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Infobrief Nr. 4 vom 04.04.2025
Im Blickpunkt: Naturschutzpraxis heute und früher
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Liebe Naturschützerinnen und Naturschützer,
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sehr geehrte Damen und Herren,
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heute möchte ich ein sicher auch unter uns kontroverses Thema ansprechen. Wir haben zum Glück aktuell in der Naturschutzverwaltung und bei den Landschaftserhaltungsverbänden (LEV) weitaus mehr Personal als vor 30 Jahren. Rhetorische Frage: betreiben wir auch ein mehrfaches an erfolgreichem Naturschutz? Und wenn nicht, warum nicht? Vielleicht helfen hier zwei kleine Geschichten (wahr, aber zum Glück nicht die Regel) weiter:
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1.) Eine brachgefallene FFH-Wiese in Gemeindebesitz soll wieder bewirtschaftet werden. Dazu ist die Anlage einer Zufahrt über eine
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Böschung (Biotop, Eidechsenverdacht) mit Hilfe eines Baggers erforderlich. Es gibt einen Ortstermin. Die gute Botschaft: alle Beteiligten sind sich einig, dass die Maßnahme sinnvoll ist und auch darüber, wie die Zufahrt gemacht werden muss. Die fragwürdige Botschaft: An dem Termin nahmen teil: der Landschaftserhaltungsverband, die untere Naturschutzbehörde, der Naturschutzbeauftragte, das Landwirtschaftsamt, Vertreter/innen der Naturschutzverbände, die Gemeinde, der Fachplaner/Gutachter, die höhere Naturschutzbehörde.
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Ergebnis: Es ist eine artenschutzrechtliche Prüfung erforderlich. Dafür müssen drei Angebote eingeholt werden. Für die Ausführung müssen ebenfalls drei Angebote eingeholt werden.
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Wie wäre das vor 30 Jahren abgelaufen? Vor Ort treffen sich der Naturschutzbeauftragte, der Bauhofleiter und eine weitere Person. Sie beschließen, dass entweder der Bauhof oder der künftige Bewirtschafter den Weg anlegt. Das geschieht im Lauf der folgenden Woche per Direktauftrag mit Aufsicht durch eine fachkundige Person.
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2.) In einer Ortschaft soll ein Teil der Hecken in der Landschaft auf den Stock gesetzt werden. In einer Besprechung wird das Vorgehen geklärt. Es werden die Eigentümer der Flurstücke ermittelt, mit einem Kartenauszug angeschrieben und um schriftliche Zustimmung gebeten. Die 40 % Eigentümer, die sich nicht innerhalb eines Monats melden, werden nochmals erinnert und danach angerufen. 10 % werden nicht erreicht. Deren Hecken bleiben ungeschnitten. Für die Durchführung werden drei Angebote eingeholt. Prozessdauer: 3 Monate.
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Und vor 30 Jahren? Im Mitteilungsblatt der Gemeinde wird eine Übersichtskarte veröffentlicht. Die Aktion wird angekündigt und Eigentümer, die nicht einverstanden sind, werden aufgefordert, sich innerhalb von 14 Tagen zu melden. Es meldet sich ein Eigentümer, dessen Hecke weggelassen wird. Prozessdauer: 4 Wochen.
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Was lernen wir daraus? Wir brauchen auch (aber nicht nur!) im Naturschutz mehr Hemdsärmel statt Ärmelschoner.
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War früher alles besser? Beileibe nicht! Es gab keinen Biotopschutz qua Existenz, Entscheidungen fielen schneller, aber oft unter Vernachlässigung des Naturschutzes, der „weggewogen“ wurde. Unsere rechtlichen Möglichkeiten sind heute viel besser. Aber sie sollten mit Augenmaß genutzt werden. Und wir sollten denjenigen Behörden den Rücken stärken, die das auch so sehen.
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Es grüßt Sie herzlich, Ihr Dr. Gerhard Bronner LNV-Vorsitzender
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In dieser Ausgabe des Infobriefes:
- LNV Aktiv
- LNV Veranstaltungen
- Aus Politik und Verwaltung
- Daten, Fakten, Hintergründe
- Aus den Mitgliedsverbänden
- Termine und Aktionen
- Bücher, Filme, Neuigkeiten
- Und außerdem…
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LNV-Mitgliederversammlung am 12.04.2025
Ehrungen und ein spannender Fachvortrag
Die umfangreiche Tagesordnung der LNV-Mitgliederversammlung am 12.04.2025 enthält neben Verbandsregularien die Verleihung der LNV-Ehrennadel an den langjährigne ehrenamtlichen Geschäftsführer des Naturschutzbüros im Zollernalbkreis Herbert Fuchs, sowie an den Vorsitzenden der NaturFreunde Württemberg Andreas Linsmeier, ehemaliges Mitglied im LNV-Vorstand. In einem folgenden Fachvortrag „Ein neuer Jäger im Revier, Projekt Luchs in Baden-Württemberg“ stellt Achim Hafner, Mitglied der PG Luchs beim Landesjagdverband, lebensnah seine Erfahrungen und Begegnungen mit einem der seltensten Jäger unserer Wälder vor. Die Einladungen wurden bereits verschickt. Logr
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LNV-Fortbildungsreihe StEiN geht weiter
Monatliche Veranstaltungen zu aktuellen Fachthemen
Ab April 2025 wird der LNV seine bewährte und stark nachgefragte Veranstaltungsreihe zur Stärkung des Ehrenamtes im Naturschutz (StEiN) weiterführen. Ab sofort gibt es einmal im Monat wieder ein Angebot, in der Regel in der zweiten Monatshälfte. Die Themen orientieren sich an den aktuellen Entwicklungen im Naturschutz, aber auch Grundlagen des fachlichen Naturschutzes werden immer wieder auf der Angebotsliste stehen. Die Veranstaltungen finden online statt. Der LNV freut sich, damit dem vielfachen Wunsch nach fachlicher Unterstützung wieder nachkommen zu können. Ort
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Endspurt für Förderanträge ...
LNV-Stiftung fördert Naturschutzprojekte; Frist 30.04.2025
Die LNV-Stiftung fördert 2025 erneut Maßnahmen und Aktivitäten, die helfen die Natur zu schützen, etwa Biotop- und Artenschutz-, Umweltbildungs-Projekte und weitere konkrete Maßnahmen. Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr im Bereich Wasser/Gewässer. Förderbeträge liegen meist zwischen 500 und 2.000 Euro. Antragsfrist ist der 30.04.2025. Anträge können bevorzugt Vereine und weitere Gruppen, die sich ehrenamtlich im Naturschutz engagieren, stellen. Über die Förderung entscheidet der LNV-Stiftungsrat im Laufe des Juni 2025. Logr
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Plakat "Tag der Artenvielfalt"
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Landesweiter Tag der Artenvielfalt 2025
24./25.05.2025 - dabei sein ist alles!
Für Kurzentschlossene: Noch sind Veranstaltungsmeldungen für den diesjährigen landesweiten "Tag der Artenvielfalt" am 24./25.05.2025 möglich. Die Besucher*innen erwartet ein vielfältiges Programm mit spannenden Exkursionsangeboten. Zu Fuß (mit oder ohne Schuhe), mit dem Rad und sogar auf dem Pferderücken wird die Natur im Ländle erkundet. Mit dem Aktionswochenende rückt der LNV die Natur vor der eigenen Haustür ins Bewusstsein. Noch können Veranstaltungen auf der Projekt-Website angemeldet werden. Der LNV unterstützt u. a. durch Bereitstellung von Vorlagen für die regionale Öffentlichkeitsarbeit. Schl
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Neuer LNV-Referent für Landwirtschaft
LNV benennt Roland Großkopf
Bereits im Ende 2024 hat der LNV-Vorstand Roland Großkopf zum neuen LNV-Referent für Landwirtschaft benannt. Er war in verschiedenen Stationen der Landesverwaltung tätig, darunter die Zentralstelle des Landwirtschaftsministeriums und ein Landwirtschaftsamt. Roland Großkopf absolvierte die Führungsakademie BW und Praktika in der Landwirtschaftsverwaltung von Ontario (Kanada) und bei John Deere. 1995 kam er zur Landesanstalt für Landwirtschaft, Ernährung und den ländlichen Raum (LEL), wo er von 2007 bis Mai 2023 die Abteilung Ländliche Entwicklung und Landschaft leitete. Der LNV dankt für die Unterstützung und freut sich auf die Zusammenarbeit. Logr
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LNV verabschiedet Wolfgang Arnoldt
Aktiver Landwirtschaftsreferent widmet sich neuen Aufgaben
Von 2021 bis Ende 2024 unterstützte Wolfgang Arnoldt den LNV als Referent für Landwirtschaft mit seinem umfangreichen Wissen. Unter anderem vertrat er den LNV beim Strategiedialog Landwirtschaft des Landes in mehreren Arbeitsgruppen, ebenso im Verbundprojekt der Univ. Hohenheim "Nachhaltigere Landwirtschaft 4.0 Ohne chemisch-synthetischen PflanzenSchutz (NOcsPS)", um nur einige Beispiele zu nennen. Nachdem der LNV mit Roland Großkopf einen Nachfolger benannt hatte konnte sich Wolfgang Arnoldt vom Amt zurückziehen und widmet sich nun neuen, ebenso so spannenden Aufgaben. Der LNV bedankt sich sehr herzlich. Logr
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Zertifikate für Naturbotschafter*innen überreicht
Ausbildung bei Youth in Nature II (YiN II)
In vier der fünf "Youth in Nature"-Gruppen fanden Workshops zur Wissensweitergabe statt. Referentin Clara Sax gab den Jugendlichen wichtiges Werkzeug für interessante Exkursionen und Vorträge an die Hand, das sie an dem Tag gleich im Rahmen einer Präsentation anwenden konnten. Die Ergebnisse waren beeindruckend. Mit diesem Workshop vermittelt YiN II, wie wichtig es ist das Wissen über Arten und Lebensräume weiterzugeben. Zum Abschluss erhielten die Jugendlichen das Zertifikat "Naturbotschafter*in." Schl
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29.04.2025 - 19.00 Uhr bis 21.30 Uhr - Online
20.05.2025 - 19.00 Uhr bis 21.30 Uhr - Online
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LNV-Pressemitteilungen
Landesnaturschutzverband: Abkehr von der Energieeffizienz wäre Geisterfahrerei!
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AUS POLITIK UND VERWALTUNG
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Landesplanungsgesetz verabschiedet
LNV kritisiert fehlende Flächenverbrauchsbremse
Die zwölf Regionalverbände in BW können künftig Raumordnungspläne schneller und mit mehr Rechtssicherheit aufstellen. Entsprechende Verbesserungen im Landesplanungsgesetz (LPLanG) verabschiedete der Landtag am 12.03.2025. Der LNV hatte in seiner Stellungnahme vom 18.09.2024 darauf hingewiesen, dass der Entwurf zum LPLanG gegen Vorgaben des Raumordnungsgesetzes auf Bundesebene verstößt, da er den dort geforderten „quantitativen Vorgaben zur Verringerung der Flächeninanspruchnahme“ nicht nachkommt. Der LNV beantragte zudem einen Paragrafen, der die landesweit verbindlichen Ziele der Raumordnung vom Landesentwicklungsplan vorzieht in das Gesetz. Logr
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Reform der Landesbauordnung beschlossen
Für schnelleres Bauen-kein Widerspruchsverfahren mehr
Die große Reform der Landesbauordnung (LBO) ist vom Landtag verabschiedet worden und tritt am 29.06.2025 in Kraft. Die Reform der LBO enthält Maßnahmen zur Optimierung und Beschleunigung der Baugenehmigungsverfahren, zum Beispiel durch die Einführung einer Genehmigungsfiktion, die Abschaffung des Widerspruchsverfahrens und die Einführung einer Typengenehmigung. Ein zweiter Bereich zielt auf den Abbau baulicher Standards, so Vereinfachungen für das Bauen im Bestand, geänderte Kinderspielplatz-Verpflichtung, vereinfachte Abstandsregelungen sowie Erleichterungen beim Errichten von Ladestationen. Tr
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Bild: Dr. Eberhard Aldinger
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Waldnaturschutzkonzeption 2030 in Kraft
Fachkonzept mit zehn Handlungsfeldern
Die Waldnaturschutzkonzeption 2030 von FVA, Landesforstverwaltung und ForstBW ist in Kraft. Sie ersetzt die bisherige „Gesamtkonzeption Waldnaturschutz“ von 2014, die auf den Staatswald beschränkt war, und bezieht auch den Körperschafts- und Privatwald mit ein. Mit ihr soll der Erhalt der Artenvielfalt im Wald gesichert (Umsetzung der Nationalen Biodiversitätsstrategie) und die Widerstandsfähigkeit der Wälder erhöht werden. Dies erfolgt über zehn zentrale Handlungsfelder, darunter naturnahe Waldgesellschaften, Wald und Wasser, Biotopverbund, Prozessschutz sowie Monitoring und Management. Tr
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Neue Erosionsschutzverordnung in BW
Pflugeinsatz auf erosionsgefährdeten Böden erlaubt
Mit der aktuellen Förderperiode 2023 bis 2027 der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) erweiterte der Bund die Standards für den guten landwirtschaftlichen und ökologischen Zustand von Flächen (GLÖZ). Anhand der geänderten Vorgaben zu „Mindestanforderungen zur Begrenzung von Erosion (GLÖZ 5)“ müssen die Länder die Erosions-Kulisse neu ausweisen. Weiterhin ist die wendende Bodenbearbeitung (Pflug) innerhalb dieser Erosionskulisse stark eingeschränkt oder teilweise verboten. Die Länder können jedoch gleichwertige Maßnahmen zum Erosionsschutz definieren, was BW mit der VO getan hat. Logr
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Straßensanierung vor Aus- und Neubau in 2024
Rekordsummen zur Sanierung des Straßennetzes umgesetzt
2024 wurden laut Verkehrsministerium über 500 km Straße saniert, 289 km davon waren Landesstraßen. Die sanierten 130 Bauwerke – darunter viele Brücken, Tunnel und Stützbauwerke – teilen sich etwa hälftig auf Bundes- und Landesstraßen auf. 638 Mio. Euro Investitionen entfielen auf Bundesstraßen, davon 234 Mio. Euro auf Erhaltung von Straßen und Bauwerken. 173 Mio. Euro flossen in Neu- und Ausbauten (Bedarfsplan des Bundes), der Rest in Unterhaltung, Verwaltung u. a.. Von den 431 Mio. Euro Investitionen in Landesstraßen entfielen 199 Mio. Euro auf Erhaltung und Sanierung, 32 Mio. Euro auf Neu- und Ausbau und 22 Mio. auf den Bau von Radwegen an Landesstraßen. Tr
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Straßensanierungsprogramm 2025 steht fest
Mehr als 160 Projekte an Bauwerken
Das Verkehrsministerium hat sein Sanierungsprogramm für 2025 an Bundes- und Landesstraßen veröffentlicht. Für laufende und neue Erhaltungsmaßnahmen sollen 425 Mio. Euro investiert werden (184 Mio. Euro vom Land, 241 Mio. Euro vom Bund). Schwerpunkt ist die Erhaltung der Bauwerke. Von den 250 neu hinzukommenden Projekten sind 160 Brücken, Hang- und Felssicherungen, Tunnel u. a.. Fahrbahnsanierungen belaufen sich auf rund 140 km Bundes- und 150 km Landesstraßen. Tr
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Politische Neutralität staatlich geförderter NGO´s
Kleine Anfrage der Bundes-Fraktion der CDU/CSU und Antwort
Die kleine Anfrage der Bundestagsfraktion CDU/CSU vom 24.02.2025 (BT 20/15035) nach der politischen Neutralität staatlich geförderter Organisationen hatte bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Anlass waren Proteste gegen die CDU, die teils von gemeinnützigen Vereinen oder staatlich finanzierten Organisationen organisiert oder unterstützt wurden. Das Bundesfinanzministerium weist in seiner Antwort (BT 20/15101) den Vorwurf einer „Schattenstruktur“ der NGOs zurück und widerspricht der Auffassung, dass sich diese politisch neutral verhalten müssten. Zudem erklärt die Regierung, dass es nicht ihre Aufgabe ist, allgemeine Informationen über die Aktivitäten und Kontakte von Organisationen zu sammeln, zu überwachen oder zu bewerten. DNR, Tr
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Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz
"Natürlicher Klimaschutz in Kommunen" wird fortgesetzt
Mehr Natur in der Stadt hilft, dass Wasser bei Starkregen besser versickern kann und es bei extremer Hitze mehr Kühlung gibt. Deshalb setzen das Bundesumweltministerium (BMUV) und die KfW das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) zur Verbesserung der urbanen grünen Infrastruktur fort und unterstützt damit z. B. Parkanlagen auf ehemals versiegelten Flächen. Kommunen erhalten ab sofort wieder Zuschüsse von bis zu 90 % aus dem Förderprogramm "Natürlicher Klimaschutz in Kommunen". Neu ist u. a. die Förderung von Entsiegelungsmaßnahmen und kommunaler Entsiegelungskonzepte. Tr
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DATEN, FAKTEN, HINTERGRÜNDE
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Weniger Stromerzeugung 2023 in BW
Verminderung um 31 %
Die Bruttostromerzeugung verminderte sich im Land im Jahr 2023 um 31 % gegenüber dem Vorjahr. Hintergrund ist vor allem die Abschaltung des letzten Kernkraftwerks (Neckarwestheim 2 im April 2023) sowie die deutlich gesunkene Stromerzeugung in Steinkohlekraftwerken. Strom aus Kernenergie reduzierte sich 2023 um 83 % und macht nur noch 5 % an der Bruttostromerzeugung aus, der Anteil von Strom aus Steinkohle liegt bei nur noch 25 %. Die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern ist um 5,2 % gestiegen. Durch die geschrumpfte Bruttostromerzeugung stieg sie von 34 % im Jahr 2022 auf knapp 53 % im Jahr 2023. 2023 wurde entsprechend deutlich mehr Strom aus anderen Bundesländern und dem Ausland eingeführt als 2022 (plus 80 %). Tr
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"Land unter" in Baden-Württemberg
Klimatischer Jahresrückblick der LUBW für 2024
Heftige Regenfälle im Frühsommer 2024 führten zu außergewöhnlichen Hochwassern besonders in östlichen Neckarzuflüssen sowie in Oberschwaben. Rund 60 % der Landespegel registrierten erhöhte Wasserstände. Die Überschwemmungen hatten zwei Todesfälle zur Folge und Schäden in dreistelliger Millionenhöhe. Insgesamt war das Jahr 2024 mit 1.069 mm Niederschlag um 9 % feuchter als das langjährige Mittel und mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,6 °C das drittwärmste Jahr in BW seit Messbeginn 1881. Der Klimatische Jahresrückblick 2024 der LUBW fasst aktuelle Erkenntnisse zu Temperaturentwicklung, Niederschlags-Mustern, Wasserständen und Luftqualität zusammen. Logr
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73 spannungsriss-gefährdete Brücken im Land
Am Beispiel Ersatzneubau B30-Brücke bei Hochdorf/Biberach
Die Entscheidung des Verkehrsministeriums zum Ersatzneubau der B30-Brücke bei Hochdorf über die Riß (Landkreis Biberach) und eine Bahnstrecke zeigt das Brücken-Sanierungsproblem auf: Die alte Brücke über die Riß ist aus demselben Material wie die 2024 eingestürtzte Carola-Brücke in Dresden gebaut, die unter sog. Spannungsrisskorrosionsgefahr litt. Es gibt 73 spannungsrissgefährdete Brücken in BW und bis 2030 sollen alle ersetzt sein. Im konkreten Fall ist der Ersatzneubau der Brücken an Ort und Stelle unter Vollsperrung laut VM die zeit- und kostensparendste Variante und mit den geringsten Eingriffen in die Natur verbunden. Tr
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Gemeinsame Mitarbeitergewinnung im ÖPNV
Ein Jahr Fachkräftebündnis
31.300 Menschen arbeiten insgesamt im ÖPNV-Service, in technischen Bereichen, der Wartung und Leitung oder hinter dem Steuer. Bereits jetzt fehlen 2.600 Busfahrerinnen und Busfahrer. Und von 2.600 Lokführerstellen im Land sind 20 Prozent unbesetzt. Wird der Schienenpersonen-Nahverkehr wie geplant ausgebaut, fehlen weitere 600 Lokführer*innen. Im Busverkehr müssten 800 Fahrer*innen pro Jahr dazu kommen. Bereits vor einem Jahr hat sich deshalb auf Initiative des VM ein breites gesellschaftliches Bündnis aus 16 Institutionen gebildet, um Abhilfe zu schaffen. Tr
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Afrikanische Schweinepest (ASP) in BW
Zweiter Fall nahe Mannheim bestätigt
Das ASP-Virus grassiert seit Monaten in Hessen und Rheinland-Pfalz. Den ersten ASP-Fall in BW gab es Anfang August 2024. Bei einem krank erlegten Wildschein in der Nähe von Hemsbach (Rhein-Neckar-Kreis) wurde das Virus nachgewiesen. Nun wurde ein zweites Tier nördlich der A6 bei Mannheim tot aufgefunden. ASP als Ursache wurde am 07.03.2025 bestätigt. Im Land wurden bislang etwa 25 km Zaunanlagen errichtet. Hinzu kommen Wildschutzzäune an den Autobahnen sowie grenznahe Zaunanlagen auf hessischem Gebiet. U.a. damit konnte laut MLR eine weitere Ausbreitung der Seuche nach BW bislang verhindert werden. Tr
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Gentechnik in der Landwirtschaft
Besorgniseregende Entwicklung
Am 14.05.2025 wurden im EU-Rat die Weichen für eine Aufweichung der Gentechnikstandards gestellt. Der Deutsche Naturschutzring (DNR) ist besorgt über diesen Start in die anstehenden Verhandlungen mit Parlament und Kommission. Wenn sowohl Risikoprüfungen als auch die Gentechnik-Kennzeichnung auf dem Produkt für die Mehrheit der zu erwartenden Gentech-Pflanzen wegfallen, stünde das geltende Vorsorgeprinzip auf dem Spiel. Verbraucher*innen verlieren ihre Wahlfreiheit. Der DNR appeliert, neue Gentechnik weiterhin streng zu regulieren und die gentechnikfreie Produktion zu schützen. Problematisch ist auch, dass die Deregulierung für alle (!) Pflanzenarten gelten soll, also auch für Wildpflanzen (siehe Editorial zum LNV-Infobrief 03/2025). Logr
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AUS DEN MITGLIEDSVERBÄNDEN
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Titelbild Jahresheft Oberschwaben naturnah 2025
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BNO: 22. Ausgabe "Oberschwaben Naturnah"
Interessantes aus dem Naturschutz in Oberschwaben
Das Naturschutzzentrum Wurzacher Ried und der Bund Naturschutz Oberschwaben e. V. (BNO) haben die 22. Ausgabe der reich bebilderten Zeitschrift „Oberschwaben Naturnah“ veröffentlicht. Inhalte sind diesmal
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u. a. die Nachhaltigkeitsinitiative „Der Apfel der Zukunft – FAIRDI“ der Obstbauern am Bodensee, das Kiebitz-Schutzprojekt im Wurzacher Ried, die Projektgruppe „Naturvielfalt Westallgäu“ für Moor- und Klimaschutz und die Vernetzung von Feuchtlebensräumen, die Wiederansiedlung des Flussregenpfeifers an der renaturierten Donau und vieles mehr. Tr
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Vogelschlag an Glasscheiben
Online-Kurs der NABU-Akademie, 22.04.2025
Die Zahl von möglicherweise 100 Mio. toten Vögeln durch den Aufprall gegen Glasscheiben ist erschreckend. Sie ergibt sich aus Hochrechnungen der Länderarbeitsgemeinschaft der Vogelschutzwarten. Vögel erkennen Glasflächen nicht als Hindernis. Sie sehen nur die Landschaft, die durch das Glas scheint oder sich darin spiegelt und prallen mit hoher Geschwindigkeit gegen die gläsernen Fronten. Meist mit Todesfolge. Da Bauen mit Glas voll im Trend liegt, steigt die Zahl der verunglückten Vögel höchstwahrscheinlich weiter. Bei der Online-Fortbildung zeigt der NABU auf, was man zum Vogelschutz an Glasscheiben tun kann und welche Maßnahmen am besten helfen. Logr
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Flyer 19. Landesweiter Streuobsttag, ALR
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19. Landesweiter Streuobsttag BW
Mit Streuobst Geld verdienen, 24.05.2025, hybrid
Der traditionsreiche 19. Landesweite Streuobsttag BW hat in diesem Jahr das Motto "Mit Streuobst Geld verdienen". Fachvorträge, aufbereitete Forschungsergebnisse und Praxisbeispiele zeigen neue Ansätze, wie die Ökosystemleistungen der Streuobstbestände in Wert gesetzt werden können. Themen sind etwa Kalkulationshilfen für Streuobstwiesen, Energetische Schnittholzverwertung oder "Streuobstbäume pflegen und Mistelbeeren ernten". Veranstalter sind u. a. Hochstamm Deutschland e. V., das MLR und die Univ. Hohenheim. Der LNV ist Partner des Landesweiten Streuobsttags. Logr, Tr
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Förderkarte von 2011 bis 2024, LUBW
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EnBW-Förderung „Impulse für die Vielfalt“ 2025
Antragsfrist 15.05.2025, Umsetzung vom 01.10.-31.12.2025
Zum Schutz und Förderung der heimischen Amphibien und Reptilien können auch 2025 wieder Anträge aus dem Förderprogramm „Impulse für die Vielfalt“ von EnBW Energie Baden-Württemberg AG und LUBW gestellt werden. Förderfähig sind Projekte, die zur Verbesserung der Lebensräume beitragen, wie z. B. die Anlage von Laichgewässern, Eiablageplätzen oder die Aufwertung von Landlebensräumen. Bewerbungsfrist ist der 15.05.2025 bei der LUBW. Die Maßnahmen können ab dem 1.Oktober umgesetzt werden und müssen spätestens bis 31.Dezember 2025 beendet sein. Tr
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BÜCHER, FILME, NEUIGKEITEN
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Der Goldschakal in Deutschland
Kleiner als ein Wolf, größer als ein Fuchs
Der erste Goldschakal in Deutschland wurde 1997 nachgewiesen. Inzwischen hat sich sein Verbreitungsgebiet stark ausgedehnt. Wer sich näher mit der Biologie und Ausbreitung des Goldschakals befassen will, kann die aktuelle Publikation von Felix Böcker (2025) „Der Goldschakal“, Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg, auf Waldwissen finden. Tr
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Deutschlands höchster Nistkasten ...
Wanderfalkenwatching auf dem Schwabenlandtower
Kaum hatte der NABU Fellbauch 2019 den Nistkasten auf dem (heute immer noch) unvollendeten Schwabenlandtower in Fellbach angebracht, wurde er auch schon von Wanderfalken angenommen. Seitdem brüten sie dort regelmäßig und die Neubauruine hat damit immerhin einen Verwendungszweck gefunden. Zwei Kameras des NABU erlauben einen Einblick in das Familienleben auf der teuren Immobilie. Dieses Jahr wurden vier Eier gelegt. Während ein Vogel brütet bringt der andere eifrig Nahrung herbei. Logr, ASch
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Die nächste Ausgabe erscheint im Mai 2025
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Spendenkonto: GLS Bank IBAN: DE28 4306 0967 7021 3263 02, BIC: GENODEM1GLS
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Der LNV-Infobrief wird herausgegeben vom Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V.
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Olgastraße 19 70182 Stuttgart
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Impressum: V.i.S.d.P. und Endredaktion: Christine Lorenz-Gräser, Bildredaktion: Jutta Ortlepp
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Beiträge: Christine Lorenz-Gräser (Logr), Dr. Gerhard Bronner (Bronner), Ann-Kathrin Mertz (AKM), Jutta Ortlepp (Ort), Annette Schade-Michl (SchM), Kathrin Schlecht (Schl), Dr. Anke Trube (Tr)
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Der LNV-Infobrief ist ein kostenloser Service des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg e. V. (LNV) und berichtet regelmäßig über aktuelle Themen des Natur- und Umweltschutzes mit Schwerpunkt Baden-Württemberg. Die Anmeldung ist unter www.lnv-bw.de möglich. Eine Abbestellung kann jederzeit über info@lnv-bw.de erfolgen. Ein Nachdruck - auch auszugsweise – ist nur mit Zustimmung des LNV unter Quellenangabe und der Überlassung von Belegexemplaren gestattet.
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