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Infobrief Nr. 7 vom 04.07.2025

Download-Link auf pdf: LNV-Infobrief Juli 2025


Im Blickpunkt:

Rechtfertigt „Bürokratieabbau“ das Ende der Stoffstrombilanz?

Liebe Naturschützerinnen und Naturschützer,
sehr geehrte Damen und Herren,

dass die Landwirtschaft unter stetig wachsenden bürokratischen Anforderungen ächzt, ist unbestritten. Nicht zuletzt die Zukunftskommission Landwirtschaft (ZKL) hat sich dafür ausgesprochen, Dokumentationspflichten drastisch zu reduzieren.

Am 24. Juni 2025 hat das Bundeskabinett beschlossen, die Stoffstrombilanzverordnung auszusetzen. Was das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMLEH) in einer Pressemitteilung als „Bürokratieabbau mit Augenmaß“ verkauft, ist in Wirklichkeit ein Rückschritt für den Umwelt- und Gewässerschutz.
Auch das baden-württembergische Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (MLR) feiert die Abschaffung als „Erfolg für die Landesregierung“. Doch der Preis dieser vermeintlichen Entlastung ist hoch.

Die Stoffstrombilanz ist ein wichtiges Instrument, um Nährstoffflüsse auf landwirtschaftlichen Betrieben zu erfassen und Überdüngung, insbesondere in viehstarken Regionen, entgegenzuwirken. Fachleute und Umweltverbände warnen seit Jahren vor den Folgen unzureichender Nährstoffkontrolle für Böden, Gewässer und Grundwasser.

Das BMLEH argumentiert, die bisherigen Anforderungen hätten „unnötige Belastungen“ geschaffen, ohne nennenswerte Umweltverbesserungen zu bewirken. Doch das ist fachlich verkürzt. Die Stoffstrombilanz hat Transparenz geschaffen und betriebliche Fehlentwicklungen sichtbar gemacht. Eine ersatzlose Streichung schwächt das Kontrollsystem und erschwert die Umsetzung der Düngeverordnung sowie der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Dagegen ist der bürokratische Aufwand für die Bauern überschaubar. Der Nationale Normenkontrollrat hat errechnet, dass die Unternehmen 4,8 bis 5,3 Stunden für die Aufstellung der Bilanz aufwenden müssten – pro Jahr.

Es entsteht der Eindruck, dass hier dem politischen Druck einflussreicher Agrarverbände nachgegeben wird, auch wenn innerhalb der Landwirtschaft dazu eine durchaus differenziertere Meinung herrscht. Sinnvoll wäre es dagegen, die Bilanzierung praxisnah und digital weiterzuentwickeln. Ganz schnell könnten beispielsweise Betrieben, bei denen systembedingt keine hohen Nährstoffüberschüsse zu erwarten sind, wie Biobetriebe und vieharme Betriebe, durch mehrjährige Bilanzierungsabstände entlastet werden.

Dass Minister Hauk die Aufhebung nun ausgerechnet mit dem Verursacherprinzip begründet, ist verwunderlich: Ohne betriebliche Bilanzierung bleibt unklar, wo Nährstoffüberschüsse entstehen — und wer für Umweltbelastungen verantwortlich ist. Prof. Dr. Klaus Dittert, Leiter des Institute of Applied Plant Nutrition (IAPN), Göttingen stellt dagegen fest: „Die Stoffstrombilanzierung bietet ein Maximum an Verursachergerechtigkeit bei sehr vertretbarem Aufwand.“

Der Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg appelliert an die Landesregierung, Umwelt- und Gewässerschutz nicht dem Schlagwort „Bürokratieabbau“ zu opfern, sondern für wirksame, praxistaugliche und gerechte Lösungen einzutreten.

Es grüßt Sie herzlich Ihr
Roland Großkopf
(neuer) LNV-Referent für Landwirtschaft

Zur Person:
Als Agraringenieur war ich verschiedenen Regionen und Ebenen der Landwirtschaftsverwaltung Baden-Württemberg tätig, zuletzt an der Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und den ländlichen Raum (LEL). Hier habe ich maßgeblich an der Entwicklung der Gesamtbetrieblichen Biodiversitätsberatung mitgewirkt. Die Zusammenarbeit von Landwirtschaft und Naturschutz ist mir ein besonderes Anliegen.

In dieser Ausgabe des Infobriefes:

  • LNV Aktiv
  • Aus den LNV-Arbeitskreisen
  • Aus Politik und Verwaltung
  • Daten, Fakten, Hintergründe
  • Alles was Recht ist
  • Aus den Mitgliedsverbänden
  • Termine und Aktionen
  • Und außerdem…

LNV AKTIV

Plakat zum Tag der Artenvielfalt 2025

Tag der Artenvielfalt 2026

Save the date: 13./14. Juni 2026

Schon jetzt steht das Datum für das vom LNV initiierte landesweite Aktions-Wochenende 2026 fest. Interessierte Naturschutzgruppen, Naturschutzzentren, Kommunen und weitere möglichen Veranstaltende sollten den Termin notieren und in ihre Jahresplanung einbeziehen. Veranstaltungsmeldungen werden ab Herbst 2025 möglich sein. Der Termin für den landesweiten „Tag der Artenvielfalt“ wechselt unter Berücksichtigung der Pfingstferien und Brückentag-Wochenenden jährlich um die Beteiligung zu erleichtern.Schl
Tag der Artenvielfalt


Bild von Nicky auf Pixabay

LNV-Zukunftsforum zur WiederherstellungsVO

Termin zum Vormerken: 22.11.2025 in Stuttgart

Mitte 2024 verabschiedete die EU das Nature Restoration Law, die EU-Wiederherstellungs-Verordnung (WVO). Sie gilt in allen EU-Ländern direkt wie ein Gesetz. Die WVO beinhaltet unter anderem das Ziel, 30% der Land- und Binnengewässerflächen unter Schutz zu stellen. Sie drängt, bestehende europäische und globale Verpflichtungen endlich einzulösen. Und das in einem straffen Zeitplan. Wie kann die WVO in BW umgesetzt werden? Generell: Wie lassen sich die EU-Ziele im Arten-, Natur- und Umweltschutz zu erreichen? Was hat sich bereits bewährt? Und was meint etwa die Landwirtschaft dazu? Das Zukunftsforum beleuchtet die Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln, nennt Hintergründe und gibt Vorschläge zur Umsetzung. Logr
Bild: Von Pjhooker - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=86530843

LNV-GIS-Info für Einsteiger im Praxistext

Hilft die LNV-Anleitung weiter? Welche Erfahrungen gibt es?

Der LNV hat im Frühjahr im LNV-Info 2/2025 öffentlich nutzbare
Geodaten beschrieben und eine Einführung und Anleitung zu deren Verwendung gegeben. Das Info soll helfen, dass sich auch Anfänger*innen den Schatz an öffentlichen Geodaten erschließen können, die zu wichtigen Hilfsmittel im Naturschutz geworden sind. Nun will der LNV herausfinden, wie nützlich dieses LNV-Info ist, ob es mit dem GIS klappt und wo man noch etwas nachsteuern müsste. Der LNV bittet deshalb alle, die sich schon mit dem LNV-GIS-Info beschäftigt haben, sich an einer Umfrage zu beteiligen. Das hilft bei einer Optimierung sehr weiter. Vielen Dank für die Unterstützung! Logr
LNV-Info 2/2025 zu GIS I Hier gehts zur Umfrage
Bild: Kathrin Schlecht

Finale bei Youth in Nature

Spannender Juli mit letzten Exkursionen

Im Juli stehen bei Youth in Nature (YiN) wieder viele spannenden Exkursionen auf dem Programm. Die Freiburger Gruppe besucht die Wutachschlucht und die Gottenheimer Flutmulde zum Thema Libellen. Die Karlsruher Gruppe widmet sich dem Thema Gallen und in Ravensburg wird das Wissen über Schmetterlinge vertieft. Für die Stuttgarter Gruppe wurde eine Insekten Exkursion organisiert und die Tübinger Gruppe nimmt an einer Vogelberingungsaktion teil. Leider sind dies die letzten Exkursionen für die fünf Gruppen, denn das erfolgreiche Nachwuchsprojekt "Youth in Nature II" endet in diesem Sommer. Schl
Website
Bild von Kanenori auf Pixabay

Klimawandel und Oberflächengewässer

Regionale Auswirkungen - Artikel von Carsten Scholz

"Auswirkungen des Klimawandels auf die Oberflächengewässer in unserer Region" - in diesem Artikel in der aktuellen Ausgabe der Blätter des Schwäbischen Albvereins setzt sich der LNV-Referent für Oberflächengewässer, Carsten Scholz detailliert mit den zu erwartenden Veränderungen in Süddeutschland auseinander. Was verändert sich? Und vor allem: Was ist zu tun? Logr
SAV-Blätter 2/2025-Seite 20-23 (zum Download)

Logo IDUR

LNV: Acht rechtliche Anfragen an IDUR

Aus dem IDUR-Rechenschaftsbericht 3/2024 -2/2025

Der LNV ist seit vielen Jahren Mitglied bei IDUR, dem Informationsdienst Umweltrecht e. V. mit Sitz in Frankfurt. Damit verbunden ist das Recht nicht nur der LNV-Landesebene, sondern insbesondere auch der LNV-Arbeitskreise, kostenfrei Fragen rechtlicher Art an IDUR stellen zu können. Zwischenzeitlich sind auch BUND BW und NABU BW Mitglied geworden. Rechtliche Anfragen aus Baden-Württemberg dominieren daher. Der LNV war mit acht Anfragen dabei. Tr
Website IDUR

Bild von DaveMeier auf Pixabay

Freier Praktikumsplatz beim LNV

Wie funktioniert ein Naturschutzdachverband?

In der LNV-Geschäftsstelle ist ein Praktikumsplatz frei. Praktikant*innen erhalten einen umfassenden Einblick in den Naturschutz in BW und in die Arbeit und Herausforderungen eines großen Naturschutzverbandes. Bewerben können sich Studierende aus den Bereichen Biologie, Landschaftsplanung, Geografie, Agrar-, Umwelt- und Verwaltungswissenschaften. Praktikumsdauer: zwei bis drei Monate, Pflichtpraktika auch länger, das Praktikum wird mit einer Praktikumsvergütung honoriert. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an die LNV-Geschäftsführerin Christine Lorenz-Gräser

Stärkung des Ehrenamts im Naturschutz (StEiN) - LNV-Veranstaltungen

15.07.2025 - 19.00 Uhr bis 21.30 Uhr - Online

Die neue Waldnaturschutzkonzeption 2030 und ihre Umsetzung in Baden-Württemberg

Im August ist Sommerpause

LNV-Pressemitteilungen

Keine Freiflächen-Solaranlagen im gesetzlichen Gewässerrandstreifen!
LNV zu Bebauungsplänen für Freiflächen-PV im Außenbereich

LNV befürwortet die Abscheidung von CO2 bei der Zementproduktion (CCS) unter Randbedingungen
Ziele im Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht der LNV kritisch

Keine Inbetriebnahme von S 21 auf den Rücken der Fahrgäste
Umwelt- und Verkehrsverbände lehnen weitere Zumutungen der S21-Taskforce ab

AUS DEN LNV-ARBEITSKREISEN

Bild von Susan Cipriano auf Pixabay

Trauer um Rudolf Pfleiderer

Stellvertretender Sprecher des LNV-AK Stuttgart verstorben

Am Pfingstsonntag ist Rudolf Pfleiderer nach langer schwerer Krankheit gestorben. Rudolf Pfleiderer war seit 1992 bis vor Kurzem stellvertretender Sprecher des LNV-AK Stuttgart und hat die Stellungnahmen vor allem zu Verkehrsvorhaben im LNV-AK Stuttgart verantwortet. Als ausgewiesener Verkehrsfachmann hat der LNV ihm viel zu verdanken. Fachliche Unterstützung zum Phänomen induzierter Verkehr und zur Unabhängigkeit von Motorisiertem Individualverkehr und Öffentlichem Verkehr gehen auf ihn zurück. Der LNV trauert mit seiner Familie und wird Rudolf Pfleiderer in ehrendem Gedenken behalten. Tr
Verkehrswissenschaftler

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Werkstattgespräche für die LNV-AKs

Online-Austausch am 10.07.2025

Der LNV organisiert ca. alle drei Monate zusammen mit dem NABU BW "Werkstattgespräche" für alle Ehrenamtlichen, die Stellungnahmen erarbeiten. In den Online-Austausch-Runden werden aktuelle Themen besprochen und Fragen beantwortet. Gegenseitige Unterstützungen und der Austausch untereinander macht die Werkstattgespräche besonders wertvoll. Wer Interesse hat, bei den Treffen dabei zu sein, meldet sich bitte bei Jutta Ortlepp in der LNV-Geschäftsstelle unter Jutta.Ortlepp@LNV-bw.de AKM

Bild von Hans auf Pixabay

Austauschabend beim LNV-AK Göppingen

Infos und Disskussionen zum B10-Ausbau am 23.07.2025

Der LNV-AK Göppingen plant aktuell einen Austauschabend zum Bundesstraßenausbau (B10 Gingen/Geislingen) am 23.07.2025 um 19 Uhr im kath. Gemeindehaus in Süßen. Wer beim Infoabend dabei sein möchte, den LNV-AK Göppingen kennenlernen oder im Arbeitskreis mitwirken möchte meldet sich gerne beim Ansprechparter für den LNV-AK, Jürgen Fitzner unter LNV-Ak-goeppingen@LNV-bw.de oder in der LNV-Geschäftstelle unter ann-kathrin.mertz@lnv-bw.de AKM
LNV-Arbeitskreis Göppingen I Der LNV und seine Arbeitskreise
Fernsehturm_Pixabay

Neugründung des LNV-AK Stuttgart

Einladung zum Treffen am 18.09.2025

Der LNV lädt zum "Neugründungs"-Treffen des LNV-AK Stuttgart im Umweltzentrum Stuttgart West am 18.09.2025 um 18 Uhr herzlich ein. Neben der Neugründung steht eine kleine Exkursion auf dem Programm sowie ein Austausch und eine Einführung zu LNV-Arbeitskreisen und ihren Aufgaben. Wer gerne mitwirken bzw. sich über den Arbeitskreis informieren möchte ist herzlich willkommen! Der LNV freut sich auf einen Abend voller spannender Diskussionen und Austausch. Bringen Sie auch gerne was Kleines zum Essen mit. Anmeldungen bei ann-kathrin.mertz@lnv-bw.de. AKM

LNV-Arbeitskreis Stuttgart Der LNV und seine Arbeitskreise

AUS POLITIK UND VERWALTUNG

Bild von ATDS auf Pixabay

Kommunale Wasserwirtschaft 2025

Land investiert 212,2 Millionen Euro

Von den 212 Mio. Euro Fördergeldern des Landes fließen dieses Jahr rund 96,2 Mio. Euro in den Abwasserbereich, überwiegend in die Zentralisierung der Abwasserreinigung durch die Stilllegung kleinerer Kläranlagen. Fast 52 Mio. Euro kommen dem Hochwasserschutz (einschließlich Gewässerökologie) zu Gute (Sanierung von Hochwasserrückhaltebecken, zunehmend auch in das Management von Starkregenrisiko). 64 Mio. Euro sind für die Wasserversorgung vorgesehen, etwa die Modernisierung von Wasserwerken oder Neu- und Ausbau von Wasserleitungen. Tr
UM-PM vom 7.04.2025
Bild von Sandhaase auf Pixabay

Förderung 2025 an Gewässern I. Ordnung

85 Mio. Euro für Hochwasserschutz und Gewässerökologie

Die Mittel aus dem Wasserentnahme- und Wassernutzungsentgelt müssen zweckgebunden für wasserwirtschaftliche und gewässerökologische Belange verwendet werden. Fast 60 von insgesamt 85 Mio. Euro fließen in den Hochwasserschutz, davon 40,1 Mio. Euro in das integrierte Rheinprogramm. Mit 16,5 Mio. Euro werden wasserbauliche Anlagen des technischen Hochwasserschutzes funktionsfähig gehalten. Mit weiteren 16,8 Mio. Euro werden Gewässer renaturiert um die Ziele der Wasserrahmenrichtlinie zu erreichen. Auch Maßnahmen an Gewässern zweiter Ordnung, für die die Kommunen zuständig sind, werden unterstützt. Im laufenden Jahr stehen hierfür rund 52 Mio. Euro zur Verfügung. Tr
UM-PM vom 12.06.2025

Leitfaden zur Wiederverwendung tragender Bauteile

Leitfaden Wiederverwendung tragender Bauteile

Zunächst aus Holz und Stahl, Erweiterung um Beton geplant

Tragende Bauteile werden in der Praxis bislang kaum wiederverwendet. Dies liegt unter anderem daran, dass bislang normierte technische Grundlagen für deren Wiederverwendung fehlen. Das Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg hatte das Karlsruhe Institut für Technologie (KIT) und die Technische Universität (TU) München mit der Forschung beauftragt und die Ergebnisse mit dem Leitfaden in die Praxis übersetzt. Die Folgeforschung widmet sich tragenden Betonteilen. Tr
Leitfaden

Bild: Dr. Gerhard Bronner

Angriff auf EU-Wiederherstellungsverordnung

Bundesumweltminister fordert Fristverlängerung

Unionsgeführte Agrarressorts der Bundesländer fordern die Abschaffung der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (WVO). Der Bundesumweltminister setzt sich für eine Fristverlängerung ein. Umweltorganisationen kritisieren den Vorstoß der Unionsminister scharf und drängen auf zügige Umsetzung. Der LNV widmet sein diesjähriges Zukunftsforum Naturschutz am 22.11.2025 dem Thema. Logr
DNR-EU-News vom 24.06.2025

DATEN, FAKTEN, HINTERGRÜNDE

Broschüre Praxishandbuch Kiebitzschutz

UM fördert NABU-Projekt „KiebitzLand"

Artenschutzoffensive BW unterstützt mit rund 4 Mio. Euro

Landesweit sollen zwölf Kiebitz-Kerngebiete entstehen, für die geeignete Flächen gesucht werden. Die beteiligten Landwirt*innen erhalten einen Förderbetrag pro Hektar. Weitere Kiebitz-Inseln sollen die Ausbreitung der Vogelart unterstützen. Zäune und Nestkörbe sollen die brütenden Kiebitze und ihre Gelege schützen. Das UM unterstützt das auf 5 Jahre angesetzte Projekt. Denn seit 1992 sind die Kiebitz-Vorkommen im Land um etwa 92 % eingebrochen. Der Kiebitz braucht flache Tümpel und offenen Boden für die Nahrungssuche, doch diese Feuchtflächen auf Äckern sind durch Drainage verschwunden. Sie rückzugewinnen wäre auch eine Vorsorge vor Trockenperioden. Tr
NABU-Kiebitzland I Broschüre I Umweltportal
Deutscher Landschaftspflegepreis - Screenshot

Deutscher Landschaftspflegepreis

Drei der vier Preisträger*innen kommen aus BW

Der Deutsche Landschaftspflegepreis würdigt herausragende Leistungen zum Erhalt und zur Entwicklung unserer Kulturlandschaften und wird jährlich verliehen. Bemerkenswert: drei der vier Preisträger*innen kommen aus BW. Erste Preise erhielten der LEV im Ostalbkreis für die Wiederherstellung von artenreichen Wiesen sowie die praktizierte Waldweide (70 Weiderinder) mit Hutewäldern von Familie Schmetzer-Bucka im Schwäbisch-Fraänkischen Wald. Ausgezeichnet wurde auch Familie Rempfer/Rein für die Erhaltung und Entwicklung einer kleinstrukturierten Landschaft rund um Öschingen. Logr
Zu den Preisträger*innen
Broschüre Energiebericht 2024

Energiebericht 2024 für Landesgebäude

Daten 2023 der Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung

Der Energiebericht 2024 mit Daten von 2023 zeigt den Energie- und Medienverbrauch sowie die Entwicklung der CO2-Emissionen landeseigener Gebäude. Vom Energieverbrauch in den Gebäuden der Landesbehörden sowie den Universitäten und Kliniken des Landes entfallen 80 % auf den Wärme- und 20 % auf den Stromverbrauch. Beim Strom etwa verbrauchen Universitäts- und Klinikgebäude durchschnittlich 160 kWh/m² NUF Strom, während sonstige Landesgebäude mit nur 49 kWh/m² NUF etwa ein Drittel davon benötigten. Tr
Energiebericht 2024

Screenshot KEA-Website

Klimaschutz online für Gemeinderatsmitglieder

Neues Informationsportal der KEA

Die KEA-BW hat eine neue Webseite speziell für Gemeinderatsmitglieder erstellt. Sie enthält neutrale Infos zu Klimaschutzmaßnahmen und deren erfolgreicher Umsetzung. Gemeinderatsmitglieder finden dort Empfehlungen, Faktenchecks und Download-Broschüren sowie Termine von Webinaren und Fachveranstaltungen vor Ort. Tr
Gemeinderatgeber
Broschüre Grundwasserstress in Deutschland

Das Wasser wird knapp

Grundwasserstudie des BUND

In 201 von 401 Landkreisen in Deutschland wird mehr Grundwasser entnommen, als sich durch Niederschläge neu bilden kann. 94 Landkreise sind sogar von akutem Grundwasserstress betroffen. Hier sind die Grundwasserstände in den letzten Jahren signifikant gesunken. Das sind zentrale Ergebnisse einer Studie des BUND auf Bundesebene. Die Untersuchung wurde vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) durchgeführt. Tr
BUND Studie Grundwasserstress in Deutschland

Bild von Hubert Pelikan auf Pixabay

Ergebnisse der EU-RL Badegewässerqualität

Badeseen im Land mit guter oder sehr guter Wasserqualität

Von den 311 in der Badesaison 2024 nach EU-Vorgaben kontrollierten Badestellen sind 97 % zum Baden „sehr gut“ oder „gut geeignet“. Vier Badestellen erreichten nur eine ausreichende Qualität, zwei Badestellen wegen zeitweilig hygienischer Belastungen (Starkregenereignisse oder eine große Anzahl von Wasservögeln) mangelhaft. Die Probenahmen finden in 14-tägigem Abstand statt mit zusätzlicher Beachtung von Wasserfärbung, Sichttiefe, Geruch, Schaumentwicklung, Zuflüsse, Algenmassenentwicklungen sowie Besatz mit Wasservögeln. Tr
Stami-PM vom 26.05.2025

Bild von Mariakray auf Pixabay

Fischproduktion aus Aquakultur sinkt 2024

2,6 Mio. kg Fisch im Land erzeugt

In den 90 baden-württembergischen Aquakulturbetrieben wurde laut Statistischem Landesamt 2024 eine Menge von 2,6 Mio. kg Speisefisch erzeugt (-8,2 % gegenüber 2023). Wichtigste Fischart bleibt die Regenbogenforelle (62 %), gefolgt vom Elsässer Saibling (Kreuzung aus Bach- und Seesaibling; 21 %) Der Karpfen verliert weiter an Bedeutung und macht nur 1 % der gesamten Fischmenge aus. 20 Betriebe widmen sich im Land der Brut- und Aufzucht von Jungfischen. Diese Betriebe
erzeugten 8,7 Mio. Fischeier und fast 5,0 Mio. Jungfische zum Verkauf. Tr
StaLa-PM vom 23.05.2025
Screenshot der DNR-Website

75 Jahre Deutscher Naturschutzring

Der LNV gratuliert

Der Deutsche Naturschutzring (DNR) feiert in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung im Jahr 1950 ist der Umweltdachverband die gemeinsame Stimme der deutschen Umwelt-, Natur- und Tierschutzbewegung. Heute vereint der DNR rund 100 Organisationen mit etwa 11 Millionen Menschen unter seinem Dach, die sich aus unterschiedlichen Perspektiven für das Gleiche einsetzen: den Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen – für heutige und kommende Generationen. Der LNV ist Mitglied im DNR und gratuliert herzlich zum Jubiläum. Logr
75 Jahre DNR

ALLES, WAS RECHT IST

Bild von Herbert Aust auf Pixabay

Bebauungsplan „Am Baggersee“ unwirksam

VGH kippt Wakeboard-Pläne am Kirchentellinsfurter Baggersee

Der Bebauungsplan „Am Baggersee“ der Gemeinde Kirchentellinsfurt ist nach Beschluss des VGH Mannheim ungültig. In einem Bebauungsplan könnten weder die Ausübung des Gemeingebrauchs an einem oberirdischen Gewässer oder das Verhalten im Uferbereich, noch das Betreten der freien Natur und Landschaft oder des Waldes geregelt, beschränkt oder verboten werden. Die für eine Wakeboard-Anlage zugelassenen baulichen Nutzungen liegen zudem im LSG „MittleresNeckartal“ und sind nach dessen Verordnung nicht erlaubt. Aller Voraussicht nach könne hierfür auch keine Befreiung erteilt werden. Geklagt hatte der örtliche Fischereiverein als Grundstückseigner. (8 S 756/23) Tr

AUS DEN MITGLIEDSVERBÄNDEN

Auerhuhn im Schwarzwald: Ausschreibung FÖJ

Freiwilliges Ökologisches Jahr zum Auerhuhnschutz

Der Verein Auerhuhn im Schwarzwald bietet ab 1. September eine
FÖJ-Stelle an. Bewerbungen sind ab sofort möglich. Der Aufgabenbereich kann individuell gestaltet werden (u. a. Habitatpflege, Social media, Veranstaltungsorganisation), dient aber immer dem Ziel das Auerhuhn - und damit verbunden viele weitere Tier- und Pflanzenarten - im Schwarzwald zu erhalten.Schl
Ausschreibung
Bild von DerWeg auf Pixabay

SGL: Libellen-Kartierer*innen gesucht

Für Libellenerfassung in den letzten vier Quadranten

Für die flächendeckende Libellenerfassung sucht die Schutzgemeinschaft Libellen in BW (SGL) Unterstützung in den letzten vier Quadranten in BW, in denen zuletzt noch keine Erhebungen stattgefunden haben: Rutesheim, Wolfach, Langenau und Calw. Pro Quadrant sind mindestens drei Begehtage an drei unterschiedlichen Gewässern erforderlich - darunter mindestens ein Stillgewässer und ein Fließgewässer. Das Engagment wird vergütet. Weitere Infos und bei Interesse: kartierung@sglibellen.de - AKM
Mehr Infos

TERMINE UND AKTIONEN

Bild: Christine Lorenz-Gräser

Vielfalt durch Streuobst und dessen Chancen

Internat. Streuobstfachtagung, 25.-27.07.2025, Bad Boll

"Vielfalt durch Streuobst - Chancen für die Zukunft des Streuobstbaus in Deutschland und international" - die Evangelischen Akademie Bad Boll und der NABU-Bundesfachausschuss Streuobst laden zur Tagung in Bad Boll sowie zum 6. Bundesweiten Treffen der Aufpreis-Initiativen ein. Von Agroforst bis Tafelobst, mobilen Mostereien bis zu fixen Preisen – Vielfalt ist Trumpf bei dieser Fachtagung mit Referierenden aus Deutschland und benachbarten Ländern. Eine Exkursion in die europaweit größten Streuobstbestände mitten im "Schwäbischen Streuobstparadies" darf natürlich nicht fehlen. Anmeldung ist erforderlich. Logr
Anmeldung und Tagungsinformationen
Bild von MarcelLangthim auf pixabay

Wildkatzenfreundliche Forstwirtschaft

BUND Online-Fachseminar am 08.09.2025

Der BUND lädt am 08.09.2025 zum kostenlosen Online-Fachseminar „Sichere Wälder – wie wildkatzenfreundliche Forstwirtschaft gelingen kann" ein. Die Veranstaltung richtet sich an alle, die sich für naturnahe Waldentwicklung und Biodiversität engagieren möchten. Beim Seminar zeigen Fachleute das Gefährdungspotential für die Wildkatze im Wald auf und diskutieren Lösungsansätze für eine schonende Bewirtschaftung von Wäldern. Logr
Anmeldung und weitere Infos

Das stille Sterben der Natur

Prof. Dr. Matthias Glaubrecht, 18.09.2025, Stuttgart

Der Evolutionsbiologe Matthias Glaubrecht klärt seit Jahren über die Bedeutung der Artenvielfalt und die verheerenden Folgen des Artensterbens auf. Er beschreibt Gründe, warum wir die Krise der Biodiversität zu wenig wahr- und zu wenig ernst nehmen und ruft dazu auf, endlich zu handeln. Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Hospitalhof Stuttgart, dem Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung der Universität Stuttgart (IZTK) und dem LNV. Logr
Weitere Infos in Kürze hier Programm Hospitalhof
Screenshot Logo WaldWissen.net

20 Jahre Plattform waldwissen.net

Aktuelles zu Wald, Forstpraxis und Waldwirtschaft

Im Jahr 2005 ging waldwissen.net online. 20 Jahre später findet man dort über 4.000 aktuelle, mehrsprachige Fachartikel. Das Waldportal deckt eine breite Themenpalette ab: von Waldökologie über Klimaanpassung und Forsttechnik bis hin zu Umweltbildung, Wildtiermanagement (aktuell etwa zum Goldschakal) und Waldbau. Zu den Herausgebern zählt die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt BW (FVA). Logr
Waldwissen.net I Weitere Informationen zum Wald in Baden-Württemberg

UND AUßERDEM …

Broschüre Jahresprogramm 2025

Bundesfreiwilligendienst 2025/2026

Zwei Plätze bei der Umweltakademie BW ab September 2025

Als Umweltbildungseinrichtung bietet die Umweltakademie BW wieder zwei freie Plätze für einen Bundesfreiwilligendienst ab September 2025 an. Weitere Infos zur diesjährigen Ausschreibung finden Sie im Link unten. Tr
Bundesfreiwilligendienst
Broschüre Taschenbuch des Naturschutzes

Taschenbuch des Naturschutzes in BW

7. Auflage mit ergänzender Website neu erschienen

Der LNV hat das „Taschenbuch des Naturschutzes in Baden-Württemberg“ aktualisiert und neu aufgelegt. Das als Kompendium des „Outdoor-Naturschutzes“ gedachte Buch bietet in handlichem Format einen Überblick über die wichtigsten Bestimmungen für Feld, Wald und Flur und gibt Orientierung im komplexen Umwelt- und Naturschutzrecht. Neu ist die Website zum Taschenbuch mit vielen nützlichen Links zu zitierten Gesetzen, Plänen und anderem. Ermöglicht wurde die 7. Auflage durch die großzügige Förderung durch das Umweltministerium Baden-Württemberg. Der LNV dankt hierfür sehr. Logr
Bezug der Printausgabe I Website Taschenbuch Naturschutz
Die nächste Ausgabe erscheint im August 2025
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Spendenkonto: GLS Bank IBAN: DE28 4306 0967 7021 3263 02, BIC: GENODEM1GLS
LNV - Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V.Logo
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Der LNV-Infobrief wird herausgegeben vom
Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V.
Olgastraße 19
70182 Stuttgart
Telefon 0711.24 89 55-20
Telefax 0711.24 89 55-30
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Impressum: V.i.S.d.P. und Endredaktion: Christine Lorenz-Gräser, Bildredaktion: Jutta Ortlepp
Beiträge: Christine Lorenz-Gräser (Logr), Dr. Gerhard Bronner (Bronner), Ann-Kathrin Mertz (AKM), Jutta Ortlepp (Ort), Annette Schade-Michl (SchM), Kathrin Schlecht (Schl), Dr. Anke Trube (Tr)


Der LNV-Infobrief ist ein kostenloser Service des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg e. V. (LNV) und berichtet regelmäßig über aktuelle Themen des Natur- und Umweltschutzes mit Schwerpunkt Baden-Württemberg. Die Anmeldung ist unter www.lnv-bw.de möglich. Eine Abbestellung kann jederzeit über info@lnv-bw.de erfolgen. Ein Nachdruck - auch auszugsweise – ist nur mit Zustimmung des LNV unter Quellenangabe und der Überlassung von Belegexemplaren gestattet.

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