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Infobrief Nr. 03 vom 07.03.2025
Im Blickpunkt: Neue Genomische Techniken ohne Risiko?
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Liebe Naturschützerinnen und Naturschützer,
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sehr geehrte Damen und Herren,
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die EU-Kommission hat Mitte 2023 einen Vorschlag für eine neue Regulierung von Pflanzen vorgelegt, die mit Neuen Genomischen Techniken (NGT) hergestellt werden. Dabei würden die meisten NGT-Pflanzen als äquivalent zu solchen aus konventioneller Züchtung eingestuft und damit keiner Risikoprüfung unterliegen. Sie sollen einen wichtigen Beitrag zum EU Green Deal liefern, etwa durch erhöhte Dürre- oder Schädlingsresistenz. Kritik wird als rückwärtsgewandt und als gegen die Nachhaltigkeitsziele der EU gerichtet abgewertet. Biotechnologie und die molekularen Wissenschaften liefern vordergründig die Argumente für den Vorschlag der Kommission und verzerren das Verhältnis zwischen Chancen (angeblich groß) und Risiken (angeblich klein).
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Dabei wird die Skalierung negiert. Das Hauptrisiko der Einbringung von neuen Genotypen (oder Arten) in die Umwelt, das im Kommissionspapier nicht dargestellt wird, besteht nämlich in deren Auskreuzung in Wildpopulationen mit unvorhersehbaren, aber möglicherweise fatalen Auswirkungen auf einzelne Arten bis hin zu ganzen Ökosystemen, weil im Vergleich zur klassischen Züchtung eine sehr große Zahl von neuen Genotypen erzeugt werden und dadurch massive Umweltrisiken entstehen können.
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Die problematischste Neuerung wird jedoch von der Öffentlichkeit bisher nicht bemerkt: Die Deregulierung soll für alle (!) Pflanzenarten gelten, also geschätzt für 300.000 Arten (und später vielleicht für Tier- und Pilzarten sowie Mikrorganismen)! Die wenigen Nutzpflanzenarten, die bisher der konventionellen Züchtung unterliegen, erscheinen da nahezu bedeutungslos. Das Kriterium der „Äquivalenz zur Züchtung“ ist für Wildpflanzen völlig irrelevant. Diese werden sich, einmal in die Natur ausgebracht, mit ihren Artgenossinnen kreuzen, was die genetische Integrität der Art und natürliche Anpassungsprozesse stört, zerstört.
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Wozu ist die höchst riskante Deregulierung für „alle Arten“ überhaupt notwendig? Es geht offensichtlich nicht nur um den Nutzen von NGT in der Landwirtschaft. Angesichts der Biodiversitätskrise ist eine Deregulierung für alle Pflanzenarten unverantwortlich und widerspricht allen Zielen des EU Green Deals. Es muss das Vorsorgeprinzip gelten, die unregulierte Anwendung von NGT auf Wildpflanzen muss verboten bleiben! Hinter der geplanten Neuregelung stehen einmal mehr starke politische und kommerzielle Interessen, wobei die angeblichen Chancen von NGT nicht durch wissenschaftliche Erkenntnisse gestützt sind.
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Die schnellere und effektivere Lösung ohne Neue Gentechnik ist der Ersatz von industriellen Monokulturen durch Förderung der Vielfalt von Sorten und Arten. Dadurch wird die Ertragsstabilität auch unter Klimaextremen gefördert und Herbizid- und Pestizideinsatz können sogar unnötig werden. Diese Lösung ist sofort anwendbar, sozial-ökologisch nachhaltiger und daher wegen der fehlenden Risiken der Neuen Gentechnik weit überlegen. Wenn die EU eine wirklich visionäre Vorreiterin sein will, darf sie keinen Lobbyinteressen folgen.
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Es grüßt Sie herzlichst Ihr
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Michael Koltzenburg LNV-Vorstandsmitglied und Sprecher LNV-Arbeitskreis Tübingen
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In dieser Ausgabe des Infobriefes:
- LNV Aktiv
- LNV Intern
- Aus Politik und Verwaltung
- Daten, Fakten, Hintergründe
- Alles was Recht ist
- Aus den Mitgliedsverbänden
- Termine und Aktionen
- Bücher, Filme, Neuigkeiten
- Und außerdem…
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LNV AKTIV
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LNV-Stiftung fördert Naturschutzprojekte
Damit gute Projekte nicht am Geld scheitern. Frist: 30.04.2025
Die LNV-Stiftung fördert 2025 erneut Maßnahmen und Aktivitäten, die helfen die Natur zu schützen, etwa Biotop- und Artenschutz-, Umweltbildungs-Projekte und weitere konkrete Maßnahmen. Ein Schwerpunkt liegt in diesem Jahr im Bereich Wasser/Gewässer. Förderbeträge liegen meist zwischen 500 und 2.000 Euro. Anträge stellen können bevorzugt Vereine und weitere Gruppen, die sich ehrenamtlich im Naturschutz engagieren. Mit einer Entscheidung über die Förderung ist bis Ende Juni 2025 zu rechnen. Logr
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Titelseite GIS-Info 02/2025
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GIS im Naturschutz für Einsteiger*innen
LNV-Info 2/2025; Musterprojekt hilft beim Einstieg
Geodaten sind wichtige Hilfsmittel im Naturschutz geworden. Für die meisten umweltbezogenen Daten und Informationen gibt es frei verfügbare Geodaten. Die genaue Lage von Schutzgebieten, Flurstückgrenzen und ähnlichem kann so auf Karten oder Luftbildern sichtbar gemacht werden. Mit dem LNV-Info 2/2025 zeigt LNV-Vorsitzender Dr. Gerhard Bronner Naturschützer*innen auch ohne Vorkenntnissen die Möglichkeiten der GIS-Nutzung auf und erleichtert damit den Einstieg. Ein vom LNV generiertes Musterprojekt hilft dabei, eigene Projekte anzulegen. Logr
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Foto: Dr. Gerhard Bronner
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Kompensationsverzeichnis-Verordnung
LNV-Stellungnahme zur Fortschreibung
Der LNV begrüßt, dass 14 Jahre nach der ersten Kompensationsverzeichnis-Verordnung (KompVzVO) endlich eine überarbeitete Version in die Anhörung geht. Damals war eine Evaluierung beider Verordnungen (auch der Ökokonto-VO) nach fünf Jahren vorgesehen. Der LNV unterbreitet eine Reihe von kleinen, aber wichtigen Verbesserungsvorschlägen, wie die Einführung von Fristen, einheitliche Begriffsdefinition und -Verwendung oder die rückwirkende Eintragung auch alter Kompensationsmaßnahmen und anderes mehr. Tr
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Landesweiter Tag der Artenvielfalt 2025
Mitmachen am Aktionstag am 24./25.05.2025!
Langsam füllt sich die Landkarte mit Veranstaltungen zum Aktionswochenende am 24./25.05.2025. Mit dem landesweiten "Tag der Artenvielfalt" will der LNV die Natur vor der eigenen Haustür ins öffentliche Bewusstsein rücken. Doch es ist noch genügend Platz für weitere Akteure, die mit Angeboten rund um die Themen Artenvielfalt und Artenkenntnis dabei sein möchten. Veranstaltungsmeldungen sind direkt über die Projekt-Website möglich. Der LNV unterstützt u. a. durch Bereitstellung von Vorlagen für die regionale Öffentlichkeitsarbeit. Schl
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Foto: Wolfgang Staiger, Pro Bahn
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Erhalt Gäubahntrasse in Stuttgart
VG weist LNV- und DUH-Klagen ab
Das Verwaltungsgericht Stuttgart (VG) hat die Klagen von LNV und Deutscher Umwelthilfe (DUH) gegen die länger andauernde Unterbrechung der Gäubahn-Anbindung an den Hauptbahnhof Stuttgart abgewiesen, obwohl eine rechtliche Sicherheit für den als Ersatz vorgesehenen Pfaffensteigtunnel nicht existiert. Der LNV sei nicht klageberechtigt, da dies kein Naturschutzthema sei. Vor Gericht musste die Deutschen Bahn eingestehen, dass der im Planfeststellungsbeschluss genannte Grund für die genehmigte Unterbrechung der Gäubahn (eine ursprünglich geplante Interimsmaßnahme an der Panoramabahn) nicht mehr besteht. ASch
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Youth in Nature - Workshops Wissensvermittlung
Wissen weitergeben - Natur erleben und präsentieren
Unter dem Titel „Wissen weitergeben – Natur erleben und präsentieren“ finden zur Zeit in allen fünf Youth in Nature-Gruppen eintägige Workshops statt. Referentin Clara Sax gibt den Jugendlichen wertvolle Tipps, wie sie ihr eigenes Wissen weitergeben können. Es wird außerdem verdeutlicht, wie wichtig Artenkenntnisse sind. Die Jugendlichen bekommen während des Workshop die Gelegenheit, das Erlernte gleich durch eigene Präsentationen einzusetzen. Der Workshop hat bereits in vier Gruppen stattgefunden und die Ergebnisse waren bemerkenswert. Schl
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LNV aktiv in den sozialen Medien
Instagram und Facebook werden wieder bespielt
In der letzten Zeit war es auf den Social-Mediakanälen des LNV eher ruhig. Das ändert sich jetzt. Künftig finden sich dort wieder regelmäßig spannende Fakten rund um den LNV, den Naturschutz und über unsere Mitgliedsverbände. Der LNV freut sich über alle, die ihm weiterhin, wieder oder neu folgen. Aktiv ist der LNV auf Instagram und Facebook. AKM
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Windenergie im Wald in BW
Korrektur zum LNV-Info 01/2025
Im letzten LNV-Infobrief hatten wir auf die überarbeitete LNV-Position zu Windenergie im Wald in Baden-Württemberg als LNV-Info 01/2025 hinwiesen. Unter den dortigen Karten fand sich versehentlich eine falsche Quellenangabe. Diese wurde nun korrigiert. Bitte verwenden Sie die korrigierte Version. Tr LNV-Info 01/2025, korrigiert
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Freier Praktikumsplatz beim LNV
Wie funktioniert ein Naturschutzdachverband?
In der LNV-Geschäftsstelle ist ein Praktikumsplatz frei. Praktikant*innen erhalten einen umfassenden Einblick in den Naturschutz in BW und in die Arbeit und Herausforderungen eines großen Naturschutzverbandes. Bewerben können sich Studierende aus den Bereichen Biologie, Landschaftsplanung, Geografie, Agrar-, Umwelt- und Verwaltungswissenschaften. Praktikumsdauer: zwei bis drei Monate, Pflichtpraktika auch länger, das Praktikum wird bezahlt. Bitte wenden Sie sich bei Interesse an die LNV-Geschäftsführerin Christine Lorenz-Gräser.
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Cover Taschenbuch des Naturschutzes in BW
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Taschenbuch des Naturschutzes in BW
7. Auflage mit ergänzender Website neu erschienen
Der LNV hat das „Taschenbuch des Naturschutzes in Baden-Württemberg“ aktualisiert und neu aufgelegt. Das als Kompendium des „Outdoor-Naturschutzes“ gedachte Buch bietet in handlichem Format einen Überblick über die wichtigsten Bestimmungen für Feld, Wald und Flur und gibt Orientierung im komplexen Umwelt- und Naturschutzrecht. Neu ist die Website zum Taschenbuch mit vielen nützlichen Links zu zitierten Gesetzen, Plänen und anderem. Ermöglicht wurde die 7. Auflage durch die großzügige Förderung durch das Umweltministerium Baden-Württemberg. Der LNV dankt hierfür sehr. Logr
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LNV INTERN
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Termine LNV-AK-Treffen
LNV-Arbeitskreistreffen im Regierungsbezirk Stuttgart
Montag, der 10.03.2025, Stuttgart (die Einladungen wurden bereits verschickt)
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LNV-Arbeitskreistreffen im Regierungsbezirk Freiburg
Donnerstag, der 13.03.2025, Freiburg (die Einladungen wurden bereits verschickt)
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LNV-Mitgliederversammlung
Samstag, der 12.04.2025, Stuttgart (die Einladungen wurden bereits verschickt)
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LNV-Zukunftsforum Naturschutz
Thema u. a. EU-WiederherstellungsVO
Samstag, der 22.11.2025 - SAVE THE DATE
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LNV-Pressemitteilungen
Die Künstlerin unterstützte im letzten Jahr den "Tag der Artenvielfalt" des LNV
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AUS POLITIK UND VERWALTUNG
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Karte Eweiterungsflächen Nationalpark
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Zustimmung zum Nationalpark-Lückenschluss
Nationalparkrat hat entschieden
Der Nationalparkrat hat am 21.02.2025 dem Entwurf zum Lückenschluss der beiden bislang getrennten Teile des Nationalparks Schwarzwald zugestimmt. Damit ist der Weg frei für das Gesetzgebungsverfahren auf Landesebene – Ziel ist es, dass das neue Gesetz im Herbst 2025 im Landtag beschlossen wird und zum 01.01.2026 in Kraft treten kann. Viele Wünsche der Anrainerinnen und Anrainer wurden berücksichtigt. Das Gremium stimmte den Plänen bei einer Gegenstimme des Baiersbronner Bürgermeisters zu. Tr
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Saatkrähen und landwirtschaftliche Schäden
Empfehlungsschreiben des Umweltministeriums
In einem Schreiben zu „Saatkrähen-Vergrämungsmanagement zur Abwendung ernster landwirtschaftlicher Schäden im Land“ vom 19.02.2025 empfiehlt das Umweltministerium den unteren Naturschutzbehörden, die rechtlichen Möglichkeiten zur Vergrämung von Saatkrähen zu nutzen, um ernsthafte landwirtschaftliche Schäden durch die Vögel zu vermeiden. Das UM verweist als Muster auf die Allgemeinverfügung des Ortenaukreises. Beide Schriftstücke können bei anke.trube@lnv-bw.de angefordert werden. Tr
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BIld: Regierungspräsidium Karlsruhe
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Erwerb wichtiger Flächen für Natur-/Klimaschutz
BW inverstiert 3,1 Mio. Euro für 125 ha
Im Jahr 2024 hat das Land rund 125 ha an natur- und klimaschutzwichtigen Flächen erworben, 35 ha davon sind Moore. Das Geld stammte überwiegend aus Landesmitteln und aus Mitteln der Stiftung Naturschutzfonds. Profiteure waren u. a. einige Naturschutzgebiete (Moorflächen), aber auch z. B. das Landschaftsschutzgebiet „Bergstraße-Nord“ (für Zippammervorkommen). Tr
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Ausbau Erneuerbarer Energien schreitet voran
Aus dem Kabinettsbericht vom 18.02.2025
Dem Kabinettsbericht vom 18.02.2025 ist zu entnehmen, dass im Jahr 2024 22 Windenergieanlagen mit 109,2 Megawatt Leistung fertiggestellt wurden. Bei 11 dieser Anlagen ist auch bereits die immissionsschutz-rechtliche Inbetriebnahme erfolgt. Weitere über 1.000 Anlagen befinden sich in verschiedenen Planungs- und Genehmigungsstadien. Beim Photovoltaikausbau wurde fast das Doppelte des jährlichen Zielwerts des Sektorzielgutachtens erreicht (2.120 MW), was einen neuen Rekord darstellt. Tr
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DATEN, FAKTEN, HINTERGRÜNDE
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Symbolfoto: Luchs-Viorel_Zoo-Karlsruhe-Timo-Deible_i.jpg
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Zwei neue Luchse im Land
Tier B3010 und Tier B3011
Aus dem Luchsmonitoring vermeldet die FVA zwei bislang unbekannte Luchse. Tier B 3010 wanderte von Oberried nach Bühl und wurde zuletzt in Friolzheim und Neuhausen nachgewiesen. Herkunft und Geschlecht sind weiterhin unklar. Tier B3011 wanderte von Simonswald und Badenweiler vermutlich nach Steinen, die Bildqualität lässt allerdings keine eindeutige Zuordnung zu. Auch hier sind Herkunft und Geschlecht noch unklar. Tr Luchsmonitoring FVA
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Asiatische Hornisse
Zahl der gemeldeten Nester stark gestiegen
Die Asiatische Hornisse als invasive gebietsfremde Art breitet sich stark aus. Die Zahl der 2024 gemeldeten Nester in BW hat sich gegenüber 2023 bereits verdoppelt. Seit Frühjahr 2024 koordiniert die Landesanstalt für Bienenkunde (LAB) an der Universität Hohenheim die Nestentfernungen im Auftrag des Landes. Trotz der vom Land finanzierten Ausbildungen zur Nestentfernung stehen nicht genügend sachkundige Personen zur Verfügung. Entdeckte Nester bitte ausschließlich über die Meldeplattform „Asiatische Hornisse“ oder die „Meine Umwelt“-App melden. Tr
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Screenshot Homepage Streuobst-Pädagogen
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Streuobst-Pädagogik
Internationale Akademie gegründet
Die Internationale Streuobst-Pädagogik Akademie gGmbH bietet das Projekt ,Grünes Klassenzimmer - Umweltbildung auf der Streuobstwiese‘ an. Minister Hauk überreichte auf der Grünen Woche den Förderbescheid an Beate Holderied, eine der beiden Geschäftsführerinnen. Damit soll die Ausweitung des ,Grünen Klassenzimmers’ auf weitere 75 Schulklassen ermöglicht werden. Die Streuobstpädagogik ist ein Instrument, um die junge Generation mit unserer Kulturlandschaft vertraut zu machen. Das ,Grüne Klassenzimmer‘ beschreibt einen ganzjährigen unterrichtsbegleitenden Streuobstunterricht. Tr
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Faltblatt "Im Blickpunkt: Energie in Baden-Württemberg 2024"
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Faltblatt zur Energieversorgung
»Im Blickpunkt: Energie in Baden-Württemberg 2024«
Im aktuellen Faltblatt finden sich wichtige Daten zum Thema Energie. Die Bruttostromerzeugung lag 2023 um 31 % unter dem Jahreswert. An erster Stelle im Strommix im Land standen mit rund 53 % die erneuerbaren Energieträger, gefolgt von Steinkohle (25 %), Erdgas (11 %) und Kernenergie (5 %). Die Energieversorger gaben im Jahr 2023 durchschnittlich 2 949 kWh Strom an jeden Haushalt ab. Vom Endenergieverbrauch in 2022 entfielen rund 32 % auf die Haushalte, gefolgt vom Verkehrssektor (31 %) und den Betrieben im Verarbeitenden Gewerbe, im Bergbau und in der Gewinnung von Steinen und Erden (21 %). Tr
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Photovoltaik-Rekord
Ausbauziel 2024 bereits im Juli erreicht
Laut Umweltministerium wurde das Ausbauziel von 1,15 GW für 2024 bereits im Juli erreicht. Am Jahresende lag der Ausbau bei 2,1 GW (2023: 2,0 GW). Auf Gebäuden belief sich der Zubau von PV-Anlagen auf 1,6 GW (2023: 1,7 GW). Gestiegen ist der Zubau von Photovoltaik auf Freiflächen auf 540 MW (2023: von 300 MW). Es wurden über 100.000 Steckersolaranlagen mit insgesamt rund 90 MW gemeldet, wobei die Dunkelziffer nicht gemeldeter Anlagen höher sein dürfte. Ein Dashboard im Daten- und Kartendienst der LUBW zeigt die Zahlen zum Ausbau und Potenzial der Photovoltaik grafisch aufbereitet. Tr
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Bundesweiter Wassereinsatz sinkt
... dank dreier stillgelegter Atomkraftwerke
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, sank der gewerbliche Wasser-Einsatz in Deutschland von 2019 auf 2022 um 16,7 % (auf 12,75 Milliarden m³). Die Ursache ist vor allem die Stilllegungen von drei Kernkraftwerken. Energieversorger setzten weiterhin das meiste Wasser von allen Wirtschaftsabschnitten ein (2022 insgesamt 6,59 Mrd m³ Wasser). Es folgt das Verarbeitende Gewerbe (5,15 Mrd m³, davon 3,08 Mrd m³ für chemische Erzeugnisse) und mit deutlichem Abstand Metallerzeugung und -bearbeitung (0,61 Mrd m³) sowie Landwirtschaft (0,48 Mrd m³). Tr
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Klärschlamm wird zu 2/3 im Land entsorgt
Zementwerke nehmen viel Klärschlamm auf
Der in BW in den kommunalen Kläranlagen erzeugte Klärschlamm wird fast ausnahmslos verbrannt. Gut ein Viertel der Klärschlammmenge gelangt in sog. Monoverbrennungsanlagen (27 %). Knapp drei Viertel geht als Zusatzbrennstoff in die Mitverbrennung (71 %). Es dominiert die Mitverbrennung in Zementwerken (41 %,), gefolgt von der in Kohlekraftwerken (17 % ) und in Hausmüllverbrennungsanlagen (12 %). Die Entsorgung des Klärschlamms findet zu 65 % in BW selbst statt, 33 % geht in andere Bundesländer und 2 % ins Ausland. Tr
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Bild: Statistisches Landesamt
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Neue Bevölkerungsvorausberechnung
Einwohnerzahl Baden-Württembergs steigt langfristig weiter
Auf Basis des Zensus der Bevölkerungszahlen für Jahres 2022 hat das Statistische Landesamt drei Varianten der Bevölkerungsentwicklung in BW untersucht. Die Hauptvariante unterstellt eine Zuwanderung, die dem langjährigen Durchschnitt entspricht. Danach könnte die Einwohnerzahl des Landes bis zum Jahr 2060 um annähernd 570 000 auf dann 11,80 Mio. ansteigen. Nach der Unteren Variante würde die Bevölkerungszahl ab dem Jahr 2038 sinken (2060: 110.000 weniger als 2023). Nach der Oberen würde sie noch deutlicher ansteigen (2060: 12,49 Mio. EW). Tr
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NABU positioniert sich zum Populismus
Für ein demokratisches Miteinander
Der NABU sieht seine fachliche Naturschutzarbeit und Grundwerte durch populistische Strömungen grundsätzlich gefährdet und begründet, warum populistische Deutungen im Widerspruch zu den Verbandszielen stehen. Er betont den Rechtsstaat als Garant für die Verbandsarbeit, mahnt aber auch, Fehlentwicklungen in demokratischen Prozessen zu korrigieren. Logr
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EU-VO zur Wiederherstellung der Natur
aus Sicht der Wissenschaft und Naturschutzforschung.
Als Krimi sondergleichen beschreibt der Herausgeber der Zeitschrift "Natur- und Landschaft" die Verabschiedung der EU-VO zur Wiederherstellung der Natur (WVO) im letzten Sommer. Ein Team von Wissenschaftlern mit Rainer Luick, Eckhard Jedicke, Thomas Fartmann, Manfred Großmann und Thomas Potthast haben sich der WVO angenommen und beschreiben die Ausgangslage, den Rahmen (etwa als Bestandteil des Green-Deals der EU), den Entstehungsprozess und das parlamentarische Verfahren bis zum Showdown im EU-Rat. Ein interessanter Beitrag, auch über politische Entscheidungsprozesse. Logr
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Tübinger Verpackungssteuer bestätigt
Bundesverfassungsgericht erkennt örtliche Verbrauchssteuer an
Die Stadt Tübingen erhebt sei dem 01.01.2022 eine Steuer auf Verbrauchsverpackungen und -geschirr. Das Bundesverfassungsgericht bestätigt die Rechtmäßigkeit, denn es handle sich um eine „örtliche“ Verbrauchsteuer (im Sinne des Art. 105 Grundgesetz). Tr
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VGH bestätigt Urteil gegen Mega-Kuhstall
Grundwasserschutz gestärkt
Die Genehmigung zur Erweiterung einer Rinderhaltung bei Ellwangen (Ostalbkreis) zum größten Betrieb in BW bleibt rechtswidrig. Der Verwaltungsgerichtshof Mannheim (VGH) lehnte den Antrag auf Zulassung der Berufung gegen ein erstinstanzliches Urteil des VG Stuttgart als unbegründet ab. Der BUND BW sieht in dem Urteil eine Stärkung des Grundwasserschutzes. Grund für den Erfolg war die fehlende Untersuchung von Stickstoffeinträgen in das bereits zu hoch belastete Grundwasser. Der BUND fordert von den Landesbehörden, bei großflächigen Nitrat-Grenzwertüberschreitungen endlich keine weiteren Belastungen zuzulassen.
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AUS DEN MITGLIEDSVERBÄNDEN
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Ausschreibung Kulturlandschaftspreis 2025 Schwäbischer Heimatbund
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35. Kulturlandschaftpreis
Bewerbungsfrist beim Schwäbischen Heimatbund ist 30.04.2025
Zum 35. Mal lobt der Schwäbische Heimatbund den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Kulturlandschaftspreis aus. Bewerbungen sind ausschließlich schriftlich in DIN A4 Format bis zum 30.04.2025 einzureichen. Bewerben können sich Privatpersonen, Vereine und Initiativen, die sich in Württemberg vorbildlich um den Erhalt traditioneller Landschaftsformen kümmern. Tr
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Broschüre Gewässerbündnis
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Gewässerbündnis Baden-Württemberg
Auftakttermin Wassernetzwerk am 12.03.25, online
Das vom Umweltministerium BW geförderte Projekt "Gewässerbündnis Baden-Württemberg" will Kommunen und Umweltgruppen bei gewässerökologischen Maßnahmen unterstützen um den Zielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie näher zu kommen. Geplant ist der Aufbau eines verbändeübergreifenden, landesweiten Netzwerks von Gewässerschützer*innen. Expert*innen und Interessierte sollen Aufklärungsarbeit leisten und den Gewässerschutz sowie die Wiederinstandssetzung natürlicher Gewässer fördern. Logr
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Ausschnitt Logo Wildtierforum Hochformat
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Wildtierforum² 2025
Mensch, Wald und Wildtiere, 27.-28.03.2025, Denzlingen
Aus zwei mach eins: Im Jahr 2025 kooperieren das Wildtierforum BW und das Denzlinger Wildtierforum und organisieren gemeinsam das Wildtierforum² mit dem Titel „Menschen, Wald und Wildtiere – Wandel gemeinsam gestalten“. Der Landesjagdverband BW und das FVA-Wildtierinstitut laden herzlich ein. Die Besucher*innen erwarten Impulse zur Frage: Was ändert sich für Wald, Wildtiere und Menschen durch gesellschaftliche und klimawandelbedingte Veränderungen und Anforderungen? Vorgestellt werden Forschungsergebnisse und konkrete Handlungsempfehlungen für das Wildtiermanagement und die jagdliche Praxis. Logr
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25. Bundesweiter Umwelt- und Verkehrskongress
"Gemeinsam cool bleiben ...", 28.-30.03.2025, Karlsruhe
Thema des diesjähren Kongresses ist "Gemeinsam cool bleiben - Auf dem Weg zum urbanen Wohlfühlklima". Das umfangreiche Programm enthält von "Geschlechteraspekte und Umweltbewusstsein beim Mobilitäts-Verhalten" über "Klimaresiliente Schwammstädte" bis hin zu "Urbanes Wohlfühlklima – von der Vision zur Wirklichkeit". Ergänzend gibt es am Samstag u. a. zehn Arbeitsgruppen und zehn Exkursionen. Veranstalter ist der Verein Umkehr e.V. mit zahlreichen weiteren Vereinen in Zusammenarbeit mit der Hochschule Karlsruhe. Logr
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Titelblatt Kongress Klimaschutz VM BW
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Kongress Klimaschutz im Verkehr 2025
Das ganze Land bewegen .., 9./10.07.2025, Stuttgart
Das Verkehrsministerium BW lädt zum 2. Kongress „Klimaschutz im Verkehr“ ein. Geboten werden hochkarätige Vorträge und spannende Praxisbeispiele rund um das Thema Klimaschutz im Verkehr. Ergänzend zum Programm auf der großen Bühne werden in 12 Praxis-Sessions aktuelle Themen des praktischen Klimaschutzes angeboten. Themen sind etwa bedarfsgerechte Ladeinfrastruktur, die Elektrifizierung von Fuhrparks, Finanzierungsfragen, nachhaltige Verkehrsplanung und das Straßenverkehrsrecht. Die Teilnahme ist kostenfrei. Logr
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BÜCHER, FILME, NEUIGKEITEN
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Screenshot Pilzeportal DGfM e.V.
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Neues Portal Pilze Deutschlands
4,3 Mio Datensätze zu 12.000 Arten und Unterarten
Das Portal „Pilze Deutschlands“ macht es leicht, Beobachtungsdaten von Pilzen zu erfassen und für die Wissenschaft und den Naturschutz zu verwenden. Es enthält Nachweisdaten zu in Deutschland heimischen Pilzen, darunter die Speisepilze, aber auch zu wenig bekannten und mikroskopisch kleinen Arten. Das Datenportal wird vom Rote-Liste-Zentrum technisch und von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e. V. (DGfM) fachlich betreut, Auftraggeber ist das Bundesamt für Naturschutz. Logr
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Cover Das große Handbuch der Nachhaltigkeit
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Das große Handbuch Nachhaltigkeit
Konkrete Problemlösungen und Werkzeuge
Das Thema Nachhaltigkeit ist umfangreich und vielschichtig. Durch den Klimawandel und dessen gesellschaftlichen Folgen sowie der Überlastung der planetaren Grenzen ist der Transformationsdruck auch für Unternehmen enorm. Es gibt zwar unzählige Literatur zur Situation, konkrete Problemlösungen und Werkzeuge für die Umsetzung der Transformation fehlen aber oft. "Das große Handbuch Nachhaltigkeit" will helfen, methodische Kompetenzen aufzubauen und Menschen ins Handeln zu bringen. Nicht nur sollen unternehmerische Risken minimiert, sondern auch Chancen für das eigene Unternehmen genutzt werden. Logr
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Manfred Mistkäfer Magazin der BUNDjugend Baden-Württemberg
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Naturmagazin für Kinder ab 8 Jahren
Mit Manfred Mistkäfer die Natur entdecken - Lesetipp
Ein gelungenes Naturmagazin, das nicht nur Kinder begeistert. Ob Frühling, Sommer, Herbst oder Winter, mit Manfred Mistkäfer wird jede Jahreszeit zu einem Erlebnis. Manfred Mistkäfer nimmt die Kinder mit und begeistert sie für die Natur, ihren Schutz und viele weitere, wichtige Themen. Das Magazin erscheint 4x im Jahr und kann weltweit abonniert werden. Manfred Mistkäfer beschäftigt sich jedes Jahr speziell mit einem Thema. 2025 ist es "Die wunderbare Welt der Pflanzen". Das Magazin eignet sich perfekt für naturbegeisterte Kinder und Familien. AKM
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Große Staufermedaille für Anne-Sophie Mutter
LNV gratuliert der weltbekannten Geigerin
Am 11.02.2025 zeichnete Ministerpräsident Winfried Kretschmann die international bekannte Geigerin mit der Großen Staufermedaille in Gold aus. Er würdigte damit ihr herausragendes gesellschaftliches Engagement. Dies umfasst nicht nur die musikalische Nachwuchsförderung und viele soziale Projekte. Anne-Sophie Mutter unterstützte 2024 beispielsweise den landesweiten vom LNV initiierten "Tag der Artenvielfalt". Die Große Staufermedaille in Gold wird nur in sehr seltenen Fällen vergeben. Schl
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Die nächste Ausgabe erscheint im April 2025
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Spendenkonto: GLS Bank IBAN: DE28 4306 0967 7021 3263 02, BIC: GENODEM1GLS
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Der LNV-Infobrief wird herausgegeben vom Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg e.V.
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Olgastraße 19 70182 Stuttgart
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Impressum: V.i.S.d.P. und Endredaktion: Christine Lorenz-Gräser; Bildredaktion: Jutta Ortlepp
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Beiträge: Christine Lorenz-Gräser (Logr), Dr. Gerhard Bronner (Bronner), Ann-Kathrin Mertz (AKM), Jutta Ortlepp (Ort), Annette Schade-Michl (ASch), Kathrin Schlecht (Schl), Dr. Anke Trube (Tr)
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Der LNV-Infobrief ist ein kostenloser Service des Landesnaturschutzverbandes Baden-Württemberg e. V. (LNV) und berichtet regelmäßig über aktuelle Themen des Natur- und Umweltschutzes mit Schwerpunkt Baden-Württemberg. Die Anmeldung ist unter www.lnv-bw.de möglich. Eine Abbestellung kann jederzeit über info@lnv-bw.de erfolgen. Ein Nachdruck - auch auszugsweise – ist nur mit Zustimmung des LNV unter Quellenangabe und der Überlassung von Belegexemplaren gestattet.
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