, Schulen und Kindergärten ihr nachhaltiges Handeln der Öffentlichkeit präsentieren. Das UM hat viele hilfreiche Tipps und Vorschläge, geordnet nach Zielgrupppen, zusammen gestellt und bietet für alle Aktionen Unterstützung bei der Kommunkation an. Außerdem gibt es umfangreiches und kostenloses Aktionsmaterial. Logr
|
|
|
|
|
Grünland-Lebensräume - Arten und Entwicklung
Landschaftspflegetag BW, 05.10.2023, Mühlheim a. d. Donau
Die Bedeutung von Wacholderheiden und anderen Grünlandlebensräumen sowie Maßnahmen zu deren Schutz und nachhaltiger Nutzung sind Mittelpunkt des diesjährigen Landschaftspflegetags Baden-Württemberg. Auf dem Programm steht u. a. ein Vortrag von Prof. Dr. Peter Poschlod über "Historisches altes und junges Grünland: Eine Spurensuche". Veranstaltet wird der Landschaftspflegetag von der Koordinierungsstelle der Landschaftserhaltungsverbände (LEV) in BW, dem MLR und der Akademie Ländlicher Raum .Logr
|
|
|
|
|
Petition Reinhardshof in Wertheim
Naturschutz statt Gewerbegebiet!
In den 90er Jahren wurde in Wertheim ein freier Truppenübungsplatz von der Stadt zu Baugebieten entwickelt. Im westlichsten, bisher noch nicht bebauten, Bereich finden sich allerdings naturschutzfachlich höchstwertige Flächen mit Vorkommen von 19 Brutvogelarten der Roten Liste, wie z. B. der Grauammer und des Rebhuhns. Der NABU Wertheim lehnte die Gewerbebebauung ab und fordert eine Unterschutzstellung der Flächen. Nach einem vom neuen Oberbürgermeister eingeleiteten Mediationsverfahren konnte nun ein guter Kompromiss gefunden werden. Um diesen zu sichern bittet der NABU um Unterstützung seiner Petition "Rettet den Reinhardshof". Bronner/Rögener Petition "Rettet den Reinhardshof"
|
|
|
|
|
BÜCHER, FILME, NEUIGKEITEN
|
|
|
DNR-Podcast "Umwelt aufs Ohr"
Der Podcast des Umweltdachverbandes DNR
Wie kann Digitalisierung beim Umweltschutz helfen? Warum behindert die Klimakrise die Gleichstellung? Und was können wir tun, um die dringend benötigte Energiewende sozial und fair zu gestalten? Darüber und über viele weitere aktuelle Themen spricht der Deutsche Naturschutzring (DNR) im neuen Podcast „Umwelt aufs Ohr“. Expert*innen aus Zivilgesellschaft, Forschung und Politik kommen zu Wort und kurz und bündig zur Sache - beim Umwelt- und Naturschutz gilt es, keine Zeit zu verschwenden. Hören Sie rein. Logr
|
|
|
|
|
FVA on Air "Astrein - Wald.Mensch.Wissen"
Podcast rund um den Wald
Auch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt BW (FVA) hat einen Podcast. FVA-Direktor Prof. Dr. Ulrich Schraml spricht mit Waldforschenden über aktuelle Themen und die Forschungsarbeit der FVA. Der Podcast erscheint alle zwei Monate. Aktuelles Thema ist ein "Wappentier mit Inselkoller - Wie geht es dem Rothirsch im Ländle?". Zurückliegende Episoden beschäftigen sich u. a. mit der Buche im Klimawandel, modernen Waldweiden in BW, Wildverbiss im Wald oder Nachhaltigkeit und Heizen mit Holz. Logr
|
|
|
|
|
Handbuch Drohnen im Biomonitoring
Geringere Kosten - weniger Störungen
Das Handbuch von Steffen Söring und Rainer Luick wurde entwickelt, um den Naturschutz zu unterstützen und wachsende Monitoringaufgaben effektiver und effizienter zu gestalten. Ein Drohnenensatz kann helfen, Kosten zu senken und Störungen zu minimieren. Dabei richtet sich das Handbuch nicht nur an Behörden, sondern auch an Unternehmen wie Planungsbüros und freiberufliche Feldökologen, die mit der Bewahrung unserer Umwelt betraut sind. Es ist bewusst im Open-Access-Format zugänglich und soll kontinuierlich weiterentwickelt und aktualisiert werden. Alle Anwender*innen sind hierzu eingeladen. Logr
|
|
|
|
|
Wer wir waren
Ein Film nach einem Buch von Roger Willemsen
"Wir waren jene, die wussten, aber nicht verstanden, voller Informationen, aber ohne Erkenntnis, randvoll mit Wissen, aber mager an Erfahrung" (Roger Willemsen). Der Film "Wer wir waren" des Regiseurs Marc Bauder führt diese Zukunftsrede des 2016 verstorbenen Publizisten Roger Willemsen fort. Der Film versucht, aus verschiedenen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Perspektiven heraus einen aufrüttelnden und zugleich inspirierenden Blick auf die Zukunft des Blauen Planeten und uns Menschen zu werfen. Logr
|
|
|
|
|
Stadtnatur
Eine neue Heimat für Tiere und Pflanzen
Ob Wildschweine oder Wanderfalken - viele Wildtiere haben den urbanen Lebensraum längst für sich entdeckt. In einem Umland der Monotonie, geschaffen durch die moderne Land- und Forstwirtschaft, sind Städte zu Inseln der Vielfalt geworden. Josef H. Reichholf räumt mit gängigen Mythen auf und argumentiert gegen Nachverdichtung sowie eine pauschale Verteufelung fremder Arten. Zugleich zeichnet er ein liebevolles Bild von Waldkäuzen, Siebenschläfern & Co. und öffnet so die Augen für unsere tierischen Mitbewohner. Logr
|
|
|
|
|
Die nächste Ausgabe erscheint im Oktober 2023
|
|
|
|
|
|
Spendenkonto: GLS Bank IBAN: DE28 4306 0967 7021 3263 02, BIC: GENODEM1GLS
|
|
|
|
|
|
Der LNV-Infobrief wird herausgegeben vom Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V.
|
Olgastraße 19 70182 Stuttgart
|
|
|
|
Impressum: V.i.S.d.P. und Endredaktion: Christine Lorenz-Gräser, Bildredaktion: Annette Schade-Michl
|
Beiträge: Dr. Gerhard Bronner (Bronner), Christine Lorenz-Gräser (Logr), Jutta Ortlepp (Ort), Annette Schade-Michl (SchM), Carolin Schneider (Schn), Kathrin Schlecht (Schl), Dr. Anke Trube (Tr)
|
Der LNV-Infobrief ist ein kostenloser Service des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg e. V. (LNV) und berichtet regelmäßig über aktuelle Themen des Natur- und Umweltschutzes mit Schwerpunkt Baden-Württemberg. Die Anmeldung ist unter www.lnv-bw.de möglich. Eine Abbestellung kann jederzeit über info@lnv-bw.de erfolgen. Ein Nachdruck - auch auszugsweise – ist nur mit Zustimmung des LNV unter Quellenangabe und der Überlassung von Belegexemplaren gestattet.
|
Trotz sorgfältiger inhaltlicher Kontrolle übernehmen wir keine Haftung für die Inhalte externer Links. Für die Inhalte der verlinkten Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich.
|
|
|
|