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Infobrief Nr. 06 vom 02.06.2023
Im Blickpunkt: Klima-, Umwelt- und Naturschutz in Kirchen
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Naturschützerinnen und Naturschützer,
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„Frohe Botschaft auch für Fledermäuse“, so titelte die Badische Zeitung aus Freiburg vor einiger Zeit. Sonnenstrom vom Kirchendach, Fledermäuse und Dohlen als treue Bewohner von Kirchturm und Pfarrhaus -Klima- und Artenschutzprojekte dieser Art lernten Pastoralreferentinnen sowie angehende Priester kennen. Die Exkursion war Teil der kooperativen Berufsausbildung der Erzdiözese Freiburg und sollte für die Bewahrung der Schöpfung sensibilisieren. Immer mehr Landeskirchen und (Erz-)bistümer haben mittlerweile ihre eigenen Umweltbeauftragten oder haben gar eigene Stabsstellen eingerichtet, die sich diesen Themen widmen.
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So auch die Erzdiözese Freiburg. Eine gute Handvoll Engagierter in der Diözesanstelle für Schöpfung und Umwelt sind Umsetzer, Beschleuniger und Multiplikatoren für die Themen nachhaltige Beschaffung und Mobilität, aber vor allem für Energie- und Bauthemen. Ja, Letztere bilden traditionsgemäß den Schwerpunkt der Arbeiten, binden die größten Ressourcen beim Geld und Personal. Das liegt selbstredend auch daran, dass die Treibhausgasemissionen im Erzbistum Freiburg zu rund 80 % aus den Bereichen Wärme und Strom kommen. Wer bis 2030 klimaneutral werden will, muss vorrangig hier ansetzen.
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Nun gehören die Kirchen in Deutschland zu den größten Grund besitzenden Institutionen. Daher verfügen sie über einen gewaltigen Stellhebel zur Förderung des Biodiversitätsschutzes in ihrem ureigenen Verantwortungsbereich. Die Deutsche Bischofskonferenz empfiehlt den Bistümern einen nachhaltigen Umgang mit Kirchenland. Bei der Verpachtung land- und forstwirtschaftlicher Flächen in kirchlichem Besitz sollten die Auswahlkriterien für potenzielle Pächter sowie die Gestaltung der Pachtverträge und -zinsen eine nachhaltige Landwirtschaft fördern, auch jene mit einem nur ökologischen Ansatz. Die Erzdiözese Freiburg hat mit der Umsetzung bereits begonnen und wird Pachtbedingungen und Vergabeverfahren transparent gestalten.
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Parallel zur Erfüllung ihrer eigentlichen Funktion bieten viele kirchliche Gebäude für eine ganze Reihe von Tierarten Lebensraum. Gerade Kolonien des Mausohrs oder des vom Aussterben bedrohten Grauen Langohrs sind vor allem in Dächern von Kirchen und Pfarrhäusern zu finden.
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Neben der Umsetzung der Grundaufgaben, der Erledigung der wahrlich großen Hausaufgaben im Rahmen der oben gelisteten Themenbereiche, ist es mir als Biologe ein echtes Herzensanliegen, auch die bestehende Gebäudesubstanz samt umliegender Flächen so zu gestalten, dass der Artenschutz auch dort erfolgreich umgesetzt wird. Daher haben wir eine entsprechende Anleitung für Kirchengemeinden und Einrichtungen verfasst. In vielen Texten des Alten und Neuen Testamentes kommt zum Ausdruck, dass nicht nur die Menschen, sondern auch die Tiere unter dem besonderen Schutz des Schöpfers stehen: „Du [Gott] liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen” (Weisheit 11,24). Das sollte Auftrag genug sein für alle jene auf den Kanzeln und den davor Sitzenden.
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Ich freue mich auf den Austausch und die Unterstützung in all diesen Themen mit dem LNV und anderen Naturschutzverbänden, Institutionen und Verbänden.
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Ihr Dr. Reinhold John LNV-Referent für Kirchenangelegenheiten
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In dieser Ausgabe des Infobriefes:
- LNV Aktiv
- LNV-Initiative Artenkenntnis
- Aus den LNV-Arbeitskreisen
- Aus Politik und Verwaltung
- Daten, Fakten, Hintergründe
- Stellenausschreibungen
- Termine und Aktionen
- Bücher, Filme, Neuigkeiten
- Und außerdem…
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LNV AKTIV
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Volksantrag "Ländle leben lassen"
Sammlung für den Volksantrag gestartet
Mittlerweile ist die Unterschriftensammlung für den Volksantrag seit über einem Monat angelaufen. Die Sammler*innen berichten von interessierten Bürgern, die gerne unterschreiben. Es werden aber noch viele tausend Unterschriften und viele hundert Sammler*innen benötigt. Alle wichtigen Informationen findet man auf der Homepage, so das Unterschriften-formular, ein Bestellformular für Werbematerialien, eine Liste und Karte der Sammelstellen, wo man Material abholen kann. Ebenfalls benötigt werden noch Spenden. Helfen Sie mit, den Flächenverbrauch zu bekämpfen!
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Ihr Dr. Gerhard Bronner, LNV-Vorsitzender
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Bündnis "Ländle leben lassen" wächst
Weitere Unterstützer / Podcast mit dem LNV-Vorsitzenden
Das Bündnis aus Naturschutz- und Landwirtschaftsverbänden, das einen Volksantrag gegen den Flächenverbrauch trägt, wächst weiter. Auch der Landeswaldverband als Dachverband von 7 Wald- und Forstverbänden angeschlossen. Ebenso gehört der Ernährungsrat StadtRegion Stuttgart jetzt zu den Unterstützen.
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Viele Informationen zu "Ländle leben lassen", den Forderungen des Volksantrags, deren Hintergründe und Einordnung enthält ein Podcast mit Padraig Elsner vom BLHV und dem LNV-Vorsitzenden Dr. Gerhard Bronner. Logr
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Besuch bei Landesbauministerin Nicole Razavi
"Ländle leben lassen"-Vertreter*innen im Ministerium
LNV-Vorsitzender Dr. Gerhard Bronner und weitere Vertreter*innen des Volksantrags "Ländle leben lassen" trafen sich am 15.05.2023 zu einem konstruktiven Gedankenaustausch mit Landesbauministerin Nicole Razavi MdL. Diese begrüßte den Volksantrag, da er das Ziel der Landesregierung Baden-Württembergs, die Flächenversiegelung deutlich zurückzuführen, unterstütze. Das Bündnis des Volksantrags ist gespannt, welche Maßnahmen des Ministeriums darauf folgen werden. Schn
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StEiN: Ist "Bio" die Zukunft der Landwirtschaft?
"Naturschutz kontrovers" im LNV am 13.06.2023, online
Am Dienstag, 13.06.2023 von 18.00 - 20.30 Uhr diskutieren Urs Niggli, Präsident des Institut für Agrarökologie in der Schweiz, und Jan Plagge, Präsident des Biolandverbandes, ihre unterschiedlichen Standpunkte zur Bedeutung des ökologischen Landbaus heute und in Zukunft, um sie im Anschluss mit dem Auditorium zu diskutieren. Die Herausforderungen sind groß. Umwelt- und Naturschutz, soziale Aspekte, menschliche Gesundheit und Tierwohl stellen Forderungen an einen modernen Landbau und eine fortschrittliche Tierhaltung. Moderator des Abends ist LNV-Vorsitzender Dr. Gerhard Bronner. Wir laden Sie herzlich ein. Ort
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Naturgartenwettbewerbe "Hier brummt's"
Video zum Geislinger Naturgartenwettbewerb
Großes Interesse ruft der Geislinger Naturgartenwettbewerb hervor. Die Stadt Geislingen an der Steige beteiligt sich am Pilotprojekt "Hier brummt's", das der LNV in Kooperation mit dem NABU BW durchführt. Beim Sender Filstalwelle entstand nun ein informativer Filmbeitrag mit der Geislinger Wettbewerbsorganisatorin Sonja Pfau. Einfach mal reinschauen! Das Projekt wird von der Stiftung Naturschutzfonds unterstützt und aus zweckgebundenen Erträgen der Glücksspirale gefördert. Schl
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LNV-Pressemitteilungen
LNV-Ehrennadel für engagierten Naturschützer
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LNV befürwortet die Nutzung der Tiefen Geothermie
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Landratsamt sieht noch keine Möglichkeit zum Eingreifen
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Zumeldung zur dpa-Meldung zur Forderung der Grünen, verstärkt Geothermie zu nutzen
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StEiN - Wirksam im Naturschutzehrenamt
Stärkung des Ehrenamtes im Naturschutz
Die Fortbildungen von StEiN, der LNV-Initiative für die Stärkung des Ehrenamts im Naturschutz, sind für ehrenamtliche Naturschützer*innen kostenlos. Das Programm wird auf Initiative der CDU-Landtagsfraktion vom Umweltministerium BW gefördert. Informationen und Anmeldung unter "LNV-Veranstaltungen" auf der LNV-Website oder hier im LNV-Infobrief unter der jeweiligen Veranstaltung. Ein vielfältiges Angebot an Online- und Präsenzveranstaltungen in unterschiedlichen Formaten wartet auf Sie. Schmökern Sie doch gerne mal rein… Ort StEiN - Projekt und Veranstaltungen I Programm Januar bis Juni 2023
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Aktuelle StEiN-Bildungsveranstaltungen
Dienstag, 06.06.2023, 19:00 bis 21:00 Uhr - Die Veranstaltung findet online statt.
Dienstag, 13.06.2023, 18:00 bis 20:30 Uhr - Die Veranstaltung findet hybrid statt.
Samstag, 1.07.2023, 10:00 bis 16:00 Uhr - Die Veranstaltung findet im Raum Karlsruhe statt.
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LNV-INITIATIVE ARTENKENNTNIS
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Foto: Plakat Youth in Nature
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Youth in Nature II: Jetzt bewerben!
Artenkenntnis für junge Naturforscher*innen, Frist 01.07.2023
Gemeinsam die Natur erforschen, mit Fachleuten auf Exkursion gehen, Tiere beobachten und Gleichgesinnte treffen. All das können naturinteressierte Jugendliche zwischen 12 und 18 Jahren ab September 2023 für ein oder zwei Schuljahre bei "Youth in Nature" erleben. Bewerbungen für eine der fünf Gruppen in den Regionen Freiburg, Karlsruhe, Ravensburg, Stuttgart und Tübingen sind ab sofort bis zum 1. Juli möglich. Das Programm wird auf Initiative der GRÜNEN-Landtagsfraktion vom Umweltministerium BW gefördert. Fragen beantwortet Projektkoordinatorin Kathrin Schlecht. Schl
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Foto: Plakat Tag der Artenvielfalt
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Tag der Artenvielfalt 17./18. Juni 2023
Über 100 Veranstaltungen erwarten Interessierte
Zum zweiten Mal koordiniert der LNV einen landesweiten "Tag der Artenvielfalt". Die über 100 gemeldeten Veranstaltungen wollen möglichst viele Menschen unter fachkundiger Leitung in die Natur entführen, Begeisterung für die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür wecken und Wissen vermitteln. Schirmherr für den diesjährigen Aktionstag ist Ministerpräsident Kretschmann. Der "Tag der Artenvielfalt" wird von der Sparkassenstiftung Umweltschutz gefördert. Schl
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Foto: Ankündigung Homepage Uni Hohenheim
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LNV beim Tag der Artenvielfalt
Infostand am 18.06.2023, Uni Hohenheim
Der LNV ist beim "Tag der Artenvielfalt" auf dem Campus der Uni Hohenheim in Stuttgart dabei. Auf dem Programm von Universität Hohenheim und Naturkundemuseum Stuttgart stehen verschiedenste Exkursionen auf dem Campus, eine Mikroskopierstation und Infostände zu Biodiversität und Artenvielfalt. Der LNV präsentiert an einem Info-Stand mit dem LNV-Artenschutz- und Umweltbildungs-Referenten Konrad Bauerle interessante Exponate zu verschiedenen Artengruppen und viele Informationen dazu. Wir laden Sie herzlich ein. Ein Besuch lohnt sich! Schl, Logr
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AUS DEN LNV-ARBEITSKREISEN
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LNV-Arbeitskreis Böblingen
Treffen zur Neuorganisation des Arbeitskreises
Nachdem Ulrich Ade nach langjährigem Einsatz sein Amt als Arbeitskreissprecher zum Anfang des Jahres aus persönlichen Gründen niedergelegt hat, ist der Arbeitskreis gerade dabei, sich neu zu organisieren und zu strukturieren. Aus diesem Anlass findet am 21.06.2023 um 19:00 Uhr ein Treffen im BUND-Umweltzentrum in Sindelfingen statt. Wer gerne beim Arbeitskreis Böblingen mitwirken möchte, bzw. sich über Strukturen und Arbeitsweise informieren möchte, ist herzlich willkommen! Um Anmeldung wird gebeten bei carolin.schneider@lnv-bw.de. Schn
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AUS POLITIK UND VERWALTUNG
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Abb. aus Homepage Biospährengebiet Schwäbische Alb
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Biosphärengebiet Schwäbische Alb
Erweiterung geplant - maximale Flächengröße dann erreicht
Für die geplante Gebietserweiterung des Biosphärengebiets Schwäbische Alb wurden zunächst 17 Mitgliedskommunen mit Anteilen im Biosphärengebiet nach ihrem Interesse gefragt, weitere Flächen einzubringen. 15 beschieden das positiv. In einem zweiten Schritt wurden neun angrenzende Kommunen nach ihrem Interesse angefragt. Daraufhin reichten sechs Kommunen eine Beitrittsbewerbung ein. Mehrstetten – im Zentrum des Gebiets gelegen - entschied sich erneut gegen einen Beitritt. Da die maximalen 120.000 ha schon erreicht sind, besteht für weitere Kommunen keine Beitrittsmöglichkeit mehr. Tr
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Weidetierhaltung mit Zukunft
Positionspapier des Veränderungsdialogs BW
Mit 10 detaillierten Forderungen richtet sich der Veränderungsdialog an die Landesregierung und drängt darauf, eine Strategie für die Zukunft der Weidetierhaltung in BW zu entwickeln, diese umzusetzen und dafür ausreichend Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Die Förderung der Weidetierhaltung ist eine gesamtgesellschaftliche Querschnittsaufgabe. Der Veränderungsdialog will Akteure aus Landwirtschaft, Naturschutz und Lebensmittelhandel in BW für eine an gemeinsamen Zielen ausgerichtete Kooperation zusammenbringen. Logr
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Masterplan Wasserversorgung
Vorbereitung auf lange Hitze- und Trockenperioden
UM und MLR erheben die nächsten fünf Jahre in einem „Masterplan Wasserversorgung“ landesweit nach einheitlicher Methodik und kommunenscharf die Versorgungstruktur mit Wasser. Der Masterplan prognostiziert die Entwicklung der Wasserressourcen und den Trinkwasserbedarf bis 2050 und gibt den Kommunen und Wasser-versorgern vor Ort Empfehlungen, wie sie Wassermangel in Zukunft vorbeugen können. Nach einer einjährigen Phase der Datenerhebung in den ersten Land- und Stadtkreisen zeigt sich: Manche Quellschüttungen gehen in Folge des Klimawandels deutlich zurück. Grundwasser bildet sich um bis zu 20 % weniger. Tr
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4. Tranche der Staatswaldflächen für Windkraft
Sieben Standorte, überwiegend im Schwarzwald
Der Staatsforst bietet in seiner vierten Tranche fast 2.900 Hektar Wald an sieben Standorten überwiegend im Nordschwarzwald an. Das wäre Potential für 90 bis 140 Windräder. Seit 2021 haben Projektierer auf jede angebotene Fläche im baden-württembergischen Staatsforst im Schnitt 15 Gebote abgegeben. Als größtes Projekt gilt der Altdorfer Wald, der derzeit mit 39 Windkraftanlagen großteils auf Flächen des Staatswaldes geplant wird. Die bislang 6.900 ha Staatswald-Fläche für Windenergie ermöglichen rein rechnerisch den Bau von 230 bis 340 Windrädern. Tr
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Agri-Photovoltaik im Beerenobst
Land will Potential der Agri-Photovoltaik weiter ausbauen
Das Land will die Potenziale der Agri-Photovoltaik in BW weiter ausbauen und vor allem bei den Sonderkulturen gezielt fördern. Die dritte, in Bad Friedrichshall in Betrieb genommene Pilotanlage gehört zu der von MLR und UM geförderten Modellregion Agri-PV BW. Untersucht werden sollen unter anderem Synergieeffekte und Wechselwirkungen zwischen Solarstromerzeugung und Landwirtschaft. Etwa durch die Kombination von Stromerzeugung mit dem Anbau von Beerenobst. In BW wächst mit 1.500 ha Strauchbeeren und 2.200 ha Erdbeeren ein großer Teil der deutschen Beerenobstproduktion. Logr
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Umweltministerkonferenz und Klimaschutz
Länder fordern verbindliche Sektorziele auf Bundesebene
Auf Antrag von Baden-Württemberg haben die Länder den Bund in der Umweltministerkonferenz einstimmig aufgefordert, die Sektorziele beim Klimaschutz nicht aufzuweichen. Der Bund solle vielmehr ein striktes Monitoring zum Klimaschutz in allen Bereichen sicherstellen, um bei Fehlentwicklungen – etwa im Verkehrssektor – rasch gegenzusteuern. Die Umweltministerkonferenz befürchtet, dass ein Verschiebebahnhof bei CO2-Einsparungen die Erreichung der Klimaziele verzögert und Klimaschutz auf die lange Bank geschoben wird. Unterstützung erhalten sie dabei vom Expertenrat für Klimafragen der Bundesregierung. Tr
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Titelbild Lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitten Land BW
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Lebendige und verkehrsberuhigte Ortsmitten
Stadtmobiliar und andere Angebote
Um die Ortsmitten ansprechender und menschenfreundlicher zu gestalten, können Kommunen auf vier Angebote des Verkehrsministeriums BW zurückgreifen: 1) Qualitätserfassung vor Ort durch ein Fachbüro, 2) Visualisierungen der zukünftigen Ortsmitte, 3) Temporäre Umgestaltung und 4) Beratung und Unterstützung durch eine Servicestelle. Für die temporäre Umgestaltung steht etwa „Stadtmobiliar“ in Form von Baumkästen und Sitzgelegenheiten über Radabstellanlagen bis hin zur grünen Liege-Oase zur Verfügung – wenn es für einen Zeitraum von mindestens zwei Monaten gebucht wird. Alle Angebote sind kostenfrei. Tr
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Förderprogramm 2023 kommunaler Straßenbau
85 neue Maßnahmen aufgenommen
Das Förderprogramm zum kommunalen Straßenbau im Rahmen des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (LGVFG-KStB) wird jährlich im Frühjahr fortgeschrieben. Ins Programm 2023 wurden 85 neue Maßnahmen mit einem vorgesehenen Fördervolumen von 80,3 Mio. Euro aufgenommen. Der inhaltliche Schwerpunkt des diesjährigen Programms liegt – wie die Programmlisten im Anhang der VM-Pressemitteilung zeigen - auf der Sanierung von Brücken und dem Umbau zu lebendigen und verkehrsberuhigten Ortsmitten. Tr
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Logo Staatspreis Baukultur
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Staatspreis Baukultur BW 2024 ausgelobt
Land will innovative Baukultur fördern
Mit dem Staatspreis Baukultur BW will das Land besonders innovative, beispielhafte und übertragbare Lösungen für die Herausforderungen des Umbauens und Weiterdenkens in den Kommunen würdigen und bekanntmachen. Der Staatspreis soll den Paradigmenwechsel hin zu einer neuen Um-Baukultur im Land fördern. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen (MLW) bittet um Bewerbungen bis einschließlich zum 14.07.2023. Logr
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Land will Ehrenamt stärken
Modellversuch zur Ehrenamtskarte
Zur Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements erprobt die Landesregierung eine Ehrenamtskarte in den Modellstandorten Freiburg, Ulm, Landkreis Calw und Ostalbkreis. Ehrenamtliche sollen Vergünstigungen etwa in Museen, Theatern, Schwimmbädern und anderen Sport- und Bildungseinrichtungen erhalten. Für die Berechtigung zum Erhalt der Karte müssen Engagierte mindestens 200 Stunden im Jahr (100 Stunden bei projektbezogenem Engagement) ehrenamtlich tätig sein. Das Land fördert die Ehrenamtskarte mit insgesamt 506 300 Euro. Logr
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DATEN, FAKTEN, HINTERGRÜNDE
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Foto: Universität Tübingen
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Auszeichnung für Prof. Rita Triebskorn
Wissenschaftskommunikationspreis für Spurenstoffforscherin
Die Biologin und Professorin Dr. Rita Triebskorn ist am 10.05.2023 mit dem Preis für Wissenschaftskommunikation 2023 der Universität Tübingen ausgezeichnet worden - und damit für die langjährige und engagierte Vermittlung ihres wichtigen Forschungsthemas, dem Schutz von Gewässern vor Schadstoffen und Mikroplastik sowie den gravierenden Folgen dieser Verschmutzung auf die Wasserorganismen. Der LNV kennt Professorin Rita Triebskorn aus einer langen Zusammenarbeit zum Thema Spurenstoffe. Wir danken ihr sehr für diese wertvolle Unterstützung und gratulieren herzlich zur verdienten Auszeichnung. Logr
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Titelbild Spurenstoffinventar der Fließgewässer in BW, LUBW
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Spurenstoffe in Flüssen
Zweiter Spurenstoffbericht für BW
Die LUBW hat ihren zweiten Spurenstoffbericht für die Flüsse im Land veröffentlicht. Nur fünf der insgesamt 90 untersuchten Spurenstoffe konnten im Zeitraum 2013-2021 nicht nachgewiesen werden. 44 der 90 Stoffe sind häufig bis regelmäßig in den Gewässern zu finden. Überschritten werden die Referenzwerte im Landesmittel etwa beim Schmerzmittel Diclofenac. Zwar kann die 4. Reinigungsstufe in Kläranlagen die Konzentration teilweise deutlich senken. Oberstes Ziel muss aber die Vermeidung dieser Chemikalien sein. Logr
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PFAS auch im Bodensee
Omnipräsente Ewigkeitschemikalie im Trinkwasserspeicher
Auch der Bodensee ist mit polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS), einer Gruppe langlebiger, synthetischer Industriechemikalien, belastet - wie Gewässer weltweit. PFAS sind durch natürliche Prozesse kaum abbaubar und mittlerweile weit verbreitet in Böden, Gewässern und im Grundwasser zu finden. Es kann zu starken Anreicherungen im menschlichen und tierischen Gewebe kommen. Bei den PFOS, einer Teilgruppe der PFAS, lagen die gemessenen Konzentrationen im Bodensee über dem europäischen Normwert. Logr
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Meldeplattform für Asiatische Hornisse online
Invasive Art breitet sich weiter aus
Die LUBW hat eine Meldeplattform für die Aisatische Hornisse freigeschaltet. Die invasive Art wurde 2004 erstmals in Europa nachgewiesen und breitet sich rasant aus. Für die Larvenaufzucht benötigen Asiatische Hornissen proteinhaltige Beute, die ab Spätsommer zu einem Großteil aus Honigbienen bestehen kann. Imker verfolgen deshalb die Ausbreitung mit Sorge. Bürger*innen können Sichtungen von Asiatischen Hornissen oder deren Nester über die Meldeplattform sowie über die App „Meine Umwelt“ mit genauem Standort sowie Belegfoto melden. Logr, Tr Meldeplattform I Kennzeichen I Umwelt-App I LUBW-PM vom 10.05.2023
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Neubau von Einfamilienhäusern geht zurück
2022 mit unter 10 000 neuer Tiefstwert erreicht
Im Jahr 2022 sank lt. Bericht des Statistischen Landesamts die Zahl der fertigen Neubauten in BW nach den Ergebnissen der Baufertigstellungs-Statistik auf einen Tiefstwert von 9 096 Einfamilienhäusern. Um die Jahrtausendwende waren es mehr als doppelt so viele (20 162). Mit 25 453 Wohnungen in Zwei- und Mehrfamilienhäuser wurden im Vergleich zu den Einfamilienhäusern fast dreimal so viele Einheiten realisiert. Allerdings sank die Zahl der neugebauten Wohnungen seit der Hochphase des Wohnungsbaus Anfang bis Mitte der 90er Jahre stärker als die der Einfamilienhäuser. So wurde 1994 ein Maximalwert an 74 310 neuen Wohnungen erreicht. Logr
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Was tun gegen Schottergärten?
Karlsruhe hat ersten Schottergarten-Beauftragten
Das Thema Schottergärten wird weiterhin regelmäßig von den Medien aufgegriffen. Interessant sind die verschiedenen Ansätze von Kommunen zum Rückbau vorhandener Steinwüsten. So ist beispielsweise in Karlsruhe sogar eine Stelle eines Schottergarten-Beauftragten geschaffen worden, der sich um rechtswidrige Schottergärten kümmert. Auch Städte wie Stuttgart oder Ulm gehen aktiv gegen die "Gärten des Grauens" vor. Schl, Logr
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Titelbild: Greenpeace-Stauausbau-Studie
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Autobahn-Ausbau hilft nicht gegen Stau
Greenpeace legt Metastudie vor
Die Studie untersuchte anhand eines Vorher-Nachher-Vergleichs von ausgebauten Autobahnabschnitten der letzten 12 Jahre, wie sich der Ausbau auf den Verkehrsfluss auswirkt. Betrachtet wurde nicht nur der Autobahnabschnitt, sondern auch Straßen im Umfeld von 15 km. Im Ergebnis steigt einerseits die Spitzen-Geschwindigkeit (über 130 km/h), andererseits das Staupotential auf den Hauptverkehrs-Straßen in der Umgebung - ein weiterer Beleg, dass Straßenbau Neuverkehr induziert, und das Staurisiko erhöht. Durch die höhere Spitzengeschwindigkeit in Schwachlastzeiten steigt der CO2-Ausstoß. SchM
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Windkraft: Furcht vor Infraschall unbegründet
Falsche Zahlen als Grundlage
Das Schweizer Bundesamt für Umwelt hat von Experten die Infraschall-Emissionen von Windkraftanlagen bewerten lassen. Sie wurden oft als gesundheitsschädlich gebrandmarkt und gegen Windkraftplanungen ins Feld geführt. Das Ergebnis der Untersuchung zeigt, dass die Sorgen auf falschen Zahlen der deutschen Bundesanstalt für Geowissenschaften (BGR) beruhen, die diese allerdings längst korrigiert hatte. Logr
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SLAPP-Verfahren sollen erschwert werden
Besserer Schutz vor Einschüchterungen
Mit übertriebenen Gerichtsverfahren versuchen manche Lobbygruppen, Unternehmen, staatliche Organisationen oder einflussreiche Personen vermehrt z. B. Journalisten und Verbraucherschützer einzuschüchtern und mundtot zu machen. Nach einem Richtlinienvorschlag der EU-Kommission sollen diese so genannten SLAPP-Verfahren künftig erschwert werden. Da der EU-Vorschlag nur Mindestanforderungen enthält, fordert die Verbraucherkommission BW die Landesregierung auf, sich für einen weitgehenden Schutz einzusetzen. SLAPP steht für strategic lawsuits against public participation. Logr
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FARN erweitert Angebot
Künftig auch regionale Radikalisierungsprävention
Die Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz (FARN) erweitert ihr Angebot ab sofort um Beratung in der Region. Dazu baut FARN ein bundesweites Netzwerk von Regionalkoordinator*innen auf, die vor Ort als Ansprechpartner*innen fungieren. Die Regional-Koordinator*innen bieten Beratungsarbeit an und sind eng mit z. B. lokalen Mobilen Beratungsstellen vernetzt. Das Angebot richtet sich an Vereine, Behörden und Unternehmen im Natur-, Umwelt- und Klimaschutz um diese für das antidemokratische Engagement in ihrer Region und ihrem Bereich zu sensibilisieren. Logr
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Die FVA sucht eine Leitung für das Projekt „Luchs Baden-Württemberg“
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Der LEV Rems-Murr-Kreis sucht zum frühestmöglichen Zeitpunkt einen Geschäftsführer (m/w/d)
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Der SAV sucht eine*n Sachbearbeiter*in im Naturschutzreferat
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Deckblatt Flyer Naturschutztag - Einladung
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Oberschwäbischer Naturschutztag 2023
Thema Fließgewässer, Heiligkreuztal, 18.06.2023
„Fließgewässer zwischen Nutzung, Naturschutz und Klimawandel“ steht im Mittelpunkt des Oberschwäbischen Naturschutztags 2023. Veranstalter sind das Naturschutzzentrum Wurzacher Ried, Bad Wurzach und der Bund für Naturschutz in Oberschwaben e. V. (BNO). Das Programm startet mit Fachvorträgen und Praxisberichten zur Fließgewässer-Renaturierung. Nachmittags zeigt eine Exkursion an die Donau bei Hundersingen-Binzwangen, wie sich Gewässerentwicklung und Artenschutz sinnvoll vereinen lassen. Anmeldung bis zum 09.06.2023. Tagungsgebühr 22 Euro (für das Mittagsbüffet). Logr
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Deckblatt Einladung Hochschule Rottenburg
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Naturschutz: Realität, Herausforderung, Erfolge
Abschiedssymposium Prof. Dr. Rainer Luick, 06.07.2023
Mit einem vielseitigen Symposium verabschiedet sich Prof. Dr. Rainer Luick von der Hochschule für Forstwirtschaft in Rottenburg. Es bleibt nicht beim Rückblick auf 50 Jahre Engagement für und im Naturschutz. Das hochrangig besetzte Programm spannt den Bogen von den "Hütten der Erkenntnis", Episoden und Fallstricken, über gelungene Projekte, die es eigentlich nicht geben dürfte, bis zu ausgewählten Best-Practice-Beispiele in BW. Sie zeigen, was möglich ist, wenn man darf. Anmeldefrist ist der 30.06.2023. Logr
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Auerhuhn im Schwarzwald: Abschlussevent
"Gemeinsam für das Auerhuhn", Freiburg, 01.07.2023
Der Verein "Auerhuhn im Schwarzwald" lädt zum Abschluss der Kampagne „Wir wollen etwas tun – gemeinsam für das Auerhuhn“ in Freiburg auf den Kartoffelmarkt ein. Besucher*innen erwartet ein spannendes Programm mit Redebeiträgen, Musik, Kunst und Theater rund um das Auerhuhn. Mit dabei ist u. a. Forstpräsident Martin Strittmatter. Fräulein Brehms Tierleben verdeutlicht unerwartete, überraschende Aspekte des Auerhuhns und das Gesangsduo "Raban" begleitet musikalisch. Gäste sind willkommen. Logr
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Botanische Artenkenntnis-Challenge
Feldbotanik: BANU-Zertifikate in Bronze, Silber und Gold
Solide Artenkenntnisse sind wichtiges Handwerkszeug in Forschung, Planung und Naturschutz. Das Feldbotanik-Zertifikat ermöglicht es, Expertenwissen nachzuweisen und die eigenen Artenkenntnisse zu überprüfen. Die Zertifikatsprüfungen in Bronze, Silber und Gold können unabhängig von Ort und Zeit des Wissenserwerbs an den Universitäten Tübingen, Konstanz, Stuttgart-Hohenheim und Freiburg abgelegt werden. Logr
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Alles Wolf (und Bär) oder was
Herdenschutz im Alpenraum mit Wolf und Bär
Am 2.Juli 2023 ab 11.00 Uhr lädt der Alternative Bärenpark Schwarzwald zu einem Event ein. Seit ein paar Jahren gibt es immer wieder Anzeichen von Braunbären im deutschsprachigen Alpenraum, wie etwa Übergriffe auf Weidetiere, Aufnahmen auf Fotofallen oder konkrete Sichtungen. Dr. Michaela Skuban stellt eine in Tirol durchgeführte Studie vor. Diese wurde gemacht um die Bären besser zu verstehen. Thomas Schranz vom Kompetenzzentrum für Herdenschutz in Tirol züchtet Herdenschutzhunde für den Einsatz gegen Raubtierübergriffe auf den Alpen. Er wird uns von seinen zahlreichen Erfahrungen berichten und Einblick in sein Wissen um guten Herdenschutz herum geben. Die Veranstaltung dauert ca. drei Stunden. Kosten: 30 Euro incl. Verpflegung
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BÜCHER, FILME, FUNDSTELLEN
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Herdenschutz in der Weidetierhaltung
DVL-Projekt und andere Fundstellen
Alle, die Weidetiere halten, oder sich aus anderen Gründen dafür interessieren, möchte der LNV auf die folgenden Projekte und Internetseiten aufmerksam machen. Neben (online-)Schulungen finden Sie dort viele hilfreiche Tipps, Broschüren, Filme für die Praxis. Tr
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Fischerzeugung in Aquakultur-Betrieben
Speisefischproduktion steigt wieder an
Die Speisefischerzeugung aus Aquakultur stieg nach Angaben des Statistischen Landesamtes im Jahr 2022 nach drei Jahren mit Rückgängen auf 2,9 Mio. Kilogramm an (+13,5 % i.Vgl. zu 2021). Die Regenbogenforelle bleibt wichtigste Fischart (59 %, 1,7 Mio. kg, +21,4 %), gefolgt vom Elsässer Saibling, einer Kreuzung aus Bach- und Seesaibling (27,1 %, 0,794 Mio. kg, +7 %) und Lachsforelle sowie Bachforelle. Der Karpfen nimmt mit 1 % der Erzeugung eine Nischenposition ein. 2022 waren insgesamt 32 Betriebe in der Brut- und Aufzucht tätig. Tr
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Die nächste Ausgabe erscheint Anfang Juli 2023
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Spendenkonto: GLS Bank IBAN: DE28 4306 0967 7021 3263 02, BIC: GENODEM1GLS
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Der LNV-Infobrief wird herausgegeben vom Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V.
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Olgastraße 19 70182 Stuttgart
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Impressum: V.i.S.d.P. und Endredaktion: Christine Lorenz-Gräser, Bildredaktion: Jutta Ortlepp
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Beiträge: Dr. Gerhard Bronner (Bronner), Christine Lorenz-Gräser (Logr), Jutta Ortlepp (Ort), Annette Schade-Michl (SchM), Carolin Schneider (Schn), Kathrin Schlecht (Schl), Dr. Anke Trube (Tr)
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Der LNV-Infobrief ist ein kostenloser Service des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg e. V. (LNV) und berichtet regelmäßig über aktuelle Themen des Natur- und Umweltschutzes mit Schwerpunkt Baden-Württemberg. Die Anmeldung ist unter www.lnv-bw.de möglich. Eine Abbestellung kann jederzeit über info@lnv-bw.de erfolgen. Ein Nachdruck - auch auszugsweise – ist nur mit Zustimmung des LNV unter Quellenangabe und der Überlassung von Belegexemplaren gestattet.
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